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Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Man liest immer wieder von der Frage, "kann Mann das Stiefkind akzeptieren?" oder "klappt Patchwork?" und die Antworten dazu sind oft so unterschiedlich wie sie nur sein könnten und doch finde ich mich in keiner dieser Diskussionen wieder.
Oft lautet die Antwort, Frauen könnten oftmals "fremde" Kinder nicht akzeptieren, Männer hätten damit weitaus weniger Probleme. Oft würde es auch nur am Charakter des Erwachsenen liegen, nicht an der Frage bzw. deren Antwort an und für sich. Eines ist eklatant: Bei all diesen Diskussionen brachten beide Paare ein oder mehrere Kinder mit in die Beziehung oder bekamen im Laufe der Beziehung zeitig ein gemeinsames Kind. Bei vielen Müttern bzw. deren Kindern verhielt es sich zudem so, dass die Kinder keinen Kontakt zum leiblichen Vater hatten, weil dieser den Kontakt -aus welchen Gründen auch immer- nicht wollte.
Was ist mit den Männern ohne Kind, die in einer Partnerschaft oder gar Ehe leben, in der die Frau ein pubertierendes Kind mitgebracht hat, das regelmäßigen Kontakt zum Vater und dessen Familie hat und das ein Geschwisterchen oder mehrere vom Vater und dessen neuer Frau "geschenkt bekommen" hat? Was ist mit den Männern, die in genau solch einer Beziehung leben, Tag täglich von diesem Kind umgeben sind und die Probleme und den Terror, den die Pubertät mit sich bringt, aushalten dürfen, und sich sehnlichst mit ihrer Frau ein gemeinsames Kind wünschen, es aber auch nach über zwei Jahren einfach nicht klappen will?
Wo der leibliche Vater, der Ex, einem beim Einkaufen über den Weg läuft, weil man wegen diesem Kind in die unmittelbare Nachbarschaft ziehen musste, weil es eine Bedingung war, damit das Kind regelmäßigen Kontakt haben konnte.
Und was, wenn dem Mann dieses Kind zu Anfang über drei Monate verheimlicht und erst präsentiert wurde, nachdem beide Haushalte schon fast zusammengelegt waren und das Verliebtsein so stark, dass man dachte, man würde alles schaffen?
Dürfen solche Männer Zweifel haben, doch genervt fühlen vom fremden Nachwuchs, ausgenutzt, desillusioniert und verängstigt beim Blick auf die eigene Zukunft und der Frage nach der Familienplanung?
Wenn Mann täglich mit den Geistern der Vergangenheit umgeben ist und Namen -"Onkel Hans" oder "Oma Heidi"- fallen und man weiß, "alles Leute aus der Familie des Ex". Wenn man sich wie das fünfte Rad am Wagen fühlt, man großes vor hatte und sieht: die eigene Familie klappt einfach nicht und die Zeit wird biologisch knapp, darf man dann sagen, man hat irgendwie ein Problem mit "fremden Kindern" oder wird man direkt nieder gemacht, weil das in der heutigen, offenen Gesellschaft ein Unding ist, Probleme damit zu haben?
Und welchen Weg fanden solche Männer, die sich Gedanken über Fragen wie, "was wird mal übrig bleiben, wenn ich nicht mehr bin? (nichts, denn meine Gene werden in keinem anderen Menschen weiterleben)" machten?
Wenn man der letzte aus seiner Familie ist und nach einem nichts mehr kommt, was dann?
Bisherige Antworten

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Ich antworte mal, auch wenn ich keine männliche Sicht auf die Dinge habe...

Mein Mann kam zu uns, da war meine Tochter schon fest in der Pubertät, und schwierig... Er ist kein Ersatz Vater, denn meine Tochter hat regelmäßigen Kontakt zu ihrem Papa. Und sieht ihn als weiteren Wegbegleiter...

NATÜRLICH darfst du zweifeln, dich genervt fühlen etc... Denn so fühlt sich bestimmt auch deine Partnerin ab und zu...

Man ist ja kein perfekt tickender Elternteil, nur weil das Kind das leibliche ist...

Ich kann dir nur raten souveräner zu sein, was die Ex Familie angeht... Die ist da und nunmal Bestandteil der Familie deiner "Stiefkinder"...

Ich hab mal ein gutes Buch gelesen... BONUS Eltern hieß das, kann ich dir total empfehlen...

Fühl dich nicht als fünftes Rad am Wagen, integrier dich... Sei BONUS Papa... :-)

P.S.: Plant ihr denn gemeinsamen Nachwuchs, dein Wunsch danach scheint sehr groß zu sein...?!

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Hallo und danke für deine Meinung! Ja, wir planen seit langem aktiv und dennoch klappt es nicht und ein Rückschlag folgt dem nächsten. Wir tun alles nur erdenkliche dafür, inkl. sämtlicher Untersuchungen und Hilfsmittel. Es gibt nichts auf dem Markt, was wir nicht benutzt und versucht hätten. Laut Ärzten ist alles ok und dennoch klappt es einfach nicht. Auf dieser Seite ist es zum verzweifeln und auf der anderen Seite ist nur noch genervt sein. So sehr, dass man keine Kinder mehr um sich haben mag.
Das Gefühl, keinen Platz und keine Rolle zu haben, ist übermächtig geworden und die Angst vor der Zukunft frisst einen förmlich jeden Tag ein Stück mehr auf.

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Hallo,

ich darf nochmal kurz zusammen fassen: Dir wurde das Kind die ersten drei Monate verschwiegen??? Wie kann man auf dieser Basis eine Beziehung eingehen und dann auch noch fortführen (die Mutter)? Also nur mein erster Gedankengang. Das du das so hin genommen hast (wie hast du denn darauf reagiert *neugierigfrag*?) ist wirklich ein großer Schritt und ihr seit ja nun auch schon einige Jahre zusammen, wenn man die Kinderwunschzeit liest.

Wie gut steht ihr mit dem Ex und der Familie bzw. auch du? Außer der Tatsache, dass dich das ganze um die Familie des Ex ankotzt und ich kann das durchaus verstehen.

Wie läuft eure Beziehung?

Zum Thema Kinderwunsch und wir haben alles probiert...darf ich etwas genauer nachfragen, ich helfe da gerne. ;-)

Was heißt ihr habt alles probiert? Misst deine Frau/Freundin Temperatur und kontrolliert täglich ihren Zervixschleim? Wie liegen der TSH und der Amh Wert bei ihr? Wie steht´s mit deinem Spermiogramm? Wie alt seid ihr beide? Seit ihr im Kinderwunschzentrum? Wie hat sie vorher verhütet? Ich kann deine Sorge und dein Angst sehr gut nachvollziehen.

Muss jetzt weg, aber würde mich über eine Antwort freuen.

Lg

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Achso, Spiegelung und Durchlässigkeitsprüfung der Eileiter habt ihr machen lassen?

Lg

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Hallo,

Irgendwie scheint die Beziehung falsch gestartet zu haben, Kind wurde verheimlicht?!
Es scheint auch das du viele Kompromisse eingehen musstest wegen dem Kind.
Irgendwann kommt dann der Punkt wo liebe nicht mehr reicht allein. Es braucht auch gegenseitige Akzeptanz und Verständnis, auch deine Bedürfnisse sind wichtig und nicht nur der Teenager.
Auch so ein Stress kann dem kinderwunsch im Wege stehen.
Es scheint ihr braucht ein langes klärendes Gespräch eventuell auch Hilfe, denn willst du wirklich ein/dein Kind dann in so einem Umfeld begrüßen in dem du dich zumindestens im Moment so schrecklich fühlst und ungewollt?
Manchmal braucht man auch ein Ende um endlich Anfangen zu können.

LG
Twidy

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Deine Worte machen mich sehr betroffen.  Du klingst sehr verzweifelt.  Mein Freund hadert auch mit meinem Teenager -Sohn, daher ist mir zumindest diese Problematik bekannt. Glaubst du, das ist hauptsächlich so, weil ihr keine gemeinsamen Kinder habt? Hast du mit deiner Freundin über die ganze Situation gesprochen und wie sehr dich das belastet?  

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Ja, mit einem gemeinsamen Kind wäre es etwas anderes. Die Bindung wäre eine andere, auch untereinander. Das gemeinsame Kind wäre eine Brücke und ein Bindeglied. Ich denke, ein gemeinsames Kind ist in so einer Situation eine Grundvoraussetzung, damit es auf Dauer Bestand haben kann.

Re: Patchwork, Stiefkind und wenn es nicht klappen will

Darf ich fragen,  wie alt du bist? 

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