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Ratlos - anhängliches Kind und Tagesmutter

Folgende Situation:
Niklas ist jetzt 2 Jahre und 1 Monat alt. Er war bisher immer ein eher anhängliches Kind und sehr sensibel, aufmerksam und sehr aufnahmefähig. Er ist seit April bei einer Tagesmutter (ca. 8 Uhr bis 15 Uhr), die noch 2 weitere Jungen in Niklas seinem Alter sowie zwei reichlich einjährige (Junge und Mädchen) betreut. Niklas hat sehr zeitig angefangen mit sprechen und redet mittlerweile komplette ausgeschmückte Sätze (z.B. als ich aufs Klo bin und er mit und ich ihn versucht habe zu locken wieder ins Wohnzimmer spielen zu gehen bekomm ich als Antwort, wortwörtlich: ?Aber ich bin doch grad erst zu dir hergekommen.?) und ist geistig schon ziemlich weit. Er bekommt wahnsinnig viel mit von seiner Umgebung sowohl was Dinge entdecken/sehen betrifft, als auch was um ihn herum erzählt wird. Als Niklas bei der Tagesmutter zur Eingewöhnung war, hat es für uns überraschenderweise nicht lange gedauert (3,4 Tage) und es gab beim Abgeben und auch sonst keine Probleme (kein Weinen oder so). Nach einer Weile hat er zwar manchmal früh gemeint: ?Mama muss wiederkommen.? Da haben wir ihn immer wieder beruhigt und versichert, dass wir immer wiederkommen und ihn aufmerksam gemacht, dass wir ja bisher auch immer gekommen sind. Das hat er dann immer freudig bestätigt. Nach einer Weile hat er dann auf obigen Satz selber gesagt: ?Mama kommt immer wieder.? und hat dies auch zu den andren Kindern gesagt, wenn die nach ihrer Mama geweint haben. Er hat auch schön gespielt bei der Tagesmutter und auch zu Hause. Er ist allerdings der Einzige, der schon so richtig spricht. Die andren Kinder sind für ihn kein richtiger Gesprächspartner (den er oft sucht), da sie halt nicht entsprechend reagieren. Somit steht für Erzählen, Gespräche etc. nur die Tagesmutter zur Verfügung.
Nun ist es so, dass er seit ca 2 bis 3 Wochen immer anhänglicher wird und auch bei der Tagesmutter viel am Rockzipfel hängt und kaum spielt bzw. mit extrem wenig Ausdauer (verglichen mit sonst). Seit der gleichen Zeit schläft er auch früh nicht mehr so lange (zw. 5 uhr und 5.30 Uhr ist die Nacht zu Ende, er schläft abends gg. 19:45 Uhr ein) und ist dann natürlich vormittags schon müde. Wenn er müde ist, ist er sowieso immer weinerlicher und anhänglicher. Mittagsschlaf macht er dann ca. 1,5h wobei wir drum gebeten haben, dass er nach dieser Zeit geweckt wird, weil ansonsten der Mehrschlaf vom Nachtschlaf weggeht (unsere bisherige Erfahrung). Das war der Tagesmutter schon nicht so Recht, aber sie machts. Gleichzeitig haben wir das Gefühl, dass Niklas mal wieder einen Entwicklungsschub hat, da sich das Sprachverhalten in der letzten Zeit extrem weiterentwickelt hat und auch motorisch wieder was passiert ist - seit voriger Woche klettert er allein in seinen Hochstuhl und schnallt sich allein an (klettern entdeckt er jetzt erst, war motorisch in der Hinsicht eher zurückhaltend bisher). Noch dazu kommt, dass wir vorigen Donnerstag Polterabend (ca. 150 Leute) und am Wochenende unsre Hochzeit gefeiert haben (mehr als 60 Gäste). Das hat er vermutlich vorher auch schon mitbekommen, da viel dazu geredet wurde (und er ja alles aufnimmt) und bei uns natürlich dann auch etwas Stress war. Der Polterabend war sehr heftig ausgefallen (LkW-Ladung Erde in den Hof gekippt worden, Ziege geschenkt dazu, Strohballen, der dann die Hofeinfahrt hinunteraufgerollt wurde, Geschirrgepolter, heftige ?Verwüstungen?) und auch die Hochzeit war mit sehr vielen Eindrücken verbunden (Mama und Papa sahen anders aus, zu Mama konnte Niklas nicht so viel durch das Kleid - war aber nicht so das Problem, viele Gäste, Feierlichkeit bei der Trauung, Livemusik, Blumenstreuen, Fotografieren, Feier im Hotel mit verschiedenen Beiträgen etc, mitbekommen wie Mama am Morgen danach erst mal Heulkrampf hatte, da es Probleme mit dem Hotelchef gab etc.)
Nun ist es so, dass die Tagesmutter den Eindruck macht, als ob sie mit der momentanen Situation, dass Niklas halt sehr anhänglich ist, nicht so richtig klarkommt und auch irgendwie nicht so Ahnung hat, wie diese ganzen oben erwähnten Dinge (Entwicklung, Müdigkeit, Polterabend/Hochzeit) so einen kleinen Matz etwas aus der Ruhe bringen können und er dann eben sich entsprechend verhält. Sie hatte zu mir mal gesagt: ? Wenn das nicht besser wird, dann?? den Rest weiß ich nicht mehr wortwörtlich, aber für mich kam es rüber, dass sie ihn dann nicht mehr weiter betreuen könnte (ob so gemeint war, weiß ich nicht, ich war da erst mal total geschockt). Ich hab versucht, ihr zu erklären, dass ich denke, dass wenn alles vorbei ist und er wieder etwas Normalität hat und diese Entwicklungsgeschichte abflaut, es dann wieder besser wird. Dazu muss ich noch sagen, dass sie erst seit April Tagesmutter macht, einen Kurs dafür gemacht hat, aber vorher noch keine Erfahrungen gesammelt hat in dem Bereich. Von daher hab ich die andren Dinge, die so angefallen sind, erst mal nicht so ernst genommen und gedacht, sie muss sich erst mal eingewöhnen in die Arbeit, die Konsequenzen, die so eine Selbständigkeit bringt, etc. Außerdem war Niklas eigentlich in der Krippe angemeldet und die Gemeinde hatte uns dann gebeten, da die Gruppe überfüllt war, ihn doch zu der neuen Tagesmutter zu geben (gleiche Konditionen, sie erhält staatlichen Zuschuss, ist quasi wie eine ?Außenstelle? der Krippe).
Als ich ihn heute zur Tagesmutter gebracht hab, war natürlich ganz großes Heulen angesagt - was ich auch nachvollziehen konnte nach den Erlebnissen die letzten Tage. Er wollte eigentlich bei mir bleiben. So schlimm war es beim Verabschieden noch nie. Ich hatte der Tagesmutter vorher nur kurz leise gesagt, dass Niklas noch ziemlich durch den Wind ist nach dem Wochenende. Da schaut sie mich doch etwas verwundert an und meint irgendwas, was rüberkam wie ?Wieso denn jetzt noch?.ist doch jetzt alles vorbei??
Meine Fragen an Euch:
Als Tagesmütter - wie würdet Ihr Euch in so einer Situation mit so einem Kind verhalten? Denkt Ihr, dass ich das zu locker sehe, dass ich der Meinung bin, das ist jetzt eben so, damit muss man zur Zeit umgehen und das wird schon wieder?
Erwarte ich zuviel von einer Tagesmutter, wenn ich erwarte, dass sie mich beruhigen müsste in der Situation (so nach dem Motto - ich kümmer mich schon, alles halb so wild, das wird auch wieder besser) statt dass ich quasi der Tagesmutter sagen muss, wie sie ihren Job zu machen hat?
Was kann ich machen, um Niklas wieder mehr Ruhe zu geben/zu unterstützen, dass die Situation wieder besser wird, so wie vor ca. 3,4 Wochen?
Bin echt leicht am Verzweifeln momentan, da ich das Gefühl nicht los werde, dass die Tagesmutter irgendwie überfordert ist und wenn das so wäre, würde Niklas das sicher mitbekommen.
Danke für Eure Antworten. LG Andrea + Niklas (2J. 1 Monat)
Bisherige Antworten

Nachtrag zur Anhänglichkeit

Hatte ich nciht ganz so deutlich geschrieben - die Anhänglichkeit äußert sich auch darin, dass, sobald die Tagesmutter mal etwas weggeht oder aus dem Zimmer geht, fängt NIklas an zu heulen/brüllen/nach der Tagesmutter lautstark zu rufen, was manchmal auch sehr panisch klingt. Das irritiert natürlich die andren Kinder, versteh ich. Aber aus meiner Sicht müsste eine Tagesmutter mit so einer Situation umgehen können, d.h. alle beruhigen etc. Es ist ja nicht so, dass Niklas den andren Kindern was tut...außer halt lautstark seinen Unwillen zu bekunden,dass die Bezugsperson für seine Begriffe sich zu weit von ihm entfernt. Danke an diejenigen, die bis hierher durchgehalten haben mit lesen. LG Andrea

Re: Nachtrag zur Anhänglichkeit

Hi Andrea,
noch was ;-)
Wie lange sind die Kinder denn schon beisammen? Einerseits sollte sich die Tamu wohl in den Situationen zu helfen wissen andererseits ist es sicher für die anderen Kinder, egal wie gut die Tamu auf sie eingehen kann, irritierend, wenn ein Kind panisch brüllt.
LG Tina

Re: Nachtrag zur Anhänglichkeit

Hi Tina,
die kinder sind noch nicht so lange zusammen. Also seit Anfang April sind die zwei Einjährigen und Niklas dabei, einer von den Zweijährigen fing dann Anfang Mai mit der Eingewöhnung an, ist vielleicht seit der 2. Maiwoche oder so bis nachmittags da und der dritte ist glaub ich auch so seit der 2. maiwoche mit da, wobei ich bei dem nicht so genau weiß, ob der immer auch bis nachmittags mit da ist.
Klar versteh ich, dass es für die andren Kinder irritierend und irgendwie erschreckend ist, wenn neben ihnen plötzlich ein Kind laut aufschreit - aber in einer staatlichen KiTa wird es diese Probleme ja wohl auch mal geben und da scheint es ja auch immer Lösungen zu geben. Zumal das so heftig ja erst in der letzten Woche war (war auch die Zeit, wo Niklas plötzlich allein in seinen Hochstuhl klettern konnte und sich selber anschnallen und es war auch die letzte Woche vor unsrer Hochzeit). LG Andrea

Re: Nachtrag zur Anhänglichkeit

Besteht denn nicht die Möglichkeit das Eure TaMu sich Euren Sohn mal für ne Weile in nen Tragesack steckt? Zumindest in der Zeit, wo sie etwas im Haushalt erledigen muss, etwas vorbereitet oder so und öfter den Raum verlässt?
Zum einen wäre das für Niklas ne beruhigung, er kann bei der TaMu bleiben und erst mal wieder richtig zur Ruhe kommen, zum anderen erschreckt er nicht jedesmal die anderen kleinen, die dann auch anfangen zu weinen/schreien, und die TaMu steht dann im Endeffekt nicht mit 4 schreienden Kindern dort...
Ich denke aber schon, dass sie in der Lage sein müsste, dies zu bewerkstelligen, ansonsten ist sie wohl mit so vielen kleinen Kindern alleine etwas überfordert???
Oder sie soll Niklas halt jedesmal drauf aufmerksam machen wenn sie den Raum verlässt (mache ich derzeit mit meiner jüngsten Tochter auch, da sie auch mal wieder ne ziemlich anhängliche Phase hat) ich sage ihr immer wenn ich den Raum verlasse, wo ich hingehe, was ich mache, etc. Und lasse ihr offen,mir zu folgen oder zu warten.
LG Bianca (selber Erzieherin)

Re: Nachtrag zur Anhänglichkeit

Hi,
also ob er sich in einen Tragesack stecken lassen würde, bezweifel ich. Aber ich denke, so einen für große Kinder hat sie gar nicht. Niklas wiegt ja immerhin schon 12kg und das wird mit der Zeit ganz schön schwer. Das mit dem sagen, wenn Raum verlassen und offen lassen ob mitkommen oder nicht - so mach ich das zu Hause auch.
Aber es scheint seit gestern wieder besser zu laufen. Ich hoffe, es geht wirklich bergauf. Danke für deine Antwort. LG Andrea

Re: Nachtrag zur Anhänglichkeit

Hallo Andrea,
also ehrlich gesagt weiss ich nicht wie die Tamu das mit so vielen Kleinkindern macht.Ich habe eine 1,5 Jährige Tochter und ein Tageskind im gleichen Alter.Zuerst hatte meine diese Klammerphase, jetzt hat sie das Tageskind.Genau wie du es beschreibst, sie weint wenn ich aus dem Zimmer gehe und will am liebsten getragen werden.Das macht natürlich meine Tochter eifersüchtig und sie will auch auf den Arm.
Das endet damit das ich in die Hocke gehe und die beiden um die Wette an meinen Sachen zerren.
Bei so vielen Kindern muss diene Tamu doch dauernd hin und her in den Zimmern, die Kinder kann sie doch in dem Alter kaum aus den Augen lassen.Wie macht sie das beim essen und beim schlafen legen? Sie hat doch bestimmt welche dabei die nicht alleine einschlafen, was macht sie so lange mit den anderen? Eigentlich finde ich es eine gute Sache wenn Kinder viel Gleichaltrigen zusammen sind aber mit 5 so Kleinen wäre ich überfordert.An deiner Stelle würde ich mal einen Tag, wenn alle Kinder da sind,im Haus der Tamu verbringen und mir ansehen wie sie zurecht kommt, dann siehst du ja ob deine Zweifel berechtigt sind.LG Ute

Re: Ratlos - anhängliches Kind und Tagesmutter

Solche Phasen sind doch völlig normal - unsere Tagesmutter lässt sich davon erst etwas beunruhigen, wenn es mehrere Monate so geht. Aber dass familiäre Großereignisse (Umzug, neues Kind, Urlaub, viel Besuch) genauso wie Veränderungen bei der Tagesmutter (neue Kinder etc) erst einmal Verunsicherung hervorrufen und es je nach Temperament des Kindes ein paar Tage bis Wochen dauert, bis alles wieder im Lot ist, ist doch klar. Wir hatten Anfang letzten Sommers so eine Phase - Kinderwechsel bei der Tagesmutter, wir umgezogen (allerdings nur drei Straßen weiter), Tagesmutter innerhalb des Hauses, in dem sie wohnt umgezogen. Das hat auch ein paar Wochen gedauert, bis Simon wieder im Gleichgewicht war. Und eigentlich würde ich von einer Tagesmutter erwarten, dass sie so etwas weiß.
LG Iris
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