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Hilfe - mein Leben gerät aus den Fugen ...

Hallo an alle Mamis (und Papis) von "nichtleiblichen" Kindern,
ich habe vor 5 Jahren eine Familie geheiratet, Vater, Tochter (heute 12) und Sohn (heute 13) und seit 2002 haben wir einen gemeinsamen Sohn (Bruder) der nun gerade 4 ist.
Bei aller Liebe und allem Optimismus habe ich schon seit jeher Probleme mit meiner Stieftochter (bis vor wenigen Wochen sprach ich von "meiner Tochter"). Sie war 8 Monate alt, als ihre Mutter an plötzlichem Herzversagen starb und schon von Anfang an (Februar 2000) hat sie liebe Phasen und dann schreckliche Ausraster, die mich an allem Zweifeln lassen. In manchen Phasen macht sie mir das Leben zur Hölle, den einzigen Menschen, den sie überhaupt als Autorität akzeptiert ist Papa und weibliche Autoritäten wie Tagesmütter, Kinderfrauen, Omas und nun ich sind inakzeptabel und müssen mit dauerhaften Machtkämpfen "klein gehalten" werden. Ich habe beide Kinder meines Mannes 2003 adoptiert und immer den Wunsch gehabt, dass wir eines Tages EINE Familie sind und sie mich als Mutter akzeptiert. Nun steckt sie seit einem halben Jahr in der Pupertät und es wird unerträglich. Nun bin ich zurück von 3 Wochen MuKi-Kur (nur mit dem Kleinen 3 Wochen auf Sylt) mit Gesprächstherapie wg. Erziehungsproblemen. Dort war ich noch fest auf dem Trip, dass ich meine Stieftochter liebe und ich diese Familie "retten" muss, auch um meiner Söhne und meines Mannes Willen, die ich über alles liebe. Zurück ist die Distanz, von der ich dachte, dass sie mir gut tut und alles in ein weicheres Licht rückt, unüberwindlich. Ich hege einen zunehmenden Hass und Groll gegen sie und gehe ihr aus dem Weg wo ich nur kann. Ich habe in dieser Kur die erste Woche nur geheult, wenn mich jemand nach meinem Befinden gefragt hat und nun scheint mir nur gnadenlose Distanz als geeigneter Selbstschutz. Auch wenn mein Kopf sagt, dass eine Mauer alles nur schlimmer macht, so schreit mein Bauch nach "mehr Ziegel"...
Wer hat sowas erlebt und kann mir raten.....
Ganz lieben Dank fürs Lesen und Antworten
Gabi
Bisherige Antworten

Re: Hilfe - mein Leben gerät aus den Fugen ...

Hallo Gabi,
Erfahrungen kann ich auf dem Gebiet nicht vorweisen. Aber meine spontanen Gedanken würde ich Dir gern mitteilen.
1. Hat sie vielleicht das ganze Leben lang so ein bißchen "das arme Kind" Image gehabt, weil ihre Mutter gestorben ist? Vielleicht fehlt ihr das ein wenig, weil sie ja jetzt eine Mutter hat und vielleicht deshalb alle anderen sie jetzt normal behandeln und damit kommt sie nicht klar?
2. Wurde der Tod der Mutter mal mit IHR psychologisch aufgearbeitet (und dass sie eine "neue" bekam)
3. Wurde sie während der Alleinerzieherphase des Papas viel "rumgeschubst"? (Zitat: TagesMÜTTER, KinderFRAUEN, OmaS)
4. Ist es einfach die Pubertät und im Zusammenspiel, dass sie nun mal nicht deine leibliche Tochter ist, fällt das NOCH SCHWERER als beim eignen Fleisch und Blut?
5. Sie ist das Mittelkind und versucht darüber, sich eine spezielle Rolle zu suchen? (älterer Bruder das Sensibelchen, kleinerer Bruder das süße Nesthäkchen, da bleibt für sie nur noch die "laute Terrorrolle")
Das sind so meine Gedanken.
LG Lausebackesmama

Re: Hilfe - mein Leben gerät aus den Fugen ...

ich reih mich ein mit meinen spontanen gedanken:
du schreibst, die mutter ist verstorben und die einzige autoritätsperson sei der vater.
ich kann mir gut vorstellen, welch eine wut dieses kind hat, dass die mutter nicht mehr da ist und das es mit autorität gar nix zutun hat sondern eher mit vertrauen. die machtkämpfe werden vielleicht aus verlustängsten heraus resultieren. und dann heiratet der mann dich auch noch... da warst du sicher zu anfangs eine potenzielle bedrohung für das kind. ich glaub´nicht, dass kinder "dankbar" sind und sich freuen, wenn sie eine "neue" mama bekommen und dann ist alles friede freude eierkuchen. so hätten wir das vielleicht gerne ...
dann schreibst du, du sprachst von "deiner tochter". mir tut das in der seele weh und mich als tochter würde das, mal angenommen obig beschriebene gedanken wären eventuell richtig, in meinem denken nur bestätigen. kinder bleiben doch immer die kinder und man degradiert sie nicht, weil sie nicht so funktionieren, wie man es sich wünscht.
nicht zu verachten ist auch ihr alter und die pupertät. das kind ist auf der suche eine eigene position zu bekommen im leben. um wieviel schwerer muss das sein, wenn man eigentlich gar keine richtigen wurzeln hat? in dem alter fühlen sich eh alle so ungeliebt.
du warst "auf den trip", dass du sie liebst? ein kind zu lieben ist kein "trip" ! ich glaube, deine liebe zu ihr ist momentan einfach nr ziemlich verschütt gegangen unter der masse der probleme :-)
räumliche distanz hilft dir da doch nicht wirklich weiter, die probleme bleiben doch vorhanden. und ihr aus dem weg zu gehen hilft dir weiter auch nichts und ich finde es sogar ein wenig gemein. so schiebst du den impuls handeln zu müssen immer dem kind zu. und was meinst du denn, wie sie handeln wird? sie ist noch ein kind!
dann spielt ja auch noch der rest der familie mit im systhem. nicht nur die tochter alleine. hast du mal "geschaut" wer da wie oder was mit wem verstrickt ist?
ach ich könnt noch soviel schreiben, aber das würde den rahmen hier sprengen. schliess mich aber der frage an, ob die tochter den verlust der mutter überhaupt schon verarbeitet hat, ggf. mit fachlicher hilfe?
dir wünsch´ich viel kraft die situation zu meistern und grüss dich ganz lieb. zuzel

Re: Hilfe - mein Leben gerät aus den Fugen ...

is ne miese situation, jedoch kann ich dir verraten das gerade die pupertaet auch muetter von leiblichen Kindern an ihre Grenzen bringt
ich wuerde mir wuenschen das ihr vielleicht zusammen zu einer therapie geht und versucht etwas hinzuwirken.
mauer oder eifersucht ist da einfach fehl am platz.
Glaube mir die Mutter Kind Probleme sind nicht einfach , ich kann mir vorstellen das die Gute selbst nicht so zufrieden ist.
wie steht dein mann zu dem allen
LG Claudia

Re: Hilfe - mein Leben gerät aus den Fugen ...

Hallo Gabi,
Es tut mir leid für dich, dass du dich mit diesen Problemen herumschlagen musst. Wenn es dich tröstet, du bist nicht alleine.
Mein Schwager hat 2 Stieftöchter, ich habe 2 Stiefsöhne, alle im pubertären Alter. Im Ernst, ich möchte nicht mit seinen Zicken tauschen. Vieles liegt einfach auch daran, dass sie ein Mädchen ist, wie meine Vorschreiberinnen ebenfalls erwähnt haben.
Wenn ich daran denke, was ich meiner Mutter damals verbal alles an den Kopf geworfen habe, tut es mir heute noch leid. Ich kann nur sagen, solche Ausbrüche erlaubt man sich nur, wo man sich ur-geliebt fühlt. Sie liebt dich ganz sicher und möchte ihre Grenzen ausloten.
Eine andere Stiefmutter sagte mal: nie aufgeben! Irgendwann findet man heraus, dass sich der Einsatz für eine (Stief-)familie gelohnt hat.
Spanne doch auch deinen Mann ein. Gemeinsam lässt es sich besser aushalten.
Kann natürlich auch sein, dass sie im nachhinein den Tod ihrer Mutter noch verkraften muss. Da gibt es sicher Anlaufstellen für euch.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Kraft!
Lilian

@all wg Hilfe - mein Leben gerät aus den Fugen ...

Hallo an alle Schreiber,
erst einmal danke für Euren Zuspruch und das Gefühl, dass man nicht alleine ist. Doch, mein Töchterlein muss niemandem Leid tun, das Opfer ist sie nicht bzw. nicht mehr, eher der Täter.
Im Moment ist mal wieder Ruhe, wenn auch leider die Ruhe vor dem nächsten Sturm. Seit meinem ersten posting habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt und meinen Mann endlich davon überzeugen können, dass wir einen Profi im Fach Kinder- und Jugendpsychologie zurate ziehen müssen. Ich weiß, dass es sich nicht alleine gegen mich richtet, ich weiß auch, dass sie selbst vielleicht nicht glücklich mit sich ist, aber ich muss es ertragen können, die Kraft haben "nicht aufzugeben". Letztendlich will ich ihr ja auch helfen, denn sie hat mit fast 12 keine einzige Freundin, hängt laufend ihrem 13-jährigen Bruder auf der Pelle, der kaum mal alleine was mit seinen Freunden machen kann. Das zeigt mir allerdings auch, dass sie einsam ist, aber wer die Wahl hat (ja, die Familie hat eben keine) geht ihr und ihren alles vernichtenden Ausrastern aus dem Weg.
Sicher ist, dass pupertierende Mädchen grundsätzlich harter Tobac sind, aber pupertierende Stieftöchter wohl noch mit einem Trauma durch den Tod der Mutter, das ist noch ne ganze Ecke härter.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn ich mal einen allgemein brauchbaren Profi-Tipp habe ...
Alles Liebe
Gabi
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