Rückführung bei Säuglingen
wir haben unser Pflegekind im Alter von 8 Wochen bekommen und sie ist jetzt seit 5 ½ Monaten bei uns.
Jetzt habe ich in einem Buch gelesen, dass eine Rückführung bei Säuglingen sehr schwierig ist, weil sie sich schnell binden und in ihren Pflegefamilien verwurzeln. Als äußerste Grenzen der Pflegedauer wurden 6 längstens aber 9 Monate genannt. Eine Rückführung ist nur dann zu vertreten, wenn ein Kontakt zur leibl. Mutter intensiv und mehrmals wöchentlich stattgefunden hat. Ansonsten sei ein Trauma beim Kind nicht zu vermeiden.
Ist das so? Wird das so gehandhabt? Habt Ihr Erfahrungen mit der Rückführung sehr kleiner Kinder?
Danke für jede Antwort!
Liebe Grüße
Ini
Re: Rückführung bei Säuglingen
Ich bin da auch gerade am Informationen sammeln und kann Euch nur das Buch "Pflegekinder" von Nienstedt und Westermann empfehlen.
Die Bindungtheoretiker gehen davon aus, dass ein Kind in den ersten Lebensmonaten eine Symbiose mit der Mutter bildet und eine Bindung bzw. eine Beziehung aufbaut. Diese Phase in der sich das Urvertrauen bildet ist die wichtigste Vorraussetzung für die Persönlichkeitsentwicklung und das Bindungsverhalten. Wichtig ist in der Zeit eine feste Bezugsperson, die wertschaätzend und liebevoll auf das Kind eingeht und die Bedürfnisse befriedigt. Für einen Saügling ist die Zeit, die er in eine Pflegefamilie verbrachte das ganze Leben und es ist natürlich traumatisch, ihn aus einem Prozeß zu reißen, der Voraussetzungen für sein Leben schafft. Aber es gibt Familienrichter, die das anders sehen und Scheidungskinder mit Pflegekindern verwechseln.
Wenn kein ständiger, häufiger Kontakt mit der leibl. Mutter stattgefunden hat, ist ein Herausnehmen für den Säugling ein gefählicher, traumatisierender Eingriff!
Ein Sozialpädagoge der beim JA beschäftigt ist, kann einer Rückführung eigendlich nur zustimmen, wenn er im Studium gepennt hat!
Alles Liebe
Re: Rückführung bei Säuglingen
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