ich habe seit ca einem halben jahr eine verdickung auf der linken seite am harten gaumen, die sich nach etwa 2 monaten ausgebreitet hat und zu einer weiteren verdickung auf der rechten seite des harten gaumens geführt hat. diese beiden verdickungen haben nach einiger zeit zu 2 weiteren verdickungen geführt die jeweils schräg nach hinten
zum zahnfleisch hin aufgetreten sind und nun am nerven- und blutgefäßaustrittspunkt des gaumens liegen. der mund- kiefer- und gesichtschirurg bei dem ich derzeit in behandlung bin ist der meinung, dass es sich um speichelzysten handelt und will die sache erstmal nur beobachten. er ist auch der meinung, dass er die beiden vorderen zysten zwar entfernen könne, die hinteren aber nicht, da eine verletzungs der nerven und der blutgefäße bei einem eingriff in diesem bereich schwer zu verhindern sei. ich habe gelegentlich schmerzen an den großen verdickungen welche auf äußere einflüsse wie essen kaffetrinken und v.a. rauchen sehr empfindlich reagieren. ich mache mir sehr grosse sorgen deswegen, da ich seit 10 jahren rauche und seit nunmehr 5 jahren sehr viel rauche.
stimmt es, dass man bei den hinteren verdickungen nichts machen kann und das man die sache so relaxt sehen kann wie der chirurg, der sehr jung ist und meiner meinung nach die nötige erfahrung nicht haben kann um bei geschwülsten so erfahren zu sein?
zyste an den kleinen speicheldrüsen am gaumen
Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Zahngesundheit | Expertenfrage
Antwort
Liebe Sue,
neben den 3 großen Speicheldrüsen gibt es in der Mundhöhle, insbesondere am Gaumen eine Vielzahl von kleineren. Auch wenn die Speichelproduktion, die von ihnen ausgeht, als deutlich geringer vorhanden ist, als die der großen Drüsen, können auch hier kleinere Verstopfungen der Ausgänge zu einem Sekretstau führen, welcher sich als berührungsempfindliche Verdickungen zeigt. Immer, wenn durch die Nahrungsaufnahme die Drüsen angeregt werden, staut sich neuer Speichel in ihnen und es kann zu Schmerzen kommen. Nicht zwangsläufig muss es sich hierbei um eine Zyste handeln. In den Akutphasen rät man betroffenen Patienten dazu, die Speichelproduktion zusätzlich durch saure Nahrungsmittel z.B. Zitronen, saure aber zuckerfreie Bonbons oder auch das Kauen von zuckerfreien Kaugummis anzuregen. Der vermehrte Speichelfluss soll dann für die Gängigkeit der Speicheldrüse sorgen. Gelingt dies nicht oder nur unzureichend, können auch die kleineren Drüsen entfernt werden. Die Lage ist zu Bestimmung der Operationsrisiken schon sehr wichtig. Beurteilen kann dies nur der Behandler, der die genaue Situation im Munde kennt. Der Faktor Rauchen kann allerdings zu einer Verschlimmerung der Situation führen.
Darüber hinaus raten wir Ihnen zur zusätzliche Abklärung einen weiteren Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen zu Rate zu ziehen. Ihrer Beschreibung nach, handelt es sich wahrscheinlich tatsächlich nur um den oben beschriebenen Sekretstau, jedoch sollten andere Ursachen vom Fachmann dringend ausgeschlossen werden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr sanvartis-Expertenteam
Antwort
danke,
ich habe nun doch einen termin zur exzession des möglichen primärtumors erhalten, was einem weiteren chirurgen des behandelden teams zu verdanken ist, der die vorkommnisse am gaumen nicht so gelassen beobachten möchte wie der erste artz...
er sagte auch, dass er die probe in ein pathologisches institut einschicken möchte, da dies zum einen standard sei und zum anderen
die raumgreifende neigung der geschwulst dies ohnehin indiziert.
nun mache ich mir doch noch grössere sorgen... was evtl garnicht so schlecht ist, da ich meinen nun fast gescheiterten versuch mit dem rauchen aufzuhören, nun doch nicht scheitern lassen werde!!!
ich hoffe nun dass die paar zigaretten die ich in den letzten tagen geraucht hatte und deren auswirkungen auf das gebiet verheerend waren, nicht der tropfen sind der das fass zum überlaufen gebracht hat.
ich möchte von ihnen an dieser stelle noch weitere faktoren erfragen, die die entstehung von speicheldrüsentumoren begünstigen, da ich mir in den letzten tagen einbilde, dass auch genussmittel wie kaffe und schwarztee eine wirkung auf diese bereiche haben. meine medikamente die ich nehme scheien auch nicht gänzlich unbeteiligt zu sein (amisulprid, pregabalin, etontril, chloraldurat). könnten sie bitte eine liste bekannter risikofaktoren posten, das würde mir sehr helfen, da das ärtzeteam bei dem ich in behandlung bin immernoch sehr verschlossen ist. mfg - sue
Antwort
Liebe Sue,
welche Faktoren letzlich für eine Tumorbildung verantwortlich sind, lässt sich nicht ohne weiters sage. Wissenschaftlich betrachtet gibt es keine echten Beweise für Risikofaktoren. Lediglich die Häufigkeit von Zusammenhängen unterschiedlicher Faktoren zu Erkrankungen lassen auf ein Risiko schließen. Angewohnheiten wie Rauchen, häufiger Alkoholgenuss, der häufige Genuss von sehr heißen oder sehr scharfen Speisen können hierbei eine Rolle spuielen. Dabei ist mehr die dauerhafte Belastung und die Intensität des Faktors entscheidend, als die Wirkung von einzelnen Faktoren (jede einzelne Zigarette, jedes einzelne Glas Alkohol). Insbesondere Mundschleimhautveranderungen sind oft auf starken Tabakgenuss zurück zu führen. Jedoch kann, wie bei jeder Entstehung von Gewebsveränderungen, jeder Faktor, der so gen. freie Radikale freisetzt, auch zu Speicheldrüsentumoren führen. Die Ursachen sind nicht endgültig bekannt. Die Medikamente (insbesondere Pregabalin und Amisulprid), die Sie einnehmen, können zu einer Mundtrockenheit, der so gen. Xerostemie, führen. Diese wäre ggf. förderlich für eine krankhafte Veränderung der Speicheldrüsen, da der Speichelfluss gehemmt ist und Verunreinigungen aus den Drüsen nicht so leicht hinaus gespült werden können. Hier ist aber auch eher eine Entzündung der Drüse, statt einer Tumorbildung zu befürchten.
Sie sollten sich bis zu einem Ergebnis nicht allzu große Sorgen machen. Das Einschicken des Gewebes in ein histologisches Institut ist in den meisten Fällen eine reine Vorsichtsmassnahme und gehört standartisiert bei Gewebsentnahmen dazu. Nach wie vor besteht immernoch die Möglichkeit, dass es sich nur um entzündete Speicheldrüsen handelt.
Wir wünschen alles Gute
Ihr sanvartis-Expertenteam
Antwort
nun is es raus!
der befund aus dem pathologische institut ist nun da, nachdem mir vor ca 10 tagen die schleimhautveränderung entfernt wurde:
mikroskopischer befund:
auf den schnittstufen von den beiden bis 0,4cm im durchmesser grossen gewebsstückchen zeigt sich ein fibröses und fibroadipöses stroma mit einer kleinen mukoiden mundspeicheldrüse. teilweise etwas ektatische gangformationen mit sekretretention. in der umgebung ein ödem.
kritischer befund:
die vorliegenden befunde entsprechen einer einer kleinen mukoiden mundspeicheldrüse, teilweise mit dem askekt einer initialen extravasationsmucocele
da ich im internet natürlich nichts erklärendes zu diesem befund gefunden habe und der arzt nur meinte, dass ich mir keine sorgen machen müsste und das alles ganz harmlos ist, möchte ich sie ein letztes mal bitten mir diesen befund in laiensprache zu übersetzen, und mögliche faktoren zu nennen die zu einer derartigen veränderung der speicheldrüsen führen können... ich danke ihnen hiermit im voraus und möchte mich hiermit auch noch für die unterstützung von ihrem team bedanken!
alles wird gut - sue181
Antwort
Liebe Sue,
schön, dass die Behandlung erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ohne dass es einen weiteren Grund zur Besorgnis gibt.
Ein so gen. Fibrom ist ein gutartiger Gewebsüberschuss. Das abgesonderte Sekret scheint dabei umliegend herausgetreten zu sein. Mukozelen gehören zu den gutartigen Weichteilzysten.
Eine Ursache hierfür lässt sich leider nicht benennen. Da die Veränderungen jedoch im Bereich der Speicheldrüsen entstanden sind, sollten Sie für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und gelegentlicher Anregung des Speichelflusses ( z.B. zuckerfreie, saure Drops, zuckerfreies Kaugummi) sorgen.
Wir wünschen weiterhin alles Gute!
Viele Grüsse
Ihr sanvartis-Expertenteam
