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Missed Abortion - keine Ausschabung - Erfahrungsbericht

Hallo liebe Community,

ich möchte meine bisherigen Erfahrungen teilen, um vielleicht anderen Frauen auch Mut zu machen, die keine Curettage machen möchten.

Ich war ungeplant schwanger. Ich bin 28, stecke noch mitten im Studium, und der positive Test war erstmal ein ziemlicher Schock.
Ich war etwa in der 5. Woche, als ich es merkte. Ich habe meinen Test gemacht, kurz nachdem ich meine Periode hätte bekommen sollen. Ich hatte es auch gleich gemerkt, und vorher auch geahnt, ich fühlte mich einfach "anders", irgendwie mehr durchblutet.
Die ersten drei Tage waren ziemlich hart, ich hatte schlimme Ängste, was die Zukunft betrifft und so weiter. Aber auch folgend, habe ich eine ziemlich lange Zeit gebraucht, mich an den Gedanken zu gewöhnen, und mich auf mein neues Leben einzustellen.
So kam es, dass ich nicht zum Arzt ging. Ich hatte Angst, mir würde der Arzt Besuch zu viel werden.
Zum Anfang der 9. Woche in etwa, war ich dann bereit zum Arzt zu gehen, hatte mein vermeintliches Schicksal angenommen, und mich auch darauf gefreut.
Leider hatte der Arzt keine guten Nachrichten für mich. Kein Herzschlag, und die Anlage war in etwa so groß wie in der 6. Woche, so wurde mir gesagt.
Natürlich hat mich das erstmal verstört und traurig gemacht. Mein Körper hatte während der kompletten Zeit weiterhin Symptome gezeigt. Meine Brüste hatten weiterhin weh getan, mein Körper fühlte sich anders an als sonst, ziehen im Unterleib.. Am Anfang konnte ich es auch nicht glauben, und hatte noch Hoffnung, bis ich im Laufe der nächsten Woche bemerkte, dass das Gefühl "Durchblutet zu sein" und die Schmerzen in den Brüsten zurück gingen.
Eine Woche später hatte ich einen erneuten Arzttermin, und es gab keine Veränderung. Bis auf das langsame Verschwinden der Symptome, machte mein Körper noch keine Anstalten die Schwangerschaft loszulassen.
Der Doktor sprach immer wieder von Ausschabung und operativem Eingriff usw. Ich empfand diese Vorstellung als traumatischer, als die Vorstellung von einer extremen Blutung, und einem natürlichem Abgang.
Innerhalb der nächsten Woche, bekam ich die ersten Blutungen. Ich hatte große Hoffnungen, es würde jetzt "richtig losgehen", weil ich wirklich auf keinen Fall eine Curettage wollte. Die Blutungen waren etwa so stark wie an dem ersten Tag meiner Menstruation. Ein wenig stärker. Allerdings verschwanden sie am Tag darauf wieder. Ich bekam Schmierblutungen. Dann verschwanden diese. Ich hatte immer mal Krämpfe, die ich für Vorboten hielt, aber stattdessen fing wieder eine Blutung wie am ersten Tag meiner Menses an, die wieder zu einer Schmierblutung wurde, aber dieses Mal nicht ganz verschwand. Ich sagte den darauffolgenden Termin bei meinem Arzt ab, weil ich Angst hatte, es würde dem Arzt nicht Schnell genug gehen.
Ich hatte etwa zwei Tage lang, wieder eine Blutung wie am ersten Tag der Menses. Ich hatte mir zwischendurch schon alle möglichen Tees besorgt, und mit aller Gewalt versucht, auch aus Panik vor einer Curettage, die Blutung herbeizuführen. Aber mein Körper war einfach noch nicht so weit. Am Tag vor der Blutung, trank ich eine Tasse Hirtentäscheltee vor dem einschlafen.
Ein paar Stunden später, wachte ich auf, von den Blutungen. Ich hatte keinerlei Krämpfe, es ging mir gut. Die Blutung war stärker als ich es erwartet hatte. Das Blut kam in Wellen, Schwallartig aus mir, auch ein großer Teil an Gewebe verabschiedete sich. Ich vermute, das war auch die Fruchthöhle.
Ich weiß nicht, ob es am Tee lag, aber ich hatte wirklich während der Blutung keine Schmerzen. Der Arzt hatte zu mir gesagt, Schmerzmittel seien erlaubt (nur kein Aspirin!), und falls ich das Gefühl bekäme, ich müsse ins Krankenhaus, solle ich gehen.
Aber es war wirklich nicht schlimm. Es war lediglich eine sehr heftige Blutmenge, die ich unterschätzt hatte. Die Schmerzen haben danach eingesetzt, und sind auch den Tag über geblieben und immernoch da(die Blutungen waren heute Nacht), allerdings sind das wirklich keine starken Schmerzen, ich habe bislang keine Schmerzmittel genommen. Ich hatte innerhalb der letzten Wochen des öfteren Krämpfe, und auch stärkere Krämpfe als ich jetzt habe, bei denen ich schon auch eine Schmerz Tablette genommen habe. Aber die Krämpfe waren nie so stark, dass eine Schmerztablette nicht ausgereicht hätte.

Insgesamt, hat es wohl etwa 6 Wochen gedauert zwischen dem Zeitpunkt an dem das Baby nicht mehr weitergewachsen ist, und den "richtigen Blutungen" heute. Davon war in den ersten 3 Wochen noch Symptome da, die dann nach meinem Arztbesuch nach und nach abfielen.
Ich werde natürlich noch einen Termin machen, um zu überprüfen ob alles abgegangen ist, aber der Menge nach zur Urteilen, kommt es mir auf jeden Fall so vor. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass noch eine zusätzliche Curettage notwendig ist, würde ich hier Rückmeldung geben.

Ich bin unendlich dankbar, dass mein Körper es alleine geschafft hat, und dass ich nicht in ein kaltes Arztzimmer, oder in EIN Krankenhaus musste, um einen operativen Eingriff hinter mich zu bringen.

Ich denke trotzdem auch, mein Verlauf der Blutung an sich, wird vielleicht eine Ausnahme sein. Die Blutung selbst war schmerzlos, wie eben beschrieben, ich wachte auf und es ging los. Ich denke jede Frau ist wahrscheinlich einfach anders, und andere haben doller e Krämpfe, aber ich würde es jederzeit wieder genauso machen. Auch wenn ich heftigere Schmerzen gehabt hätte.

Ich hatte allerdings, das ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen, Semesterferien und Vorlesungsfreie Zeit. Insofern war ich natürlich viel freier, als manch andere Frau, die vielleicht arbeiten muss, und mit der Sorge leben muss, es würde auf der Arbeitsstelle losgehen, et cetera. Eine mündliche Prüfung habe ich in der Zeit abgelegt, und ich war auch nicht permanent zuhause, auch als ich Blutungen hatte. Trotzdem, wäre es woanders passiert, hätte ich wohl eine Stunde auf einer Toilette verbringen müssen, bis ich wieder rausgekonnt hätte.

Ich wünsche allen Frauen, die sich unsicher sind ob sie eine Curettage machen sollen oder nicht, dass sie die richtige Antwort für sich selbst finden.

Mit lieben Grüßen ❤️
Bisherige Antworten

@Leya

Hallo liebe Leya,

vielen Dank das Du deine Erfahrungen hier mit uns geteilt hast und anderen Frauen Mut machen möchtest.

Ich wünsche Dir das Du dieses Erlebnis gut für Dich verarbeiten wirst und falls Du irgendwann den Wunsch nach einem Kind haben solltest positiv in die Zukunft blickst.

Viele Grüße

Victoria

Re: Missed Abortion - keine Ausschabung - Erfahrungsbericht

Hallo Leya,

Ich finde es super, dass du dein Erlebnis hier mit allen teilst. Ich möchte mir ein Beispiel daran nehmen, da ich gerade ähnliches erlebe und viel in Foren stöbere nach Erfahrungsberichten. Bei mir wurde gestern festgestellt, dass das Herz meines Kleinen nicht mehr schlägt und es vor ca 10 Tagen einen Wachstumsstillstand gab. Bei 8+6 begann alles mit bräunlichem Ausfluss, das war am Samstag. Sonntag dann wieder, es erinnerte mich an den Schleimpfropf der vor der Geburt meiner Tochter abging. Am Abend war etwas helles Blut dabei. Am Montag früh dann eine richtige Blutung. Daraufhin bin ich zu meiner Frauenärztin gefahren, wo man dann eben festgestellt hat, dass das Herz nicht mehr schlägt. Sie hat mich dann direkt zur Abklärung ins Krankenhaus geschickt. Dort das gleiche Ergebnis. Mir war sofort klar, dass man mir im Krankenhaus nur zu einer Ausschabung raten wird und dass ich das auf keinen Fall wollte. Ohne groß mit mir über die Möglichkeiten zu sprechen, war die Ärztin schon dabei mit mir die OP-Formulare durchzugehen. Als ich sie darauf ansprach, dass ich gerne noch warten möchte, gab sie mir deutlich zu verstehen, dass das hat keine Option sei, es sei viel zu riskant, in der 10.Woche würde es nicht von alleine gehen und knallte mir lauter Horrorprognosen vor den Latz, von nicht stopender Blutung, über Infektionen bis hin zu, dass ich sterben könnte, wenn ich mich nicht operieren lassen. Ich stellte verschiedene Fragen zu einer Fehlgeburt, die ich nicht beantwortet bekommen habe. Sie sagte nur, dass man eigentlich nichts sagen kann, weil man das in der Regel nicht ausprobiert, sondern gleich eine Ausschabung macht. Sie hatte also keine Ahnung, obwohl sie selbst sagte, sie macht das schon seit 30 Jahren. Nachdem ich unterschrieben habe, dass ich den Eingriff vorerst ablehne und mich am nächsten Tag nochmal melde, könnte ich gehen. Am gleichen Tag bekam ich menstruationsartige Schmerzen, aber nicht schlimm. Es wurde im Laufe des Tages mehr und es kam eine Menge Blut aus mir heraus. Irgendwann dann tatsächlich ein größerer Klumpen, in dem das Kleine war. Obwohl ich den halben Tag weinte und traurig war, war ich doch auch erleichter zu wissen, dass es raus ist. Es kamen noch weitere Gewebeklumpen und immer wieder Blut. Heute ist es etwas weniger als gestern. Mein Bauch fühlt sich ähnlich an wie bei meiner Tochter als ich Nachwehen hatte, nur nicht ganz so stark. Ich hoffe nun sehr, dass auch der Rest von alleine rausgeht. Bis jetzt bin ich guter Dinge. Ich hatte schon gestern früh das Gefühl, dass mein Körper weiss was er tut und alles schon im Geschehen drin ist. Wenn ich mir vorstelle, dass ich hätte gestern schon operiert werden sollen, obwohl es problemlos am gleichen Tag von alleine gegangen wäre....das macht mich wütend. Diese Ärztin hat mir so viel Druck und Angst gemacht ich möchte dort nie wieder hin müssen. Ich werde wohl als nächstes einen Termin machen bei meiner FÄ, um zu schauen ob alles raus ist. Ich kann bis hier hin jedem nur empfehlen es von alleine passieren zu lassen. Bei mir waren es 10 Tage die zwischen keinem Herzschlag mehr und Fehlgeburt lagen. Mein Glück war, dass ich in dieser Zeit nicht wusste, dass das Kind nicht mehr lebt. Sonst wären die 10 Tage bis zur Blutung sehr lang gewesen. Aber es mit mir wichtig.

@Kiwi

Liebe Kiwi,

ich bin gerade über Dein Posting gestolpert und möchte Dir nur kurz schreiben, dass es mir leid tut das Du dein Kleines gehen lassen musst.

Ich wünsche Dir für die nächsten Tage alles Gute.

Liebe Grüße

Vctoria

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