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10 Wochen Neugeborenen-Intensiv

Servus!
Habe heute zum ersten mal dieses Forum geöffnet. Bin ziemlich fertig, da ich seit zehn Wochen jeden Tag meinen Sohn auf der Frühgeborenen Intensivstation besuche.
Er wurde am 12.Mai in der 26 -5 SSW mit 580 gr per KS geboren, nachdem wir noch fünf Tage rausholen konnten.
Inzwischen wiegt er 1300 gr, hat seine Sache super gemeistert- ohne Infekt. o. Ä..
Er hat nur seine Sättigungsabfälle.
Könnte eigentlich zufrieden sein, bin mit den Nerven jetzt aber fertiger als am Anfang. Darunter leidet meine Beziehung und überhaupt bin ich empfindlich allen anderen Menschen gegenüber.
Außerdem mußte ich jetzt entscheiden, wohin Til-André verlegt wird, da ich immer 120 km am Tag gefahren bin, Fahrzeit eine Stunde pro Strecke. Das wird demnächst wegfallen, hoffe, damit richtig entschieden zu haben!!!
Falls Ihr Tipps habt, wie man sich besser fühlen könnte oder entscheidungsfähiger wird, inwiefern andere von dem Partner unterstützt werden, wieviel man verlangen kann, würde ich mich freuen!
Becky
Bisherige Antworten

Re: 10 Wochen Neugeborenen-Intensiv

Hallo Becky,
meine Tochter war zwar ein Spätfrühchen und nur 12 Tage im Krankenhaus,
trotzdem kann ich aber sehr gut nachvollziehen, dass du und deine
Partnerschaft belastet sind... auch nach Monaten haben wir manchmal noch
super Stress.
Im Nachhinein muss ich sagen, eine frühe psychologische Hilfe hätte mir gut
getan. Vielleicht kannst du mal im Krankenhaus fragen, ob es da jemanden
gibt??? Oder überlegen, wo du sonst Unterstützung finden kannst, jemanden,
der dir zuhört.
LG und alles Gute
Alanna

Re: 10 Wochen Neugeborenen-Intensiv

hallo becky,
herzlich glückwunsch zu deinem kleinen kämpfer, er scheint alles ja super gut zu meistern.
meine catharina kam bei 24+0 per not-sectio wegen gestose zu welt, sie hatte nur 470g.
heute ist sie 2 jahre und ist soweit fit, allerdings hat sie bpd, was an der beatmung gelegen hat.
deine emotionen kenne ich nur zu gut! ich konnte auch nicht mehr mit menschen :-( ich habe mir hier im forum regelrecht verkrochen, aber so habe ich viel verarbeitet!
meine freundin war zeitgleich mit mir ss und hat ohne absicht mich ziemlich fertig gemacht :-(
so, bin nun müde, melde dich, wenn du etwas neues weißt!
lg,bianca

Re: 10 Wochen Neugeborenen-Intensiv

hallo becky,
meine große tochter talissa kam auch bei 26+5 zur welt, mit 650g. sie konnte nach 10 1/2 wochen mit 1940g nach hause.
die zeit war für meinen mann und mich sehr schlimm und es war auch für unsere ehe eine harte probe. aber wir haben es geschafft und es hat uns im grunde noch mehr zusammengeschweißt.
ich denke, deine anspannung ist jetzt so hoch. jeden tag bangst und hoffst du, dass dein kleiner fortschritte macht. jedes gramm in den letzten wochen war wichtig, um zu überleben. das ist ein gang an der grenze. man steht immer zwischen leben und tod. wie soll man das aushalten? ich bin auch irre geworden. mir hat psychologische behandlung danach geholfen, denn ich hatte lange noch ängste um talissa. für mich war das alles lange lange nicht ausgestanden.
ich kann dir nur sagen: du schaffst das! meine große ist heute 3 jahre alt und ihr geht es super. sie hat (außer das sie bissl kleiner und dünner wie ihre altersgenossen ist) keine shcäden von der frühgeburt zurückbehalten.
vlg und alles gute für den kleinen, nicki
ps: handle immer nach deinem herzen. es geht um deinen sohn und der braucht dich, seine mama

Re: 10 Wochen Neugeborenen-Intensiv

Hallo Becky,
dass Du nach 10 Wochen Intensivstation mit den Nerven am Ende bist, kann ich gut verstehen. Meine Tochter war "nur" knapp 8 Wochen in der Klinik, und ich wollte am Schluß nichts mehr sehen und hören. Ich hatte auch mind. 45 Minuten pro Strecke zu fahren, mir wurde auch eine Verlegung angeboten, aber da bei uns da schon ein Ende abzusehen war, habe ich für die letzten Wochen (es waren dann letztendlich noch 2,5) abgelehnt.
Entscheidungsfähiger wird man, indem man seine Gedanken ausspricht, nicht so sehr wegen der Ratschläge der anderen, sondern weil man, wenn man seine Gedanken ausformuliert, oft von selber auf Lösungen kommt.
Wie sehr Du vom Partner unterstützt wirst bzw. wieviel Du vom Partner verlangen kannst, ist sehr individuell. Manche Menschen kommen mit Extremsituationen schlecht zurecht und ziehen sich total in sich zurück, andere können besser verarbeiten, wenn sie mit anderen darüber sprechen.
Wie könntest Du Dich besser fühlen? Hast Du Schuldgefühle wegen der Frühgeburt? Oder wollen Dir andere einreden, dass alles doch gar nicht so schlimm sei? Ich z.B. habe mich erst besser gefühlt, als ich begonnen habe, mich nicht mehr schuldig zu fühlen, denn keine von uns hat Schuld an der Frühgeburt. Und ich hasse es noch heute, wenn jemand behauptet, dass alles doch gar nicht so schlimm war - doch, es war schlimm damals, meine Tochter und ich hätten sterben können, und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand lieber wochenlang in die Klinik fährt, und abends ohne Baby wieder nach Hause, als schwanger zu sein und Mutterschutz und Vorfreude etc. zu geniessen.
Und versuche, nicht zu viel von Dir zu verlangen - unter normalen Umständen wärst Du jetzt noch schwanger und könntest Dich in aller Ruhe auf Deinen Til-André vorbereiten, statt dessen wurdest Du mit Dingen konfrontiert, die zumindest ich mir in meine wildesten Träumen nicht hätte vorstellen können.
LG und alles Gute, Katrin

Re: 10 Wochen Neugeborenen-Intensiv

Hallo Becky!
Tut mir leid, dass du deinen Kleinen auch in der Klinik lassen musstest!
Unser Max wurde mit 1620g bei 31+1 geboren und war schon winzig - wir mussten 6 Wochen warten, bis wir ihn mit nach Hause nehmen durften. Das war für uns schon eine Ewigkeit, aber fast nichts im Gegensatz zu euch! Bei uns gibt es ein Mütterhotel in der Klinik, wo die Mütter kostenlos wohnen und essen können um nah bei ihren Kindern zu sein.Gibt es sowas bei euch nicht? Ich muss sagen, dass ich diese Lösung super finde, ich wohne aber nur 15min von der Klinik entfernt und daher habe ich das nicht gebraucht.
Max hatte übrigens auch ganz lange mit den Sättigungsschwankungen zu kämpfen. Aber genau wie das Trinken kommt das von heute auf morgen. Ich habe das zwar nie geglaubt, aber es war tatsächlich so. Er wurde mit Magensonde auf Frühchen verlegt und seit der ersten Mahlzeit dort hat er jede getrunken!
Zu meinem Partner muss ich sagen, dass er mich so weit er konnte gut unterstützt hat. Aber ich fürchte mit dieser Situation muss jeder erstmal für sich klarkommen, ich glaube wirklich helfen kann da keiner. Hauptsache er hört zu, macht Mut und sieht wenn Frau es braucht in den Arm genommen zu werden...
Darf man denn fragen, warum dein Kleiner schon auf die Welt musste/ wollte?
Ich wünsche dir, dass Til-Andrè weiterhin tolle Fortschritte macht und du ihn auch bald mit nach Hause nehmen darfst!
LG Silke mit Max (Freitag ausgerechnet und dann neun Wochen alt)
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