Das erste Kind gleich nach der Ausbildung, studieren dann eben mit Kind(ern), zum Berufsstart dann eben eine klitzekleine Pause für's vierte Kind, aber spätestens nach 6 Monaten wieder voll einsteigen. Et voilà, mit 35 wäre der Älteste schon 12 gewesen. Kinderbetreuung hätte (neben der Kita) sicher liebendgern deine Mutter übernommen, die wird ja nichts anderes zu tun haben und wäre sicher gern zu dir gezogen. Kommentare, dass du eine Rabenmutter seist, weil du arbeitest, hättest du sicher nicht von ihr zu hören bekommen. Falls doch, hättest du eben angefangen, das Leben deiner Mutter nachzuleben. Also nicht mehr arbeiten (oder nur noch wenig), dann hättest dir aber auch den Stress am Anfang schenken können. Und naja, für's Finanzielle ist ja in der heutigen Zeit nur der Mann zuständig, oder?

Früher war das Leben einfacher strukturiert, nach der Volksschule ging es in die Lehre, Anfang 20 wurde geheiratet und bald kam das erste Kind. Die Studierten gingen gleich ins Arbeitsleben, waren dann vielleicht fünf Jahre später als die anderen dran. Das istheute auch nicht mehr so, Karrieren bauen sich anders auf. 

Ja, bei mir hätte es vor Mitte-Ende 30 auch nicht gepasst. Klar hat frau das Ticken der Uhr im Kopf. Ich finde es aber schlimm, wenn man sich dann den erstbesten Dahergelaufenen als Kindsvater aussucht. Ich finde, ich schulde meinem Kind, ihm zu sagen, dass ich seinen Vater geliebt habe (oder immer noch liebe) und nicht, dass er irgendeine Art Affäre nur war. War eben spät der Fall, ja und? 

Was ich meinem Kind bieten kann sind Lebenserfahrung und ein weiter Horizont. Ich war jahrelang im Ausland (bins aktuell immer noch). ich schaue nicht irgendwann mal trübe auf den Jägerzaun, wenn das Kleine in der Sandkiste buddelt und sage "Wegen dir habe ich alle Träume aufgeben müssen" oder "Hätt ich doch nur". Nee, das hatte ich bereits. Ich kann meinem Kind eine Mutter sein, die nicht dasGefühl hat, etwas in ihrem Leben verpasst zu haben.