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"Dauerstillen"

Guten Tag, ich hoffe mein Thema passt in diese Rubrik.

Vor 12 Tagen habe ich meine Tochter per Kaiserschnitt bekommen. Wir sind danach beide wohlauf gewesen, ich stille voll und die Kleine hatte bereits eine Art Rhythmus aus Trinken und Schlafen entwickelt. Sie ließ sich gut beruhigen, weinte eigentlich nur wenn sie Durst hatte und schlief bei mir im Arm oder im Stubenwagen.

Nun hatte sich leider 4 Tage nach der Krankenhausentlassung bei mir an der Scheide ein großes Hämatom gebildet, dass geöffnet werden musste, so dass wir wieder für eine Nacht ins Krankenhaus mussten. Wegen der Vollnarkose durfte ich 24h nicht stillen. Ich habe die Kleine aber selber mit Fläschchen und allem versorgt und meine Milch abgepumpt und verworfen. 

Seit wir nun wieder zu Hause sind, scheint meine Tochter verstört. Sie weint eigentlich den ganzen Tag, außer während ich sie stille und sie zwischendurch schläft. Sie findet kaum in den Schlaf, auch nicht auf meinem Arm. Immer wieder schreckt sie auf und weint, will auch keinen Schnuller, nichts hilft. Singen, tragen, wiegen, im Stubenwagen ablegen - sie weint und will am liebsten dauerhaft gestillt werden. An der Brust schläft sie dann ein, lässt die Brust auch von alleine los, wacht dann aber wieder auf und beginnt von Neuem zu weinen. Milch habe ich reichlich. Ich habe sie auch ständig angelegt in den letzten zwei Tagen, aber sie weint tatsächlich sobald sie von der Brust gelöst ist.

Nach heutigem Weinen von 1,5 Stunden habe ich die Kleine gepuckt und ihr zum ersten Mal "Bauchgeräusche" (white Noise) vorgespielt. Sie ist sofort ruhig geworden und schläft damit nun im Stubenwagen. Meine Frage nun: ist dies in Ordnung, wenn sie sich dabei beruhigt? Benötigt sie noch vermehrt das "Bauchgefühl", weil sie per Kaiserschnitt auf die Welt kam? Kennen Sie diese Art Problematik? Irgendwie fühle ich mich sehr frustriert und traurig, weil ich als Mama scheinbar gerade nicht in der Lage bin sie zu beruhigen und ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben :(. Bzw. sie Geräusche vom Tonband viel besser beruhigen, als wenn ich die im Arm habe und bei ihr bin.

Vielleicht können Sie mich beruhigen, dass dies öfter vorkommt und nicht total unnormal ist? :(

Viele Grüße

Swenja

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 29.04.2017, 13:00 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: "Dauerstillen"

 

Hallo Swenja,

ja, das kann ich. Es kommt häufig vor und ist einfach "den Umständen entsprechend"!

Die Geburt ist immer ein Umbruch im Leben eines Kind, mehr als nur ein Umzug. ;o) Wenn dieses Erlebnis noch verarbeitet werden muss, dann äußert sich dies meist in Unruhe, Weinen, Dauerstillen etc.

Und: Das hemmungslose Weinen eines Menschen (egal welchen Alters) ist immer auch ein Vertrauensbeweis! Bei Mama kann man am besten alles loslassen. Deswegen: Das Weinen als Verarbeitung des Erlebten verstehen und liebevoll begleiten bzw. einfach aushalten. Nicht selbst nervös werden. Mit dem Baby auf dem Bauch, evtl. Haut an Haut hinsetzen, tief in den Bauch atmen, sonst weiter nichts tun.

Pucken und das Nutzen von bestimmten Geräuschen zur Beruhigung ist ebenso ok wie (Dauer-)Stillen, Tragen, Halten.

Diese Phase geht vorbei. Ganz sicher. Wenn du Unterstützung und mehr Sicherheit haben möchtest, schau mal, ob eine Schreiambulanz in der Nähe ist, die helfen auch in solchen Fällen mit Infos, aber auch ganz praktischen Dingen wie z.B. einer speziellen Massage für Kaiserschnittkinder, oder jemand der in Emotioneller Erster Hilfe (EEH) ausgebildet ist. Oft ist Begleitung in diesem Prozess sehr erleichternd für alle Beteiligten.

 

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Re: "Dauerstillen"

Vielen Dank :)!! 

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