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Komplikationen nach Zahnüberkronung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Zahngesundheit | Expertenfrage

22.11.2007 | 09:05 Uhr

Die ganze Sache begann vor ca. 7 Monaten. Nachdem mein letzter Backenzahn mit großer Füllung im Kiefer oben abbrach, hat mein Zahnarzt den Zahn überkront. Nach 14 Tagen hatte ich immer noch etwas Zahnschmerzen und sogar beim Essen und Trinken von lauwaren Speisen reagierte dieser mit Klopfen und Schmerz. Mein Zahnarzt meint, dass wird sich noch geben. Im Quartal darauf schmerzte der Zahn immer noch, pochte u. reagiert auf Warmes und Kaltes. Mein Arzt meinte das könne noch Wochen und Monate so gehen bis des Zahn sich beruhigt oder bis sich eventuell zeigt, ob ein anderer Zahn der Überltäter ist. Dort hätte ich gerne schon den Zahnarzt gewechselt, da der Zahn immer wieder mal pochte und bereits auf lauwarmes reagierte. Doch die Krankenkasse sagte mir, dass an der Krone nur der Zahnarzt nachbessern darf, der diese auch draufgesetzt hat. Jetzt vor 14 Tagen hatte ich übers Wochenden ein ständiges Pochen unter der Krone und ein ständige Warm-, Kaltreaktion. Am Montag war das aber wieder weg u. ich ging deshalb nicht zum Arzt. Letzten Samstag/Sonntag bekam ich wieder Pochen in diesem Zahn, ebenso Zahnschmerzen,die kaum auszuhalten waren, nur mit Paracetamol. Am Montagfrüh röntge meine Zahnarzt, das Zahnfleisch war nicht entzündet. Er meinte, laut Röntgenbild wäre keine Entzündung zu sehen. Es könnten auch die Kieferhöhlen sein. Er vermied darauf einzugehen, dass ich den Schmerz unter der Krone merke und wollte mit ständig einreden, es könne auch der Zahn daneben oder der übernächste sein. Er hat mir nur etwas zur Beruhigung an die Zahnhälse gespritzt und mich mit Schmerzen wieder weggeschickt. Den nächsten Arbeitsvormittag habe ich nur mit Schmerzmittel überstanden, danach kam ich mit 38,5 Fieber u. Schüttelfrost und Nierenschmerzen heim und musste 1 Stunde lang zum WC rennen u. konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, trinken konnte ich nur noch mit Stohhalm. Mit fürchterlichen Schmerzen ging ich zu meinem Arzt. Der berief sich ständig auf die Röntenbilder und wollte mich eventl. zum HNO-Arzt schicken und erklärte mir mehrfach, dass man von kranken Zähnen kein Fieber bekommen könnte, nur von Infekten. Schließlich klopfte er am die Krone, nachdem ich einen schrecklichen Schmerz verspürte, hat er endlich die Krone in der Mitte völlständig angebohrt. Ich wäre vor Schmerzen fast an die Decke gegangen und meine Hände schnellten vor Schmerzen nach oben. Aus dem Zahn kamen stinkende Fäulinsgase und er sagte, anscheinend wäre wohl ein Teil der Wurzeln/Nerven abgestorben. Er bohrte weiter und drehte was rein und wollte eine Medikament reintrun. Ich weiß nicht mehr wie ich das überstanden habe. Der Arzt gab mir kein Medikament und als ich nach einer Krankmeldung für den nächsten Tag fragte, sagte er, dass ich dann wieder vorbei kommen sollte, wenn ich wahrscheinlich nicht zur Arbeit könnte, also dann wieder extra deswegen in die Praxis kommen sollte. Danach war ich völlig fertig, mein ganzer Kopf schmerzt und ich lag die ganze Nacht mit Fieber und Schüttelfrost, mit Deckbett und 2 dicken Wolldecken, Socken und die Heizung voll auf im Bett. Morgends um 6 hatte ich noch 38 Fieber und völlig fertig. Als es mir besser ging holte ich mir die Krankmeldung ab, die er nur für den 21.11.07 ausgestellt hat, ohne dass mich der Arzt angeschaut hat. Nachdem es mir so schlecht ging, suchte ich meinen Hausarzt auf und der stellte Bakterin im Urin fest. Er schrieb mich bis 23.11.07 krank. Morgen um 12.15 soll ich wieder zum Zahnarzt kommen. Was soll ich tun, ich möchte dort nicht mehr hin, aber die DAK sagt, ich kann mir eine 2. Meinung bei einem anderen Arzt einholen, aber im Endeffekt muss mein Zahnarzt den Kronenzahn weiterbehandeln. Ich bin im Augenblick in einem sehr schlechten Allgemeinzustand, zumal meine Kieferhöhlen, ohne dass ich eine Erkältung habe, auch etwas zugeschwollen sind und ich Salzwasserspülungen und Soledum nehme.
Essen kann ich immer noch nicht richtig, da der Kronenzahn keinen festen Verschluss hat und außerdem noch weh tut.
Nach 1 Woche Schmerzen, Herzrasen, Übelkeit etc. bin ich völlig fertig zumal ich 55 Jahre alt, weiblich, bin. Ich fange mich erst langsam wieder zu erholen. Mein Haushalt liegt seit einer Woche total brach und fühle mich noch nicht fit am Montag zur Arbeit zu gehen. An wenn kann ich mich wenden, wenn ich wieder fit bin um mich über diesen Zahnarzt zu beschweren. Ich bin so enttäuscht von diesem Arzt zumal ich dort schon sein 12 Jahren erfolgreich hingegang bin. Aber ich hatte den Eindruck er wollte auf Biegen und Brechen die Krone nicht aufmachen, ohne Rücksicht auf Folgeschäden für mich.

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23.11.2007, 11:30 Uhr
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Sehr geehrte Patientin,

was Sie bisher durchmachen mussten, ist wirklich schlimm! Gleich nach den ersten Wochen der Beschwerden, hätte Ihr Zahnarzt bereits handeln und die Wurzelkanäle behandeln müssen. Ein Röntgenbild gibt leider nicht immer den nötigen Aufschluss darüber, wie es unmittelbar unter der Krone aussieht. Wir vermuten, dass es sich um ein so gen. Präparationstrauma handelt, also der Zahnnerv sich durch das Beschleifen für die Krone geärgert fühlte und sich daraufhin entzündete. Im Rahmen der 2-jährigen Gewährleistungspflicht des Zaharztes, hätte die Behandlung und auch ggf. die Erneuerung der Krone auf seine Kosten geschehen müssen. Dieser Fakt ist jetzt genauso gültig, wie bereits vor 7 Monaten. Ihr Behandler hätte Ihnen also wahrscheinlich viele schmerzhafte Stunden ersparen können. Bitte teilen Sie Ihrer Krankenkasse dringend mit, dass es Ihrerseits einen deutlichen Vertrauensverlust gegeben hat. Es ist evtl. möglich, dass Sie unter diesen Umständen und nachdem Sie sich ggf. ein Gutachten durch einen von der Kasse bestimmten Zahnarzt eingeholt haben, den Behandler doch wechseln können. Die Kosten, welche die DAK dabei anteilsmässig für die Krone übernommen hat, werden in diesem Fall zurückgefordert. Ihren eigenen Anteil müssten Sie selbst einholen (ggf. mit Hilfe eines Rechtsbeistandes). Auch wenn Sie einen Behandlungsfehler vermuten, sollte Ihre Krankenkasse Ihnen behilflich sein können. Hier ist es ebenfalls sinnvoll, einen Rechtsanwalt zu konsultieren. Leider können wir Ihnen auf diesem Wege keinen besseren Rat geben, hoffen aber dennoch, Ihnen eine kleine Hilfestellung geleistet zu haben. Wir wünschen Ihnen alles Gute und vor allem baldige Schmerzfreiheit!

Mit den besten Grüssen
Ihr sanvartis-Expertenteam

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23.11.2007, 16:42 Uhr
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Betrifft Beitrag: Komplikationen nach Zahnüberkronung

Vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort und Ihren Rat.
Schön, dass es diese Seite gibt.
Mal sehn, was sich in dieser Sache weiter ergibt.

Viele Grüße

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