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Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Guten Morgen ihr Lieben.

Mein Häschen liegt endlich im Bettchen und ich nehme mir mal die Zeit das erlebte mit Euch zu teilen. Es wird nicht ganz so schön, teilweise etwas wirr, also wer nur gute Berichte lesen möchte, der liest besser nicht weiter. Wer Rechtschreibfehler findet (Sind sicher noch Viele drin) darf sie behalten. :GIRL 101:

Ich fange am 02.11.2017 an.
Wie Ihr ja schon gelesen habt war ich zur Konttrolle in der Klinik und wurde dann trotz ET+10 nicht eingeleitet, bei Hebammenmangel im Nachtdienst. Naja mit Frust und viel Heulen habe ich den Tag überstanden, am Ende noch gebacken, das macht mich immer fröhlich.

03.11.2017 (ET+11)
Um 6 Uhr klingelte der Wecker. Bin frohen Mutes duschen gegangen, leichtes Frühstück, dann gings zu Fuß in die Klinik, und um 7.20 Uhr klingelten wir am Kreißsaal, und ich kam sofort rein und bekam einen venösen Zugang.
7.30 Uhr gings zum CTG, das wie immer ausfiel (Häschen gings gut, keine Wehehntätigkeit)
Ca. 08.00 Uhr komme ich dann zur Untersuchung beim Oberarzt (OA): MuMu weich aber geschlossen und zeigt weit nach hinten Ich bekomme die erste Ladung des Gels zur Einleitung vaginal, das wird leicht warm, dann darf ich für 2 h zurück ans CTG. Nach 1h kannich nicht mehr liegen, nutzte die angebotene Ausrede auf Toilette zu müssen um aufzustehen, dann nochmals eine Stunde CTG. Hier zeigen sich minimalste Ausschläge, aber gemerkt habe ich nichts.

10.30 Uhr werden mein Mann und ich zum spazieren gehen geschickt. 
10.40 Uhr kommt eine erste, gefühlte, evtl auch eingebildete, Wehe, eher im unteren Rücken, ohne Druck nach unten. das wiederholt sich um 11.15, und ab da alle 10-15 Minuten.
12.30 Uhr sind wir wieder am Kreißsaal, zum CTG. Hier sind nun mehr Ausschläge als zuvor, und auch kräftiger. Freude kommt auf. 
13.15 Uhr darf ich wieder 2 h unterwegs sein, mein Mann geht heim, ich besuche meine Kolleginnen, wir laufen gemeinsam durch die Gegend und steigen Treppen. Jedoch wird die Wehentätigkeit spürbar weniger.
15.10 Uhr bin ich wieder am CTG, Wehenkurve wieder platt. Ich bin leicht frustriert. Mein Mann ist zurück, wir warten zusammen wieder auf den OA
16.15 Uhr MuMu unverändert, daher erhalte ich die zweite Ladung Gel und darf wieder 2 Stunden ans CTG. Meine arme Hüfte, mein armen Beckenknochen. Aber jetzt nehmen die Wehen wieder zu )Anzahl), ich merke auch einen leichten Druck nach unten, teilweise muss ich leicht veratmen, kurzzeitig sogar alle 3 Minuten, mit passenden Ausschlägen in der Wehenkurve. (Naja im Nachhinein hätte ich da wohl noch nicht eratmen müssen, aber das wusste ich da noch nicht) Am CTG neben mir weint eine Frau, sie wird den 3. Tag eingeleitet, hat absolut keine Wehen. Ich leide mit ihr.
18.30 Uhr geht's auf Station und ich darf mein Zimmer beziehen, bin vorerst alleine und froh drüber. Mein Mann bleibt da, aber die gefühlten Wehen werden schon weniger. Ich laufe einige Runden über die Station, aber das hilft nix.
20.30 Uhr Ich bin ich wieder am CTG, das ist wieder total platt, mein Mann geht danach heim, und ich wieder auf Station, bekomme kurz nach 21 Uhr noch mein Abendessen. Die Wehen bleiben weiter aus. Nur beim Gang auf Toilette habe ich im Sitzen ein Gefühl aus wolle jemand die Scheide aufdehnen, sobald ich stehe, ist das Gefühl schnell weg. 
22.30 Uhr läuft das letzte CTG. Auf der Kurve sind Ausschläge rhythmisch alle 5 Minuten, aber ich spüre davon absolut nichts. Ich komme mir von meinem Körper verar***t vor.
00.20 Uhr bekomme ich eine Zimmernachbarin, sie hat entbunden, und ich bin echt neidisch. 
02:00 Uhr bin ich zum gefühlten x-ten mal wach, das Geschreie vom Kind nebenan wekt mich ständig. Ich schwitze stark, merke wie das Häschen in mir tanzt. Komm doch endlich raus, bitte!
Ab halb 4 schlafe ich ein wenig, weiterhin eine Wehen

04.11.2017 (ET+12)
06.30 Uhr werde ich geweckt, Vitalwerte werden gemessen, ich darf frühstücken  und duschen, spüre weiter keine Wehen mehr.
08.25 Uhr bin ich wieder am CTG, wie erwartet ohne Wehen, dann heißt es kurz auf den OA warten
circa 09.15 Uhr werde ich wieder unterkucht, MuMu unverändert, ab heute bekomme ich Cytotec (Tabletten) Der OA scherzt, 03.20 Uhr nachts sei das Kind da. Na schauen wir mal, ich hoffe auf eher.

Ich fasse den Tag jetzt Kurz: bis 17 Uhr tut sich außer diskretem Druck im Rücken nichts. Als ich 17.10 Uhr zum CTG gehe, werde ich gefragt ob ich Wehen habe, ich antworte mit nein, und die Schwester fragt mich Warum. Dumme Frage, woher soll ich denn das wissen? Das Frustlevel ist hoch. 
Das CTG läuft gut, Ausschläge, leichter Druck im Rücken, und diskreter Druck gegen das Becken, aber nur auf der harten Liege. Ich bekomme dann schon die 3. Ration Tabletten für den Tag. 
17.30 Uhr kommt mein Mann dazu, ich bin echt erleichtert. Nach dem CTG gehts zurück auf Station, ich bekomme Abendessen, danach darf ich mit meinem Mann kuscheln, das tut so gut. Ich habe weiter sanftes Ziehen im Rücken und den leichten Druck nach unten, aber deutlich weniger, als auf der harten Liege.
20.15 Uhr geht mein Mann, er soll sich für den nächsten tag ausschlafen. Ich gehe um 21.15Uhr allein zum letzten CTG, erhalte um 21.30 duie letzte Ladung Cytotec und darf um 22.00 Uhr zurück auf Station, die Hoffnung schwindet, auch wenn die Hebamme mir Hoffnung machen will, dass die meisten Frauennach der 4. Ladung wirklich Wehen bekommen und es los geht.

05.11.2017 (ET+13)
Ich kann teilweise schlafen, bin aber um 03.18 Uhr wach (habe auf die Uhr geschaut), gehe auf Toilette, habe diskretes Ziehen im Rücken, wohl verlegen... soso Herr Oberarzt, so viel zu 03.20 Uhr. Das will ich ihm am Morgen unter die Nase reiben, er hat ja Nachtdienst.
03.30 Uhr: entweder bin ich plötzlich inkontinent oder.... BLASENSPRUNG ... es kommt auch wieder eine Wehe dazu. Ich klingle nach den Schwestern , es läuft immer wieder Wasser, eindeutlich Blasensprung, darf also runter zum CTG. 

Die Wehen nehmen gefühlt deutlich zu, ich MUSS veratmen, und auch leicht tönen, aber die Wehenkurve zeigt nichts. Ich muss heulen, zumal ich das Gefühl habe da wll jemand mit dem Kopf durch den Beckenkoche, nicht durch die Öffnung... Ich bin alleine und fühle mich hilflos. MuMu wohl 2-3 cm geöffnet. Auf dem CTG reagiert mein Häschen jedoch mit leichten Stresszeichen auf die Wehen, also darf ich nicht auf Station zurück sondern es geht in den Kreißsaal, und mein Mann wird angerufen, er saft es war gegen halb 5, er war 20 Minuten später da. 
Ab hier verschwimmt mein Zeitgefühl total.
Die Wehen nehmen nun stetig zu, veratmen reicht nicht, ich vertöne und beginne zu schreien, da ich das Gefühl habe, das Häschen bricht mir das Becken durch. Ich liege die ganze Zeit auf dem Geburtsbett im Kreißsaal, CTG läuft durch, wir versuchen keine Positionen, ich liege nur, mal auf der linken, ma der rechten Seite, veratme, schreie, erhole mich, bekomme meine Umwelt nur noch schwer mit. Aber mein Mann unterstützt mich super.
Immer wieder MuMu-Check, irgendwann sind wir bi 5 cm. Mein Mann berichtet später, dass ab hier die Hebamme das Zimmer nicht mehr verlässt. 
Ich schreie weiter, der Schmerz im Becken wird immer brutaler, ich bettel, trotz Schmerzmittel, um die PDA, aber das geht wegen des Häschens und dessen Belastung nicht.
Irgendwann will das äußere CTG nicht mehr, es wird ein Vaginaler Zugang gelegt, die Herztöne des Häschens fallen mit jeder Wehe ab, es wird Blut am Köpfchen entnommen, der Sauerstoffwert ist sehr gut.
MuMu ist bei 7, vielleicht auch 8, ich darf mich auf links drehen, sehe nun auch die Herztöne und sehe, dass sie mit einer Wehe auf 87 Schläge fallen, ich bekomme panische Angst um mein Kind, bettel um Hilfe, will weinen, aber ich habe dafür keine Kraft mehr. Bitte helft mir doch, und vor allem, meinem Kind!
Dann wird vermutet, dass mein Häschen evtl verdreht liegt, Kopf am Beckenkamm, aber die Kopfposition passt, der Rücken liegt auch richtig, also ist das keine Erklärung, warum ich diese Schmerzen im Becken habe. Es wird ein Untraschall gemacht. Nichts zu sehen, was die Situation mit den fallenden Herztönen und meinen Schmerzen erklärt. Nur Sekunden nach dem Ultraschall bekomme ich plötzlich einen Blasenkatheter, ich habe eine Vorahnung, dann kommen zwei Schwestern und sagen ich muss nun aufstehen. Kaiserschnitt?  Wird dem Häschen endlich geholfen?

Unsere GVK-Hebamme hatte uns das Vorgehen bei einem Notkaiserschnitt mal erklärt, und ja, die Situation passte genau hierzu. Ich werde an beiden Seiten gestützt aus dem Zimmer geführt, bin irgendwie total erleichtert, der Schmerz ist wie weggeblasen, ich merke, dass ich regelrecht Richtung OP-Saal renne. Endlich Hilfe für mein Kind! Ich darf auf den OP-Tisch hüpfen, liege, bekomme dann eine Maske auf das Gesicht, die Vollnarkose.

Als ich wach werde habe ich höllische Schmerzen im unteren Bauch, mein Mann sitzt an meinem Kopfende, hat unsere Tochter im Arm, ich woll aber von ihm und dem Kind nichts wissen, ich habe Schmerzen, aber schlafe immer wieder ein. Nach wohl einer halben Stunde werde ich wacher, schlafe nicht mehr ein, und mein Mann berichtet mir, was geschehen ist. 
Um 08.00 Uhr wurde der Knopf für eine Not-Sektio gedrückt, und um 08.06 Uhr war unser Häschen auf der Welt. Der OA vom Tag hat die Kleine auf die Welt geholt, seine Kollegin hat mich wohl vernäht.  Aber das wichtigste war: Unserer Tochter ging es gut, da waren meine Schmerzen egal. Und wie süß sie war, ganz perfekt, mit ihren Idealmaßen , nicht wie ein Kind, dass erst 13 Tage nach ET zur Welt kam.

Heute sind wir schon über 36h daheim, und mir gehts auch langsam besser :GIRL 154: :-) Das Häschen ist wohl auf. Das mit dem Stillen klappt noch nicht, ich habe zwar Milcheinschuss, aber es tröpfelt nur, naja wir füttern aktuell zu.
So genug jetzt, ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag, auch wenn hier Dauerregen angesagt ist. 

Bisherige Antworten

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Vielen Dank für deinen schönen und ausführlichen Bericht!

Ich freue mich sehr, dass noch mehr Frauen ihre Erfahrungen so offen teilen und auch die nicht so angenehmen Seiten einer Geburt beschreiben. Nur das ist auch real. Es gibt eben mal weniger und mal mehr Schmerzen, und dennoch stehen manche von uns es freiwillig doch noch mehr als 1 mal durch :-)

Egal, wieviele Schmerzen eine Frau durchstehen muss, am wichtigsten ist doch immer das Ergebnis ;-) und wir alle, egal ob spontan, per Kaiserschnitt geplant oder per notsectio, haben die größten Geschenke nun unser Leben lang bei uns. Diese lassen die Geburt zwar nicht vergessen, aber verblassen. Und das reicht auch, denn die Geburt gehört halt dazu.

Auch ich wünsche allen einen schönen Sonntag! Genießt dem Tag mit euren krümeln!

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Das klingt echt sehr anstrengend und emotional. Schade , dass sich die Mühe nicht gelohnt hat und es doch ein Kaiserschnitt wurde. Man kann aber zum Glück froh sein , dass wir in der heutigen Zeit soweit sind. Sonst hätten es viele Babys und Mamis wohl nicht überlebt. Daher bin ich froh , dass es Euch gut geht ;)

Irgendetwas hat wohl einfach nicht gepasst , sonst wärst Du sicher nicht so weit über ET gekommen. Eine ehemalige Bekannte hat drei Kaiserschnitte hinter sich. Sie hat glaube eine Beckenschiefschlage und daher konnten die Kinder nicht richtig ins Becken rutschen.

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Vielen Dank für deinen Bericht:-)
Es ist schön das es deinem Häschen gut geht!
Haben die was im US gesehen das daraufhin der Notkaiserschnitt gemacht wurde oder aufgrund der schlechten Herztöne bei den Wehen?

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

OHJE, da musstet ihr einiges mitmachen! Gott sei Dank hat alles gut geendet!
Erholt euch gut und gewöhnt euch 3 aneinander!
Liebe Grüße Sonja

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Wow, da hattest du ja das volle Programm. Ich hoffe du erholst Dich gut von allem und genießt die zeit mit der kleinen!
Fühlte mich bei deinem Bericht teilweise an meine Geburt erinnert, also die Geburt von unserem kleinen :)
Wurde ja auch eingeleitet zwei tage lang und das cytotec hat ziemlich schnell gewirkt. Würde das auch wieder machen wenn was vorliegt und die Ärzte dazu raten. Meine zimmernachbarin wurde allerdings vier Tage lang mit diesem Gel eingeleitet, da kriegt man dann echt die Krise! Vor allem mir dauerwehen!
Reagiert also wohl jeder Körper anders.
hoffe es klappt bei dir mit dem stillen. Nach zwei Wochen läuft es jetzt ganz gut bei mir und ich muss das Fläschchen nur noch abends dazu geben.
Also nicht aufgeben!

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Ich bedanke mich für deinen ausführlichen Bericht und Danke dass du auch nichts verschönert hast. Hatte teilweise richtig Gänsehaut und bin so froh dass alles gut ausgegangen ist. Das wichtigste ist dass es dir und dem häschen gut geht.
Ich wünsche euch eine tolle kennenlernzeit. Das stillen wird auch noch klappen, da bin ich mir sicher.

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Danke für deinen Bericht! Da habt ihr, vor allem du, ja echt eine Menge aushalten müssen :-( . Erhole dich gut von dieser Geburt, die Belohnung liegt jetzt neben dir und will sicherlich fleißig bekuschelt werden ;-) .

LG

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Da musstest du ganz schön viel aushalten. Danke für den schönen Bericht!

Re: Einleitungs- und Geburtsbericht Anna Katharina (sehr lang)

Ui was für ein Erlebnis! Danke dass du uns teilnehmen lässt daran. Du hast vieles von dem erlebt was ich ja nicht erleben wollte (über ET, Einleitung, extreme Schmerzen, alleine sein und das Schlimmste der Notkaiserschnitt). Musste aber auch schmunzeln bei "Warum haben Sie keine Wehen?" - also wie bekloppt ist diese Frage?! ;P

Ich hoffe deine Maus lässt dich gar nicht dazu kommen viel darüber nachzudenken und bald ist alles nur noch halb so schlimm und das Schlimmste vergessen.

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