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Stillen trotz Fibroadenom

Kann ein Fibroadenom in der Brust beim Stillen schaden?

Als ich 16 war, ist in meiner linken Brust ein Fibroadenom entstanden. Es ist im ersten Jahr sehr schnell gewachsen. Ich habe nicht die Messergebnisse von den Ultraschall-Untersuchungen, aber ich würde sagen, es ist tennisballgroß. Seitdem hat es sich nicht verändert (Ich bin jetzt 22).

Es sitzt ziemlich zentral unter der Brustwarze.

Ich bin jetzt zum ersten Mal schwanger und möchte unbedingt stillen, allerdings frage ich mich, ob die Milchkanäle problemlos um das Fibroadenom drumrumlaufen oder ob "das zu eng wird" und womöglich keine oder kaum Milch an dem Fibroadenom vorbeikommt. Und falls das der Fall sein sollte: Könnte ich dann problemlos nur mit der rechten Brust stillen? Merkt mein Körper dann, dass er nur rechts Milch produzieren muss (und wird dann womöglich meine rechte Brust viel größer als die linke?)? Und ist es nicht gefährlich (bzw. irgendwie behandlungsbedürftig) falls sich anfangs auch in der linken Brust Milch bildet, die nicht getrunken werden oder die Brust verlassen kann?

Betrifft diese Angelegenheit eigentlich viele Frauen?

Es wäre echt super, wenn Sie Antworten wissen oder schon von solchen Fällen gehört haben! Danke im Voraus! Yasmine

Bisherige Antworten

Stillen trotz Fibroadenom

Hallo Yasmine,

ein Fibroadenom kann tatsächlich mitunter stören, wenn es die Milchgänge bzw. einen blockiert und es dadurch zu Milchstaus kommt. Direkt schaden, tut es aber nicht. Letztlich wirst du einfach ausprobieren müssen, wie gut das Stillen mit Fibroadenom klappt.

Man kann allerdings sehr wohl auch einseitig stillen - der Körper stellt sich auf fast alles ein. ;-)

Die milchbildende Brust ist dann in den ersten Wochen/Monaten größer, der Unterschied gibt sich aber wieder, auch schon in der Stillzeit. Nur anfangs wird Milch "eingelagert" bzw. auf Vorrat produziert.

Ich würde vorschlagen: Still nach der Geburt deines Kindes ganz normal, beidseitig. Um die Milchproduktion behutsam anzuregen, still immer nur an einer Brust, nicht nach dem Schema 1.Brust - Wickeln - 2.Brust, und still ganz nach Bedarf, genieße reichlich Hautkontakt mit deinem Neugeborenen.

Sollte es zu Problemen kommen, kannst du jederzeit auf einseitiges Stillen umstellen.

Schau mal, dass du vor Ort eine Laktationsberaterin findest, die dich jetzt schon und vor allem zu Beginn der Stillzeit unterstützt. Die normalen Still-Kennntnisse von Hebammen u.a. reichen da mitunter nicht aus.

Zur Häufigkeit von Fibroadenomen kann ich leider nichts sagen.

LG, Sonne

Stillen trotz Fibroadenom

Hallo Sonne,

ein später, aber herzlicher Dank für deine Antwort!

Bald ist bei mir Entbindungstermin, deshalb wüsste ich gerne nochmal genauer, wie soll ich das den Schwestern im Krankenhaus erklären, warum ich pro Stillmahlzeit nur mit einer Brust stillen will? (Wer weiß, vielleicht haben die da andere Ansichten, wie ich stillen soll.) Du hast geschrieben, um den Milchfluss behutsam anzuregen. Warum genau ist das nötig? Damit die Milchbildung nicht so schnell in Gang kommt und man somit erstmal langsam beobachten kann, ob es links (meine Fibroadenom-Seite) klappt?

Allerdings - auch wenn da erstmal ein Milchstau entsteht, ich möchte nicht so schnell aufgeben!

Ich könnte mir vorstellen, dass das Stillen links (beim Fibroadenom) vielleicht schmerzhafter sein wird. Es liegt ja direkt unter meiner Brustwarze, deshalb denke ich, das Baby wird es mit in den Mund nehmen müssen, denn wenn es nur bis vor dem Fibroadenom nuckelt, denke ich, dass es nicht genug Brust zu fassen kriegt. Macht es nichts, wenn es dann auf meinem Fibroadenom "rumbeißt"?

Ich weiß also nicht, ob das Ganze in den Mund des Kindes passt... Kann es sein, dass ich dann erstmal links Milch abpumpen muss, bis mein Baby etwas größer geworden ist? In so einem Fall, soll ich es dann halb mit Flasche, halb mit der rechten Brust ernähren? Ich hoffe, das macht es mit. Nicht, dass es dann die Flasche präferiert.

Was ich jetzt schon aus meiner bisherigen Schwangerschaft berichten kann, ist, dass meine beiden Brüste schon sehr früh angefangen haben, Milch zu geben! Soweit ich mich erinnern kann, muss das Ende vierter Monat gewesen sein! Tagsüber kommt aus der linken Brust mehr Milch, nachts ist es rechts mehr! Ich freue mich sehr, dass zumindest bisher auch die Fibroadenom-Seite so "gut zu funktionieren" scheint. Sie hat allerdings die ganze Schwangerschaft über viel häufiger geschmerzt. Dann kam eine Phase, wo aus einer (immer nur dieser einen) Milchdrüse rechts braune Flüssigkeit kam (Aus allen anderen Milchdrüsen war die Farbe normal). Das hat mich sehr beunruhigt, es dauerte aber nur zwei, drei Wochen, jetzt passiert das nicht mehr.

Was deinen Tipp mit der Laktationsberaterin angeht, ich muss gestehen, ich habe mich mit noch keiner in Verbindung gesetzt. Ich werde mal meine Hebamme fragen, ob sie Erfahrung mit Fibroadenomen hat. Falls nicht, bezahlt dann die Krankenkasse die Beratung einer separaten Laktationsberaterin?

Entschuldigung, dass mein Text so lang geworden ist. Es wäre toll, wenn du (oder wer auch immer sich damit auskennt, gerne) mir auf meine Fragen antworten könntest! Du selber bist Hebamme und Laktationsberaterin, oder?

Vielen Dank im Voraus!

Stillen trotz Fibroadenom

Oh Mist, jetzt komme ich schon selber mit meinen beiden Seiten durcheinander! ;-) Also die Milchdrüse, aus der braune Flüssigkeit kam, war natürlich links, wo auch das Fibroadenom sitzt!

Stillen trotz Fibroadenom

Hallo!

Ist ja wirklich schon eine Weile her. ;-)

Die Milchbildung sanft in Schwung kommen zu lassen, ist immer gut. In besonderen Fällen aber eben besonders wichtig.

Ein Milcheinschuss kann mit dem Stillen nach Schema recht heftig ausfallen - mit Stillen nach Bedarf, eine Seite pro "Mahlzeit" kann man das meist umgehen. Wie du stillst, ist deine Sache, da hat dir keiner reinzureden. ;-)

Schau mal, dass du deine Brüste in den ersten Tagen leicht mit Öl massierst und den BH so weit möglich weglässt. Das hilft auch. Und überschüssige Milch (vor allem beim Stillen) einfach auslaufen lassen (mit Stoffwindel, Waschlappen, Milchschalen oder Becher auffangen).

Und dann: Abwarten! Ob dein Fibroadenom stört oder nicht, wird sich zeigen müssen.

Laktationsberaterinnen gibt es mittlerweile auf vielen Stationen. Die Beratung ist dann idR kostenfrei!

Weiterhelfen kann aber vielleicht auch deine Hebamme, eine Stillberaterin oder lass dir jemanden über eine der beiden Stillorganisationen vermitteln (LaLecheLiga oder AfS). Die haben beide ärztliche Beiräte und Anlaufstellen.

Und: Wenn dein Baby die Milch nicht abtrinken kann, wirst du auch kaum abpumpen können. Dann wäre das einseitige Stillen die bessere Lösung. Zwischen Flasche und Brust zu wechseln, kann funktionieren, muss aber nicht. Wenn du einseitig stillst, achte darauf, dass dein Baby nicht immer in der selben Position trinkt, sondern z.B. abwechselnd in Wiegehaltung und Football-/Baguettehaltung (Oberkörper liegt neben dir, Beine zeigen nach hinten). Ist besser für die Entwicklung der Augen und Koordination.

Ich drück dir bzw. euch beiden die Daumen! Berichte mal. :THUMBS UP:

LG, Sonne

Stillen trotz Fibroadenom

Hallo Sonne,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte - Dafür kann ich jetzt auch schon berichten!

Der kleine Mops ist im Mai geboren und trinkt wie ein Weltmeister! Wir hatten rein gar keine Probleme! Schon im Kreißsaal hab ich ihn ganz allein angelegt, als die Hebamme gerade mal weg war, und er hat beide Seiten gleich prima getrunken. Auch danach hat er nie eine Seite weniger gern gemocht als die andere. Der Milcheinschuss ging ganz sanft vonstatten, ich hatte noch nicht mal das Bedürfnis zu kühlen (Allerdings hab ich jede Menge Dehnungsstreifen bekommen, wie auf dem Bauch, aber damit muss ich jetzt wohl leben. Hab mich eingeölt, wann ich nur konnte, aber oft kommt man eben mit Neugeborenem nicht zu sowas...). Einen leichten Milchstau hatte ich nur einmal - und den sogar auf der "gesunden" Seite!

Ganz lustig ist: Ich hab das Gefühl, das Fibroadenom ist weiter nach hinten gewandert! In den ersten Wochen gab es beim Stillen nämlich manchmal so ein Stechen auf dieser Seite. Außerdem sehen meine Brustwarzen jetzt wieder beide gleich lang aus! Mein Baby hat es beim Trinken wohl etwas nach hinten geschoben! Ich bin also sogar etwas schöner geworden!

Ansonsten hat es sich nicht verändert, aber die Hoffnung, dass es wieder verschwindet, hatte ich eigentlich auch schon aufgegeben.

Mein "kleines" Baby wiegt nun, mit 3 Monaten, schon über acht Kilo, und er ist so süß, wenn er trinkt!

Vielleicht stößt ja mal irgendjemand mit den gleichen Bedenken auf meine Geschichte, dann kann ich von meiner Erfahrung her nur sagen: Fibroadenom und Stillen vertragen sich (bei mir) bestens!

LG

Stillen trotz Fibroadenom

Hey, wie schön! Das ist ja wirklich toll. [:-}

Und Glückwunsch zu dem Wonneproppen. Mit drei Monaten acht Kilo zu wiegen ist schon beachtlich - hatte mein Sohn auch geschafft. *g* Im zweiten Lebensjahr ist er dann zu Normalgewicht gewechselt, nachdem er zum dicksten Baby geworden wra, dass ich je gesehen hatte.

Ich wünsche dir und euch noch eine wunderschöne Stillzeit!

LG, Sonne

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