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extrem schreckhaft+ängstlich (lang...)

Hallo zusammen, ich weiß langsam echt nicht mehr weiter und bin total fertig mit den Nerven?
Unsere Tochter Juli (21 Monate alt) war von Anfang an ein sehr, sehr schreckhaftes Kind. Schon als winziges Baby hat sie sich vor allen lauten oder auch nur ungewohnten Geräuschen ganz furchtbar erschreckt.
Bis sie etwa 1,5 Jahre alt war hat sich das Ganze nur wenig verbessert. Sie hatte auch schon immer eine wahnsinnige Angst vor anderen Leuten, nach und nach hat sich das zwar etwas gebessert, aber es war immer recht extrem. Einige Verwandte von mir und meinem Mann beispielsweise sind recht ?ruppig? im Umgangston oder haben einfach nur eine laute Stimme. Sobald Juli mit ihnen in Kontakt kam, ist sie regelrecht zusammengezuckt, sobald jemand nur etwas sagte, sie hat sich wirklich vor ALLEM so erschreckt, dass wir kaum mal auf einer Familienfeier oder auch nur einem kleinen Geburtstag waren, ich selber hatte schon totale Panik, mit ihr überhaupt dorthin zu gehen, weil ich ja wusste, dass sie bei jedem kleinsten ?Krach? eine richtige Krise bekommt.
Insgesamt hab ich aber trotzdem immer versucht, noch relativ viel Kontakt zu anderen Leuten zu haben, damit Juli sich ganz einfach daran gewöhnt, dass wir nicht alleine auf der Welt sind und sie lernt, dass man nicht sofort Angst vor anderen Leuten haben muss, nur weil diese eine etwas lautere Stimme haben.
Wie schon gesagt, hat sich das Ganze nach und nach ein kleines bisschen verbessert. Als sie 1,5 Jahre alt war, ging es eigentlich ganz gut. Vor einigen Wochen jedoch kam dann ihre letzte Impfung. Die hat ihr total zugesetzt, sie hat die Spritze ins Bein bekommen und konnte danach an dem Tag gar nicht laufen, war insgesamt regelrecht krank. Seitdem ist ihre Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit ins Unermessliche gestiegen? ich weiß einfach nicht mehr weiter und könnte manchmal nur noch weinen. Beispielsweise hat sie plötzlich totale Panik vor ihrem Schatten gehabt oder wenn wir einkaufen gehen und es kommt eine Durchsage: ?Frau soundso bitte an Kasse soundso? dann klammert sie sich an meinen Händen fest und brüllt: ?Angst!? Wenn wir spazieren gehen und es kommen Leute vorbei, dann ist es schon total oft vorgekommen, dass sie plötzlich auf wildfremde Menschen zeigt und z.B. ruft: ?Da Mann, Angst!!? Und gestern hatten wir im Wohnzimmer Musik gehört, und eine Musikbox steht halt so, dass man an ihr vorbeigehen muss, wenn man in die Küche will. Sie wollte dann in die Küche gehen, zuckt aber, als sie an der Box vorbeikommt total zusammen, ruft: ?Schlimm, Angst!? Und wollte partout nicht daran vorbeigehen, bevor ich die Musik nicht ausgemacht habe. Ich könnte UNZÄHLIGE Beispiele nennen, sie hat vor ALLEM Angst. Ich versuche auch wirklich, angemessen darauf einzugehen, ich erkläre ihr, was das ist, und dass sie keine Angst haben muss, manchmal ist es danach auch besser. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll und vor allem, wie ich reagieren soll?
Aber es wird wirklich immer schlimmer, vor allem auch mit ihrer Angst vor fremden Personen und auch Kindern. Wenn wir irgendjemanden besuchen, wir klingeln und jemand macht uns die Haustür auf, dann klammert sie sich sofort an mich und flüstert die ganze Zeit nur vor sich hin: ?Mama da, Mama Arm nehmen, Juli Angst.? und dass, obwohl noch gar nichts passiert ist. Heute beispielsweise waren wir bei ihrer Patentante zu Besuch und die hatte ihre kleinen Nichten da (4 Jahre und 1 Jahr). Und Juli hatte so eine Angst vor allem vor der Kleinsten. Die drei Kinder, Julis Patentante und ich haben dann halt auf einer Decke gesessen und gespielt und immer wenn die 1jährige auf Juli zugekrabbelt kam, hat Juli meine Hand genommen und ganz festgehalten und wieder die ganze Zeit gefragt: ?Mama da? Mama da? Schlimm!? Ich hab ihr dann erklärt, dass das doch nur ein anderes Kind sei, aber immer wieder hat Juli richtig ihre Angst gezeigt. Als wir dann draußen waren und dort gespielt haben, da war?s auch total schlimm. Die 4jährige und Julis Patentante haben Verstecken gespielt und jedes Mal wenn die Kleine ein Versteck gefunden hatte, quiekste sie total laut los, vor Freude und Spaß. Juli ist jedes Mal so dermaßen zusammengefahren und hat einmal sogar eine richtige Brüllattacke bekommen. Ich war so verzweifelt, das alles nur weil ein anderes Kind mal Geräusche gemacht hat. Juli geht echt nirgendwo ohne mich hin, immer muss ich sie an der Hand halten, ich hab mittlerweile schon totale Panik, sie überhaupt irgendwo hin mitzunehmen, weil ich einfach keine Lust mehr auf diese Blicke und Bemerkungen haben, wenn mein mal wieder Kind losbrüllt, nur weil jemand gelacht oder eine laute Stimme hat oder weil ein anderes Kind auf es zukommt ? was soll ich nur tun???? Ich frag mich so oft, was ich wohl falsch gemacht habe, ich weiß es einfach nicht. Juli tut mir ja auch so furchtbar leid, wenn sie dann so weint, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Am liebsten würd ich mich hier mit ihr vergraben und nie mehr irgendwo hingehen, ich halt dieses Theater nicht mehr aus. Aber das ist ja wohl auch der falsche Weg. Sie ist seit dieser Impfung so auf mich fixiert, noch nicht mal ihr eigener Papa darf ihr manchmal abends ihr Brot geben oder sie wickeln ? sie bekommt eine wirkliche Krise. Wir haben auch schon versucht, dass mein Mann es eben trozdem macht, und Juli dann weiß, dass der Papa das genauso tut wie die Mama und dass das nicht schlimm ist. Das ging dann auch recht gut, aber mich belastet das Ganze echt total. Ich kann nie mal denken, so heute besuchen wir mal den oder den. Immer habe ich direkt im Hinterkopf, ob derjenige eine laute Stimme hat oder ob dort kleine Kinder sind und dass Juli dann ja wieder total neben der Spur ist. Was soll ich nur tun, ich bin echt verzweifelt?
Vielleicht weiß jemand von Euch ja Rat...LG Sabrina mit Juli
Bisherige Antworten

Re: extrem schreckhaft+ängstlich (lang...)

Hallo Sabrina,
hört sich ja echt extrem an, aber soviel kannst du gar nicht falsch gemacht haben.
Manche Dinge sind allerdings auch normal, z.B. dass Mama alles machen soll.
Vielleicht gehst du mal zu einem Homäopathen. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht. Der kann dich auch zum Thema Impfen etwas beraten.
Mach dir nicht soviele Vorwürfe.
VG Brigitte

Re: extrem schreckhaft+ängstlich (lang...)

Hallo Sabrina,
das ist ja für euch beide ganz schön anstengend. Ich schreibe dir jetzt mal, was meine ganz persönliche Meinung ist. Ich denke, du solltest Juli in erster Linie sehr ernst nehmen. Das heißt, du solltest nicht mehr versuchen, ihr ihre Ängste auszureden. Die sind nämlich ganz real, ganz gleich, ob andere auch so fühlen oder eben nicht. Ich glaube, dass es ihr helfen würde, wenn du einfach nur etwas sagst wie "Ich weiß." oder "Das verstehe ich." Mir ist klar, dass du das nicht immer durchhalten kannst.
Deine "Politik der kleinen Schritte" finde ich gut und bin auch der Meinung, dass ihr nicht alle Außenkontakte abbrechen solltet. Bestimmt kann sie mit deiner Hilfe lernen, mit ihren Ängsten umzugehen und sie irgendwann zu überwinden.
LG Katja

Re: extrem schreckhaft+ängstlich (lang...)

Komisch, du sagt doch, wenn der Papa sie dann trotzdem wickelt, dann geht das. Hm, was würde denn passieren, wenn du ihre "Angst" mal ignoriest? Irgend wie klingt das schon sehr extrem, was du da schreibst. Vielleicht wäre ein Gespräch mit einer Erziehungsberatung auch nicht verkehrt. Denn bei euch scheint sich das ja schon recht stark auf euer soziales Leben auszuwirken. Und du hilft ihr sicher nicht, wenn du selbst auch dauernd Angst vor ihrer Reaktion hast- das spürt sie doch auch und das verunsichert sie noch mehr.
Sucht euch doch mal Rat bei einem Profi, der kann sicher besser helfen als jedes Forum!
LG,
Angel

Re: extrem schreckhaft+ängstlich (lang...)

Hi Sabrina!
Ich finde den Weg, den Katja vorschlägt, auch sehr gut. Nicht ihre Angst runterspielen "Du brauchst keine Angst zu haben", sondern ernst nehmen und für sie da sein, sie gemeinsam mit ihr meistern. Nico hatte auch mal so eine Angst-Phase, der bin ich auch damit begegnet ihm zu sagen, dass ich ihn verstehe, denn "der Staubsauger ist wirklich sehr laut" etc.
LG Janet

Re: extrem schreckhaft+ängstlich (lang...)

hallo sabrina,
heute bei der U7 kamen wir mit dem doc auch auf angst zu sprechen, weil annika eben solche vor ihm und der untersuchung hatte. da meinte er noch, man würde vor allem uns eltern anmerken, dass WIR große angst hätten. angst davor, dass sie angst hat. vielleicht spielt das auch noch eine kleine rolle bei euch. dass sich deine angst halt auf sie überträgt und es so noch ein wenig schwieriger wird für juli ruhiger zu werden. ansonsten fällt mir leider auch nichts schlaues ein. ich finds toll, dass du dir so viel mühe gibst und ihr die situationen so schön erklärst. das gibt ihr bestimmt vertrauen, dass du sie ernst nimmst und sie nicht alleine läßt. ich drücke euch die daumen, dass ihr einen weg findet. ganz ganz liebe grüße, kathi
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