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Wie Nikolai das Licht der Welt erblickte

Hallo ihr Lieben,

heute wollte ich mal die Zeit nutzen und euch von unserem Geburtserlebnis zu berichten. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass der kleine Mann mal in meinem Bauch gezappelt hat. Auf der einen Seite vermisse ich es schon etwas, andererseits bin ich echt happy, dass wir alles so gut überstanden haben und er wohlbehalten angekommen ist, auch wenn vielleicht nicht alles so gelaufen ist, wie ich wollte.

Eins vorweg, es gab drei Sachen, die ich nicht wollte: Kaiserschnitt, PDA und wo vor sich sicher viele fürchten: Stuhlgang im Kreissaal unter den Augen von Mann, Hebamme, ect. Was ich wollte: Wannengeburt. Und wie alles anders kam...

Wie ich euch ja berichtet hab, sind wir am 22.12. zum Einleiten wegen meines Blutdruckes in unser Wunschkrankenhaus gefahren, welches wir ausgesucht hatten, da eine Level 1 Kinderklinik dabei ist, für den Fall, dass....

Dort angekommen gab es erst mal eine Untersuchung. Man o Man, wie unangenehm!!! Also das tat wirklich weh und die Hebamme fragte, ob ich mir sicher sei, dass der Kleine wirklich heute ET hätte?! Nun ja mittels Ovus und Tempi, kein Zweifel sagte ich ihr, sie meinte, dass es sich anfühlt, als wäre ich noch mindestens eine Woche zurück. Aber das hab ich ja schon als gemeint, denn ich hatte keine Senkwehen, der Bauch war noch weit oben ect... 
Ich bekam nen Wehencocktail, und was soll ich sagen, der war echt lecker. Ich hätte am liebsten noch einen gewollt :-D Das aufgenommene CTG war soweit ok...

Wir sind dann auf die Wochenbettstation und haben unser Zimmer bezogen, leider war kein Familienzimmer frei zu dem Zeitpunkt, also rein ins Dreierzimmer, wo wir den Nachmittag alleine waren, da gerade ein Mutti am ausziehen war. Wir sollten dann am Nachmittag wieder zum CTG kommen. Gesagt getan, ich auf die Entbindungsstation gewatschelt und dann, siehe da, Blasensprung. Die Hebamme hat es kaum für möglich gehalten und ich ehrlich gesagt auch nicht, noch mal so ne dumme Untersuchung, und die Hebamme war überrascht, auf einmal ein "reifer" Befund. Wieder CTG und nun war es aber leider nicht so doll. Unser kleiner Hase hatte zu lange Schlafphasen und die Ausschläge waren den Hebammen nicht groß genug. Das haben wir nicht so verstanden, weil wir dachten, schön gleichmäßiger Ausschlag von 130-140 ist doch super, da hatte die Ärztin noch nie was gesagt... Nun ja also aufstehen, an Zitronen riechen und den Kleinen wecken. Der Fauli liess sich aber nicht animieren, also hing ich da schon mal ewig, mit hin und wieder Bauchwacklern von außen. Sie meinten dann das CTG wäre auffällig, aber nicht besorgniserergend, müsse aber kontrolliert werden.

Wir sind dann wieder aufs Zimmer und sollten gegen neun wieder kommen abends. Das haben wir so lange gar nicht ausgehalten, denn ich hatte gegen sieben dann schon Wehen aller ner Minute, die auch 45 Sekunden lang waren. In der Zeit wurde ein Familienzimmer frei und wir konnten das dann beziehen. Wieder zum CTG mit heftigen Wehen und das war auch wieder schlecht. Da fingen die Ärzte schon an, das wird ein Kaiserschnitt und was da los wäre? Leider ergab eine erneute Untersuchung, dass trotz der Wehen die nun schon so drei Stunden so regelmäßig waren, sich absolut NICHTS getan hatte. Ihr könnt euch vorstellen, wie enttäuscht ich war.

Die eine Hebamme wollte, dass ich liege, weil das Baby zu unruhig war, die andere wollte, dass ich stehe, um den Kleinen zu animieren, ich wusste gar nicht, was ich machen sollte, um es zu verbessern. Bis dann endlich mal die Oberärztin kam und mir das alles erklärte. Mit der Nachricht, dass sich gar nicht getan hatte, fing ich plötzlich an, mega zu verkrampfen, ich war so angespannt, dass ich richtig gezittert hab am ganzen Körper. Ich weiß gar nicht warum, denn Angst hatte ich eigentlich nicht, aber irgendwie ist das was in meinem Kopf passiert, dass ich nicht mehr entspannen konnte. Mit erst Homoöpathiesachen und später Entspannungstropf, konnte ich endlich wieder runter kommen und etwas ausruhen. Leider ließ das auch die Wehen enden und nach ewigen Stunden am CTG sind wir gegen drei Uhr nachts ins Zimmer zurück, ein Tag für die Katz.

Am 23.12. sind wir morgens wieder auf die Entbindungsstation. Dort angekommen wurde untersucht (was noch genauso weh tat) und mir wurde ein Einleitungsgel gelegt. Das machte aber bis nachmittags gar nichts, so dass ein neues 6 Stunden später gelegt wurde. Neue CTGs waren weiter beobachtungspflichtig. Gel Nummer 2 ließ dann wieder Wehen regelmäßig kommen und wir sind dann irgendwann in den Kreissaal, weil keiner weiter da war und alles frei war. Da war es dann schon Abends. Ich wehte dann bereits mit Wehentropf und eine bessere Gleichmäßigkeit reinzubekommen, vor mich hin, wurde untersucht und da hatte sie wieder gar nichts getan. In die Wanne durfte ich wegen dem auffälligen CTG nicht, aus der Traum...

Dafür wurde ich zu einer PDA, naja ich will nicht sagen überredet, aber schon etwas. Im nachhinein ist das total ok gewesen, auch wenn die Assistenzärztin es nicht hinbekam und wir die Oberärztin gerufen habe, die es aber so perfekt machte, dass ich schön laufen konnte und endlich entspannen konnte. Und siehe da, es tat sich etwas. PDA war gegen elf Uhr abends, MuMu total offen um 4 Uhr morgens, hätte ich das gewusst, hätte ich nicht so gezedert.

Nur leider wurden ich nicht erhört in punkto Einlauf. Im Wehenzimmer hieß es, viel zu früh, im Kreissaal hieß es, leider zu spät. Naja das Unausweichliche passierte dann :HEADSHOT: das war meine größte Angst irgendwie und hat mich echt beschäfigt. Hab dann sofort meinen Mann rausgeschickt, der glaub ich schon etwas geschockt war. Nun ja, es ist nicht zu ändern... Aber ich hätte es wirklich nicht gebraucht und er versichert mir bis heute, dass alles ok ist...

Wir haben dann mal gegen vier Uhr morgens versucht zu pressen, weil auch das CTG nicht besser wurde und die Hebamme, die bis zuletzt versucht hatte, einen Kaiserschnitt abzuwenden, wollte dann doch lieber die Oberärztin hinzuziehen. Und die kam, total verpennt, um vier im Kreissaal an. Sie schaute und untersuchte bei zwei drei Presswehen, aber der Kleine machte irgendwie nicht mit. Normalerweiße sollte das Baby so zwei cm vor und einen zurück gehen pro Wehe, um in den Geburtskanal zu rutschen, unsere junger Mann war aber irgendwie steinfest. 

Ich bin im Nachhinein froh, dass wir uns relativ zügig dann dennoch für einen Kaiserschnitt entschieden haben, nicht auszumalen, wenn er irgendwie im Becken stecken geblieben wäre! Also waren die Würfel gefallen, halb fünf ging es in den OP. Ich bin überrascht wie ruhig ich war, auch wenn ich gar ncht wusste, was da kommen sollte. Ich hab dann ewig den Anästhesisten belatschert, er solle doch erst mal einen Probeschnitt machen, der lachte nur und meinte, die Ärzte sind gleich fertig. Ich habe anfänglich wirklich gar nichts gemerkt, und es tat gar nicht weh oder so. 

Dann war der Kleine um 5:07 am 24.12. endlich da. Ich hab ihn gar nicht schreien hören und war total ängstlich, aber er hatte schon den ersten Luftzug gemacht und war wohl gar nicht so mega geschockt, dass er gleich aufhörte mit Schreien und ich es einfach nicht gehört hatte. Dann haben sie den Kleinen mit Papa zusammen (der im Übrigen sooooo tapfer an meiner Seite war, dass ich ihn noch 1000x mal mehr liebe als sonst) fertig gemacht. Von weiten konnte ich zusehen. Der Kleine hatte einen Eierkopf vom Feinsten, als wäre er mit der Saugglocke gekommen. Die Ärztin meinte aber, dass irgendwas im Becken nicht passt, dass da ein Baby durchkommt und er es wirklich versucht hat, deswegen auch der Kopf. Der ist nun aber schon wieder ganz rund und schön. Dann kam Papa mit unserem Nikolai zu mir und ich hab so dolle geweint, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Er sah so schön aus und ich bin so froh, dass er auch auf Blick eins total gesund war!

Während die Ärzte weiter an mir rumdoktorten und ich noch nach eine kleinen Fettabsaugung witzelte, haben sie den Kleinen mitgenommen und meinen Mann in den Kreissaal geschickt. Das zu machen des Bauches war wirklich unangenehm. Also das drückte und ich dachte manchmal die PDA ließe nach. Aber alles aushaltbar, ich habe als noch die Oberärztin genervt, und dumme Fragen gestellt, die hat sich sicher auch gedacht, ich soll mal lieber die Klappe halten... Der Schnitt übrigens sitzt sehr gut, ich denke im Bikini wird man nichts sehen, die Narbe heilt sehr gut und ich bin seit Tag zwei/drei wieder die Alte ohne Schmerzen, was mich wirklich überrascht. 

Hab dann erfahren, dass der Kleine fast 15 min im Schwesternzimmer stand und nicht bei Papa war, was mich etwas ärgert. Ich hoffe, dass sieht der Kleine uns nach...

Ja so war es, das Baby war da und ich bin zurück in den Kreissaal wo wir gekuschelt haben und schon das Trinken versucht haben. Gegen sieben oder so sind wir dann auf unser Zimmer und von da an, waren/sind wir einfach nur noch verzückt.

So nun fast 10.000 Buchstaben später (ihr kennt mich, ich rede/schreibe gern viel :-D) wisst ihr wie es war. Fazit, auch wenn ich nicht bekam was ich wollte, und dass erhielt was ich vermeiden wollte, bin ich unheimlich glücklich und finde, wir haben das dennoch gut gemeistert. Vielleicht wird nun Baby 2, sollten wir eins haben wollen, gleich ein Kaiserschnitt, aber da haben wir nun erst mal Zeit, denn ein ganzen Jahr, darf da nix neues wachsen, aber das ist ok, denn wir genießen nun erst mal die Zeit zu dritt.

Ich wünsch euch einen schönen Tag.

Der mal wieder pennende Nikolai und Mama Swimmy

Bisherige Antworten

Re: Wie Nikolai das Licht der Welt erblickte

...einschleich

Liebe swimmy, herzlichen Glückwunsch!
Ich möchte dir sagen, bis auf die ersten zwei Tage und den Einlauf ist das fast 1:1 mein geburtsbericht aus 2015. Nur das meiner wegen 39cm kopfumfang nicht kommen wollte. War ein bisschen spoky das so zu lesen :-)
Ich wollte auch natürlich, wenn möglich ohne PDA und in der Wanne. Und obwohl ich für alles offen war hat es doch 2 Monate gedauert, bis ich über den Verlauf nicht mehr traurig war und mich arrangiert hatte. Mag aber auch daran liegen, das zwei Freundinnen Bilderbuch Geburten kurz vor und nach mir hatte.

Ich bin gespannt was im Juli passiert.

Viel Spaß mit eurem Wunder!

Re: Wie Nikolai das Licht der Welt erblickte

Hallo liebe Swimmy,
Erst mal herzlichen Glückwunsch zum kleinen Mann! Ich wünsche euch alles Liebe!
Schade, dass doch alles anders kam, als geplant, aber die kleinen Mäuse sind halt immer für eine Überraschung offen.
LG Veronika

Re: Wie Nikolai das Licht der Welt erblickte

Huhu,

nun komme ich endlich mal zum Antworten. Habe den Bericht gestern schon  gelesen, das war ja wirklich alles andere als geplant, aber so ist das bei einer Geburt eben doch unvorhersehbar. Schön, dass du es genau so sehen kannst und nicht mit den Umständen haderst, denn letztendlich zählt ja in diesem Fall das Ergebnis und der Kleine lässt den Rest unwichtig erscheinen. :-)

Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich es bei deinem geburtsunreifen Befund und dem bis zum Schluss so hoch stehenden Bauch sogar ein bisschen vermutet. Unsere Bauchfotos waren im Vergleich ja total unterschiedlich... Manchmal passt es von den Maßen her einfach nicht und das Kind rutscht nicht tiefer ins Becken, da ist der KS unvermeidbar.

Ich wünsche euch weiterhin viel Freude mit dem Kleinen und viel Spaß beim Kuscheln. :-)

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