Suchen Menü

Mia unser Polarstern❤️

Hallo, ich heiße Aneta, bin 32 Jahre alt und bin seit dem 02.07.2019 eine Sternenmama. Mia war unser Wunschkind, sie ist aus Liebe entstanden. Als mein Mann gesagt hat, wie wäre es mit einem Baby, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Es hat sogar beim ersten Mal geklappt. Die Schwangerschaft verlief perfekt, keine Übelkeit, keine Rückenschmerzen, kein Sodbrennen. Alle Voruntersuchungen haben bestätigt, dass alles mit der Kleinen gut ist. Sie entwickelt sich gut. In der 38. SSW bin ich dann zum Frauenarzt, voller Vorfreude die Kleine wieder zu sehen und zu hören. Beim CTG konnten erstmal keine Herztöne gefunden werden. Das hat mir Angst gemacht. Auch wenn sie schläft, muss ihr kleines Herzchen schlagen. Mein Verdacht hat sich bestätigt. Als der Frauenarzt nach dem Herzschlag gesucht hat, habe ich es in seinem Gesicht gesehen. Er hätte Tränen in den Augen. Er konnte es sich nicht erklären. Warum hat ihr kleines Herz aufgehört zu schlagen? Warum? Danach ging alles schnell. In der Klinik wurde mir ein Zugang gelegt. Laut dem Oberarzt sollte die Kleine innerhalb von 12 Stunden auf die Welt kommen. Für mich und meinem Mann ist die Welt stehen geblieben. Wir mussten unsere geliebte Tochter tot auf die Welt bringen. Eine Woche später mussten wir sie beerdigen. Seit dem ist nichts mehr wie es war. Wir stehen morgens auf und warten bis wir wieder einschlafen können. Für meinen Mann ist alles zerstört. Für ihn gibt es wahrscheinlich kein uns mehr, keine gemeinsame Zukunft mehr. Ich mache mir solche Vorwürfe. Was hätte ich denn anders machen sollen? Bin ich Schuld, dass ihr Herz aufgehört hat zu schlagen? Habe ich mich zu viel bewegt oder doch zu wenig? Habe ich zu wenig gegessen? Zu wenig getrunken? Ich hasse mich so sehr. Ich hasse meinen Körper, dass er das nicht geschafft hat. Der Schmerz wird niemals vergehen...wir haben unsere geliebte Tochter verloren. Und jetzt verlieren wir uns! Hat das Leben überhaupt noch einen Sinn? Wofür soll man morgens aufstehen? Sie wäre jetzt bei uns. Es waren doch nur noch 2 Wochen.
Bisherige Antworten

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Anetka.

Dein Bericht treibt mir einen Schauer über den Rücken. Es ist fürchterlich, dass ihr eure kleine Mia gehen lassen mußtest. Dennoch bin ich mir sicher, das es ihr gut geht, dort wo sie ist.

Dich trifft überhaupt keine Schuld. Gar keine! Hass ist ein so starkes Gefühl, ein Gefühl an dessen Stelle Liebe gehört. Eure Tochter liebt euch, da bin ich mir ganz sicher. Das Dein Mann nun kein morgen für euch sieht, das er daran denkt den Weg alleine weiter zu gehen, kann nur an seinem unermesslichen Schmerz liegen. Es ist keine Lösung, denn dieser wird mit ihm gehen. Der Schmerz hängt nicht an Dir. Es ist eine Flucht.

Vielleicht braucht er die Möglichkeit des Rückzugs für eine Zeit, wenn es auch schwer ist, weil du sicher den Halt in ihm suchst. Sprecht mit einer Hebamme, vielleicht auch mit einem Therapeuten, lasst euch helfen und sucht Möglichkeiten, wie ihr jeder für sich, aber auch gemeinsam die Trauer und den Abschied bewältigen könnt. Es braucht einfach Zeit....und auch wenn ihr es jetzt noch nicht sehen könnt...ihr werdet neuen Mut fassen, Mia immer in euren Herzen!

Herzliche Grüße
Katrin mit Mateo im Herzen, 16SSW

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Katrin,

vielen Dank für deine lieben Worte. Du hast Recht, mein Mann braucht jetzt Zeit für sich. Aber wenn ich ihn gehen lasse, dann kommt er nie wieder.
Wir haben unsere Tochter gesehen und wir haben uns von ihr verabschiedet, auch wenn mein Mann erst dagegen war. Er sagt, sie sah mir sehr ähnlich. Deswegen kann er mich nicht mehr ansehen. Er kann nicht mal sagen, ob er mich noch liebt. Es tut so sehr weh. Warum hat der liebe Gott uns bestraft? Ich kann es nicht begreifen. Ich schäme mich so sehr, dass ich nur noch in der Wohnung bleiben möchte.
Unser Leben war perfekt, es hat uns an nichts gefehlt. Hatten wir zu viel Glück?
Vielleicht hätte ich sie irgendwie retten können?!
Eine Therapie kommt für meinen Mann nicht in Frage, er möchte damit alleine klarkommen. Mir hilft es ein bisschen mich mit anderen Sternenmamas austauschen.

Liebe Grüße
Aneta

Re: Mia unser Polarstern❤️

Ihr lebt in einer absoluten Extremsituation. Wenn ich dir jetzt sage, das deine kleine Mia sich den Weg genauso gewählt hat, dann kannst du es gerade vielleicht nicht verstehen. Ihr wart kurz davor, eure Tochter in Armen zu halten, es hätte jeden Moment losgehen können. Das sie so kurz davor wieder gegangen ist, liegt nicht in deiner Hand, auch nicht in der Deines Mannes. Es trägt schlichtweg niemand schuld daran. Hättest du etwas tun können/sollen, dann hätte das Leben Dir die Tür zu diesem Weg geöffnet. Aber dem war nicht so. Das erschüttert einen so tief, das man tatsächlich glaubt keine Perspektive mehr zu haben. Der Schmerz wird immer bleiben. Aber er wird sich verändern. Es wird tragbarer, und ihr werdet einen anderen Zugang zu dem bekommen was da geschehen ist. In der jetzigen Situation auseinanderzugehen wird deinem Mann wahrscheinlich nicht helfen. Im Gegenteil. Aber so wie du es schilderst ist er für Argumente nicht zugänglich. Aus der Ferne und mit der zeitlichen Distanz zu dem was uns geschehen ist ist dies auch nachvollziehbar, Trauer verläuft nicht bei allen gleich oder berechenbar. Dennoch hoffe ich und wünsche ich dir, das er euch eine Zeit lässt, denn euer Jetzt wird nicht eure Zukunft sein.

Gott straft euch nicht. Er hat euch mit Euerm ersten Kind gesegnet. Sie wird immer da sein, auch wenn ihr sie nicht berühren könnt. Es ist ein besonderes Kind, ich wünsche euch sehr, das es nicht ein Sternenkind bleibt, sondern vielleicht irgendwann....irgendwann ein Regenbogenkind werden darf, stolze große Schwester.

Das sie Dir ähnlich sieht kann auch eine Chance sein, die dein Mann gerade vielleicht noch nicht erkennen kann. Es ist eine Erinnerung daran, das sie immer da sein wird, er wird ihre Liebe in Dir sehen können. Das ist ein Geschenk.

Ach Mensch, ich wünschte ich könnte dir auf anderem Weg helfen. Das, was ich dir sage, ist die Erfahrung, die ich machen durfte. Unsere Fehlgeburt ist mittlerweile 4 Jahre her, und ich betrachte es bereits mit anderen Augen. Ich habe auch eine sehr klare Einstellung zu dem Leben nach dem Tod, die mir immer wieder Kraft spendet.

Ihr seid beide Eltern einer wunderbaren Tochter. Ich wünsche euch viel Kraft und Zusammenhalt.

Lg
Katrin

Re: Mia unser Polarstern❤️

Hallo liebe Sternen Mama, mein aufrichtiges Mitgefühl, ich kann mich nur anschliessen was die Kathrin schreibt das hat sie sehr schön geschrieben. Hol du Dir Hilfe , vielleicht ist auch dein Mann nicht so stark. Mir kommen Tränen mein kleiner ist auch vor vier Monaten verstorbenen im Mutterleib und komme immer noch nicht klar was mich nur tröstet ist das mein Engel immer bei mir ist,aber auch Dir Hilfe alleine wirst du es nicht schaffen. Fühle dich gedrückt, liebe Grüße Laura

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Katrin,

vielen Dank für deine Worte. Vielleicht werde ich es irgendwann auch so sehen.
Ich werde unsere Mia niemals vergessen und ich werde nie aufhören sie zu lieben. Sie wird für immer ein Teil von uns bleiben, egal was die Zukunft noch bringen mag.

Liebe Grüße
Aneta

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Anetka,
mein aufrechtes Beileid. Lass dich drücken aus weiter Ferne. Es tut mir sehr weh, wenn ich deinen Leidensweg lese. Ein Kind zu verlieren ist ein unfassbarer Schmerz, dafür gibt es keine Worte. Konntet ihr denn den Grund erfahren, warum es so kommen musste? Gibt es einen medizinischen Anhaltspunkte? Ich denke, es würde mir helfen den Schmerz zu verarbeiten....
Du darfst dich nicht hassen. Du hast alles für deine Mia getan. Es sollte einfach nicht sein.
Ich denke, ihr solltet euch trotz allem Hilfe holen. Das Schicksal soll euch nicht trennen sondern zusammenschweißen. Ihr habt die Schwangerschaft und die Geburt gemeinsam durchgemacht, ihr schafft eure Zukunft und ihr werdet auch ein gesundes Baby haben, ihr seit doch noch jung. Redet und weint miteinander, aber gebt euch keine Schuldzuweisungen. Es kann niemand etwas dafür, dass entscheidet wer anders.... wer auch immer.

Ich wünsche euch das Allerbeste!!!!

GLG Hoffnung

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Hoffnung,

leider wissen wir nicht warum Sie uns verlassen hat. Die Plazentauntersuchung hat nichts ergeben. Laut der Hebamme hatte sie 2 mal die Nabelschnur um den Hals, aber ob das der Grund für ihren Tod war, kann uns keiner bestätigen.
Vielleicht habe ich mich zu viel bewegt (lange Spaziergänge), zu viel im Haushalt gemacht, zu hohe Temperaturen?! Ich weiß, dass wir unsere Tochter auf der anderen Seite sehen werden. Vielleicht kann sie mir dann eine Antwort auf die Frage geben.

Liebe Grüße
Aneta

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Aneta,
du hast nichts anderes gemacht als alle anderen Frauen die schwanger sind.Lange Spaziergänge, Hausarbeit.... machen doch alle Frauen und auch die Hitze müssen alle aushalten.
Es liegt nicht an dir. Die Nabelschnur, eines der kleinen Organe..... es gibt ja viele Möglichkeiten. Aber, DU konntest es nicht beeinflussen.
Suche dir auf alle Fälle Hilfe. Dieses Forum ist toll und hilft vielen Frauen. Aber, ich denke du brauchst jmd mit dem du dich richtig austauschen kannst, der dich auffängt wenn du wieder mal traurig bist und der dir lebenswerte Perspektiven aufzeigt, dich aufmuntert und dich stärkt....!

GLG Hoffnung

Re: Mia unser Polarstern❤️

Liebe Anetka, 

bei mir passiert es genau . Es ist nur vor 4 Monaten hinter mir. Ich lese Ihre Berichte und weine , weine . Was Sie erlebt haben , war bei mir genauso . Ich wünsche Sie und alle Mama Sternkind viele Kraft ...

 

mit freundlichen Grüßen 

Mama von Sternkind Khánh Linh

Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen