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Unsensibilität

Huhu ihr Lieben,
Wie ihr ja wisst bin ich ja in der Klinik. Wenn heute alles drin bleibt, geht es auch morgen nach Hause.
Nun aber würde heute eine Patientin mit auf mein Zimmer gelegt (4Bett) die gerade wohl ihr Kind verliert und heute noch eine Ausschabung hat. Ich finde das sehr unsensibel hier von den in der Klinik, eine, die ihr Kind verliert zu einer Schwangeren auf's Zimmer zu legen. Mir tut die Frau so leid. Ich liege hier, meine Hormone tun ihr Bestes etc. Und sie muss Abschied nehmen. Wie doof ist das? Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll.
Musste einmal kurz meine Gedanken da zu loswerden.
Liebste Grüße
Ronja
Bisherige Antworten

Re: Unsensibilität

Ich kann die Frau verstehen :(
Bei meiner AS musste ich in der Klinik 2h auf die Voruntersuchung warten - in der Gyn Annahme zwischen etlichen SS die zur Geburtsanmeldung da waren. Es war noch eine 2. junge Frau wie ich dort. Das war echt schrecklich. Man selbst kriegt ne Aufklärung, wie bald dein lang ersehntes Wunschkind aus dir heraus gekratzt wird und die glücklichen Kugelnden melden sich für die Geburt an...

Ich finde auch, dass das aus Pietät besser getrennt sein sollte! Die Situation einer FG ist so schon psychisch eine starke Belastung.

Ich denke, sie wird sich andere Themen und Zuspruch wünschen. Mehr kannst du nicht tun... so schwer wie es auch ist.

Hoffentlich kannst du bald heim!

Re: Unsensibilität

Ich gebe auch mein Bestes, wenn ich mit meiner weiteren Zimmernachbarin rede, nicht über Butschi zu reden. Die ist auch viel am Weinen und leidet ganz schön. Sie tut mir so höllisch leid.

Re: Unsensibilität

Hallo,
Ja, ich finde die Situation auch sehr schwierig. Ich hatte bei der Ausschabung ein Einzelzimmer. Aber im Wartebereich habe ich eine ganze Zeit mit einer frisch ambulant Entbundenen mit süssem Baby verbracht. Das war auch schwer. Die Anästhesistin hat zu mir dann vor der Narkose noch gesagt, ich solle an was schönes denken. Das fand ich in der Situation auch unsensibel und daneben und musste weinen.
Aber irgendwie geht die Welt da draussen ja weiter, während es einem selbst so schlecht geht und das muss ja auch so sein.

Ich wünsche dir auf weiterhin gute Besserung und dass du bald nach Hause darfst

Re: Unsensibilität

Ich wollte nochmal kurz ein Update geben.
Als sie von der Op zurück war, kam eine Freundin von ihr auch. Ich habe mich offen gegeben und als der Frau dann schlecht würde Hilfe angeboten. Nachdem sie denn auf Klo war, zum Brechen, habe ich auch gesagt, dass wir das nicht den Schwestern erzählen, weil sie auch nach Hause wollte, ihr Zahnpasta für den Mund angeboten. Konnten dann ganz nett reden, habe mein Mitgefühl ausgesprochen und dann fragte sie mich, warum ich da sei, mochte ich gar nicht so sagen, aber sie hat dann gesagt, ist doch an sich was schönes und sie habe ja schon einen 7 jährigen Sohn.

Dann kam die Ärztin und erzählte der Frau alles von der Op. An sich war sie 11. Woche, aber das Baby war nur 1cm groß und dementsprechend im Embryo Stadium geblieben und gestorben. So traurig es ist, aber ich war kurz ein wenig darüber erleichtert, weil ich erst Angst bekam, als sie sagte, sie wäre 11. Woche gewesen, da macht man sich schon Sorgen, aber mein Baby ist nun schon ein Fötus und 3cm groß. Mit tut es natürlich nach wie vor für die Frau leid, aber die Natur hat da denn doch recht früh entschieden, dass da was nicht funktioniert. Auf jeden Fall war die Ärztin sehr andächtig und sensibel beim Gespräch und hat auch versucht alle Fragen zu beantworten und hat ihr auch gesagt, dass sie keine Schuld daran hat. Danach ist sie dann nach Hause.

Re: Unsensibilität *einschleich*

Ich schleiche mich mal ein...
Aus diesem Grund wurde mir bei meiner Fehlgeburt geraten, die Ausschabung Ambulant in einer Klinik für solche fälle durchzuführen.
Mir hatte mein FA davon abgeraten, die Ausschabung im KH machen zu lassen, 1. Zu lange wartezeiten und 2. Genau aus solchen gründen (mit einer Schwangeren in einem Zimmer zu landen) zu ersparen. Wenn man ein Kind verloren hat und man muss sich einen solchen eingriff unterziehen, ist man traurig und fragt sich, weshalb es nicht geklappt hat.
Mir hat es echt gereicht, dass zum ende ein Mädel zu mir ins Zimmer kam, die sich für eine Abreibung endschieden hat und sich nur darüber geärgert hatte, dass sie länger warten müsste und dass sie nicht allein nach Hause dürfe.
Und ich trauerte um meinen Krümmel, den ich verloren hatte.

Ich kann mir auch vorstellen, dass dem KH oft keine andere wahl bleibt, so schlimm es auch für die Frauen ist, die ihr Kind verloren haben.

Lg
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