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Warum verwoehnt man sein Kind mit "attachment

parenting" nicht ???
Meine Lieben, wollt ihr mir auf die Spruenge helfen??
Ich hatte heute eine kleine Diskussion mit meinem Mann.
Er hat Angst, dass wir Lieve verwoehnen, weil wir immer fuer sie springen!
Ich konnte ihm diese Sorge nicht nehmen, da mir mal wieder die Worte fehlten!
Ich fuehle, dass es richtig ist, alle ihre Beduerfnisse zu befriedigen, da sie sich jetzt ja noch nicht auf Suessigkeiten, Geschenke, eben materielle Dinge ansich beziehen, sondern es sich um elementare Ueberlebensbeduerfnisse handelt (in Lieves Augen).
Jetzt auf Deutsch??
Wer kann mir helfen und seine Gedanken schoen geordnet niederschreiben?
Dann kann ich es auswendig lernen und Hinz und Kunz um die Ohren "hauen".
Liebe Gruesse, von der auf dem Schlauch stehenden Ana mit Lieve *9.9.03
Bisherige Antworten

Re: Warum verwoehnt man sein Kind mit "attachment

weil man nur die grundbedürfnisse, die sich aus instinktivem handeln handeln ergeben, stillt.
kein kind ist von grund auf berechnend und böse! sie können es werden
wenn ich mich erst auf den boden schmeißen muß um was zu bekommen, dann mache ich es immer wieder. schliesslich ist das verdammt eindrucksvoll. brauche ich nur zu fragen und bekomme ne plausible erklärung- dann muß ich als kind auch keine brachialmethoden anwenden :-)
lg katina
die fabi auch vööööllig verzieht

Re: Warum verwoehnt man sein Kind mit "attachment

Hallo Ana,
ich habe gerade mal im Wahrig nachgeschlagen. Danach hat der begriff "verwöhnen" sowohl eine positive ("Lass dich mal verwöhnen") als auch eine negative Seite ("Das Kind ist verwöhnt!"). Im letztgenannten Zusammenhang ist es etwa gleichbedeutend mit verweichlichen, verzärteln, zu nachgiebig behandeln, nicht streng genug behandeln, zu schlechten Gewohnheiten erziehen.
Jesper Juul (von dem ich gerade drei Bücher gelesen habe) unterscheidet zwischen dem, was Kinder brauchen (Bedürfnisse) und dem, worauf Kinder Lust haben (Wünsche). Verwöhnen hieße, den Kindern zu viel von dem zu geben, worauf sie Lust haben und zu wenig von dem, was sie brauchen. Verwöhnen würden wir unsere Kinder also, wenn sie immer das bekommen, wozu sie gerade Lust haben. Dann wird die Familie zum reinen Servicebetrieb ("Servicefamilie" nennt Juul das). Charlotte würde dann zum Frühstück ein Viertel einer ganzen Scheibe Brot mit Schinken, einen halben Apfel und anschließend Süßigkeiten essen, zwischendurch noch etwas Müsli. Stattdessen haben wir ihren Süßigkeitenkonsum drastisch eingeschränkt (sie hat sich nämlich nicht von selbst beschränkt!). Sie darf sich aussuchen, was sie essen mag, wird auch nicht zum Aufessen gezwungen, aber sie bekommt nicht alles, wonach ihr gerade der Sinn steht. Dann müsste ich ständig Reste wegwerfen oder selbst essen.
Jetzt ist die Frage, welche Bedürfnisse Kinder haben. Außer den Grundbedürfnissen wie Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf gehört dazu sicherlich auch das Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt und das Bedürfnis, ernst genommen zu werde.
Meiner Ansicht nach besteht im ersten Lebensjahr, in dem ja das Urvertrauen gebildet wird, keinerlei Gefahr, ein Kind zu verwöhnen. Auch später noch ist es für mich keine Frage, dass ein weinendes Kind Trost, das heißt in erster Linie Nähe und Aufmerksamkeit, braucht.
LG Katja

Re: Warum verwoehnt man sein Kind mit "attachment

Hallo Ana,
ich habe Sears nicht gelesen und ich habe mich auch noch nie gefragt nach welcher "Methode" wir unser Kind erziehen wollen. Wir haben unsere gesteckten Erziehungsziele selber ausgesucht und denken auch, dass unser Kind genau das bekommt was es braucht, das ist außer Nahrung natürlich, Liebe, Fürsorge, Nähe, Wärme. Pascal schläft in seinem eigenen Bett in unserem Zimmer aber er darf in unserem Bett schlafen wenn er das will. Wir lassen ihn nicht weinen und erklären ihm 100 Mal, wenn es sein muss, warum er gewisse Dinge nicht darf. Wir glauben nicht, dass er dadurch verwöhnt wird, er ist sehr aufgeschlossen, neugierig, probiert alles aus und wenn es ihm zu "neu" ist, dann nimmt er einen von uns an die Hand und sucht "Rückendeckung".
Ich denke nicht, dass es Kindern schadet wenn ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Irgendwann kommt sicher auch die Zeit wo sie versuchen es auszunutzen, so nach dem Motto: "Wenn ich weine bekomme ich dieses und jenes", aber ich glaube nicht, dass so kleine Kinder das schon absichtlich machen. Bei meinem Sohn kann ich das jedenfalls nicht feststellen, andere Eltern mögen andere Erfahrungen gemacht haben.
LG Mattina mit Jean Pascal (*17.01.03)
Okay, war jetzt nur meine Meinung und sicher nicht zum auswendig lernen geeignet. ;-)

Re: Warum verwoehnt man sein Kind mit "attachment

hallo ana,
ihr verwöhnt es nicht, weil ...
... ihr ihm so das gefühl vermittelt, dass ihr für euer kind da seid, wenn es euch wirklich braucht. das ist enorm wichtig für später, denn dann kann lieve mit dieser überzeugung leben und sicherheit entwickeln, die sie braucht, um selbstbewusst und eigenständig ihre umgebung zu erforschen und sich von euch entfernen.
... ihr eine enge bindung aufbaut, die dem kind im allgemeinen (und lieve im besonderen :-)) vermittelt, dass ihr als eltern verlässlich seid, zur verfügung steht, wenn sie euch braucht und ihr ihr damit eine basis an vertrauen vermittelt, von der sie ihr ganzes leben zehren kann. (nur am rande: es gibt untersuchungen zur enge des bindungsverhaltens von kindern. "sicher gebundene" kinder kann man u.a. daran erkennen, dass sie sich zum erkunden weiter von ihren eltern entfernen als andere kinder, die ständig angst haben müssen, dass ihre eltern vielleicht gleich gehen o.ä.. das ist die sicherheit, das vertrauen, was ich meine.)
... weil ihr sie nicht mit dingen überschüttet, die sie nicht braucht (wird später erst wichtig: süßigkeiten, geld, geschenke) - _das_ wäre verwöhnen ;-), sondern sie mit dem überhäuft, was man gar nicht genug geben kann: liebe, geborgenheit, nähe etc.
alles gute für euch und euren weg!
lg terra

:-)

Hallo,
musste nur gerade lachen, denn dann muss meine Lena (2,5) ja ein SEHR "sicher gebundenes" Kind sein, da sie ganz alleine quietschvergnügt quer durch den ganzen IKEA laufen kann, ohne sich auch nur ein einziges Mal nach ihren Eltern umzusehen (die derweil panisch nach ihr suchen...).
Vielleicht habe ich in ihrer Erziehung doch nicht alles so falsch gemacht, wie ich manchmal meine...
Sorry, war etwas off topic.
LG, Marcia

Re: :-)

Hallo Marcia,
sorry, aber ich glaube, das ist alles kompletter Blödsinn. Ich würde behaupten, dass meine Tochter (fast 7) sehr, sehr sicher gebunden ist und sich als Kleinkind nie mehr als 20 m von mir wegbewegt hat. Mein Sohn (2) dagegen, von dem ich nicht weiß, was noch auf mich zukommt, kennt da gar keine Grenzen.
Theorien gibt es viele ... . Lena wird ihren Weg gehen, aber keiner weiß, welchen ;-)
LG Heike

Re: Warum verwoehnt man sein Kind mit "attachment

Hi,
ich finde es echt schlimm, bei einem kleinen Kind von 10 Monaten von Verwöhnen zu reden, nur weil man sich um das Kind kümmert und seine Bedürfnisse befriedigt.
Sag Hinz und Kunzz doch einfach mal, dass so ein Zwerg nicht schreit, um seine Eltern zu ärgern, sondern weil es etwas braucht. Das kann der Wunsch nach einer neuen Windel sein, Hunger/Durst, oder einfach das Bedürfnis nach Nähe.
Und das soll man dem Kind verwehren??
Kinder sind in erster Linie "Traglinge", die nur gedeihen können, wenn sie viel, viel Liebe, Zärtlichkeit und Körperkontakt erfahren. Davon kann es gar nicht genug geben.
Nur so kann Deine Tochter vollstes Vertrauen zu Euch und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln. Wie soll so ein Winzling verstehen, warum keiner kommt, wenn es weint?
Du siehst das sehr richtig, mach bitte weiter so und lass Dir nichts anderes einreden.
Gruß, C.

Danke euch allen!!

Meine Lieben,
Danke, dass ihr so schoene Worte gefunden habt!!
An jenem Abend hatte ich waehrend eines endlosen Einschlafmarathons mit Haendchenhalten genug Zeit eine Formulierung zu finden, die kurz und praegnant ist.
Naemlich Folgende:
"Was ist daran falsch zu springen
wenn Lieve ruft?
Nichts, denn, wenn mein Mann "Ana, komm mal bitte gucken ruft", springe ich doch auch!
Ist er deshalb mein verwoehnter Rotzehemann? Nein!
Denn, wenn ich Aufmerksamkeit will, kommt er ja auch!
Und, wenn Lieve sie will, dann rennen wir beide!
Vielleicht muss man das den meisten menschen einfach mal vor Augen fuehren.
Natuerlich ist das Thema viel weiter und ausfuehrlicher, aber um in erster Instanz reagieren zu koennen, wenn man dumme Kommentare kriegt, finde ich diese Formulierung nicht schlecht!
Und, ich kann sie mir im emotional aufgeladenen Zustand auch noch merken! :-)
Liebe Gruesse,
Ana

Re: Danke euch allen!!

Hallo Ana,
hihi, ja das ist wirklich sehr kurz und trifft genau den Punkt. Ich liebe solche Vergleiche...
LG Mattina

Re: Warum verwoehnt man sein Kind ...Teil I

Hallo Ana,
Wie kann man einem Menschen zuviel Nähe und Geborgenheit geben? Es ist für unsere Kinder so wichtig, Urvertrauen zu lernen. Sie sind auf uns angewiesen, wie könnten sie Urvertrauen lernen, wenn wir ihre Bedürfnisse nicht ernst nehmen und nicht auf ihr Weinen reagieren? Regina Hilsberg schreibt in ihrem Buch, das nur ein gestilltes Bedüfniss auch ein abgelegtes Bedürfniss ist.
Den Ansatz mit dem Ehemann finde ich immer als ein anschauliches Beispiel. Denn wenn Deine Ehemann ankommt und ein paar Streicheleinheiten möchte, sagst Du ja auch nicht zu ihm: Nein, ich will Dich nicht zu sehr verwöhnen!
Oder das Beispiel mit den NAturvölkern, bei denen es völlig normal ist, das die Mutter bei dem Kind schläft. Sind diese Menschen, die in unserem Kulturkreis noch vor wenigen Jahrzehnten als "Wilde" bezeichent wurden, verwöhnte Menschen? Nein, die Babys wachsen zu besonders selbständigen Kindern heran!
Die Empfehlung, unsere Kinder nicht mit Liebe zu verwöhnen, ist ein Relikt aus dem Nationalsozialismus. In dieser Zeit wollte man Menschen, die unselbstständig (im politischen Sinn) und bindungsarm (in ihrer Familie) sind. Die ERziehungsratgeber aus dieser Zeit dienten auch meiner Mutter noch als Ratgeber und wurden teilweise bis 1986 verlegt! Kein Wunder also, wenn wir immer wider die gut gemeinten Ratschläge von (meistens älteren) bekommen, unsere Kinder nicht zuviel zu tragen, früh an REgeln zu gewöhnen, auch mal weinen lassen. (In dem Buch "Mutter und Kind" steht als

Re: Warum verwoehnt man sein Kind ...Teil II

Empfehlung, wenn das Kind nachts zu laut schreit und die Nachbarn weckt, dem Kind BERUHIGUNGSMITTELN zu geben!)
Viele gRüße,
Dunja
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