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Der Vater

Es ist nicht zu übersehen, dass sich hier und in den anderen Foren zu Trennung/Alleinerziehen überwiegend Frauen äußern. Mich (als Vater von 3 Kindern) würde einfach mal interessieren, was aus eurer Sicht "ein Vater" überhaupt ist. Manchmal wird er als "Erzeuger" bezeichnet und oft spielt auch ein neuer Partner eine Rolle, der natürlich von den Kindern "sehr geliebt" wird.
Welche Funktion hat denn nun ein Vater wirklich? Wann ist er ein guter Vater? Und was passiert mit "dem Neuen", wenn auch die Patchwork-Familie nicht bestehen bleibt? Und schließlich: Was bedeutet euch eigentlich EUER EIGENER Vater?
Ich für mein Teil liebe meinen Vater aufrichtig und bin froh, nie in die Situation geraten zu sein, dass meine Mutter es für besser hielt, ihn von mir fern zu halten.
Bin gespannt auf eure Antworten,
Henning
Bisherige Antworten

hallo henning teil1

ich wage mich mal an dieses schwere thema heran. ich muß dazu sagen, daß ich beide seiten der medaille kenne, die aus der sicht der mutter und auch die aus der sicht des vaters. und ich muß sagen, daß sich meine ansichten über dieses thema sehr geändert haben, vielleicht ist das im "alter" auch normal.
als der vater meiner kinder mich 1990 verlassen hatte, um zu einer anderen frau zu gehen, war ich einfach verletzt und wütend. für die kinder hatte er keine zeit mehr, verabredete besuche wurden z.t. nicht eingehalten, so daß ich den riegel einfach vorgeschoben habe. die kids fragten, und ich sagte (wahrheitsgemäß in meinen augen), daß ihr vater kein interesse mehr an ihnen hat. dann verklagte er seine kinder noch auf senkung des unterhaltes für alle 4 kinder auf 127,15 dm (also nicht euro), und da war es bei mir aus. von da ab war er der erzeuger. und wenn die kids mal fragten, sahen sie meine schublade, die da runterfiel, also ließen sie es in zukunft sein.
paaar jahre später wurde langsam kontakt aufgebaut, udn es klappte dann alles ganz gut, aber... im laufe der zeit (so ist es jetzt) kommt kaum etwas, eigentlich nichts, vom leiblichen vater. meine kids schreiben briefe, simsen - aber kaum antwort. er hat eben eine neue familie. und ich denke, die kids stören dort nur. er hat halt sein eigenes leben. ich hätte mir als mutter gewünscht, er hätte sich um seine kids gekümmert, anteil genommen, so aber war ich ganz allein.
mein jetziger mann ist die andere seite der medaille

Re: hallo henning teil1

Diese Antwort gehört eigentlich zum 2. Teil ... Du schreibst offen über einen leiblichen Vater, der sich nicht kümmerte und über deinen neuen Mann, der es nicht darf. Gleichzeitig kannst du dir auch vorstellen, dass ein Besuchspapa ein Störfaktor im sonst gleichmäßigen Alltag ist. Ist das vielleicht ein Grund, warum dein Mann sich nicht mehr kümmern darf: er stört?
Du beschreibst zwei Seiten einer Medaille. Die Beste Lösung eines solchen Konflikts sollte ja immer sein, was den Kindern gut tut. Aber wer findet das heraus? Das bloße Gefühl Ich-als-Elternteil-weiß-schon-was-für-meine-Kinder-gut-ist kann schwer trügen, wenn man es nach einer Trennung befragt.
Die Rechtslage bei uns in Deutschland dient jedenfalls nicht dazu, möglichst viel Gutes für Trennungskinder zu erhalten. Vielmehr ist ein entfremdender Elternteil, der sich gegen die gemeinsame Sorge oder überhaupt gemeinsame Vernatwortung sträubt, klar im Vorteil. Auch ich habe mich schon manchmal gefragt, ob es nicht besser wäre, aufzugeben, denn der Kampf, den ich durchzustehen habe, bringt mich an den Rand meiner Kraft. Ich werde aber immer für meine Kinder da sein - das ist meine Pflicht als Vater. Schade, dass Trennungseltern das oft anders sehen.
Gruß
Henning

hallo henning teil2

er möchte sich gern kümmern beim gemeinsamen sorgerecht, aber man läßt ihn nicht. das jugendamt sagt: wenn die mutter nunmal nicht will, können wir nichts tun. sogar beim gericht bei der regelung des umgangsrechts sah man es so, daß ein besuch alle 14 tage samstag/sonntag ausreicht... das soll ausreichen für einen vater, der sich kümmern will, der verantwortung tragen will für seine kinder? ich bin froh über die anderen sichtweisen, die ich jetzt mitbekommen mußte. meine mann möchte so gern auch 50% verantwortung für seine kids tragen, auch einbezogen werden, wenn z.b. kind krank ist - aber die kindesmutter will das nicht. und das gericht gibt ihr recht. mein mann wollte letztes jahr an einem tag der weihnachtsfeiertage seine jungs haben. das gericht sagt, er hätte seinen antrag nicht ausreichend begründet, weshalb er die kids haben will. hä?
zum thema: neuer vater. also, ICH finde, wenn die mutter einen neuen partner hat und er die kids annimmt und sich total kümmert, bringt ein leiblicher vater doch unruhe in das leben. weil ein leiblicher vater mit seiner wenigen zeit, die er mit seinen kindern vberbringen darf, doch meistens ein sonntagspapa ist. und das ist für kinder nicht gut, sie brauchen den alltag.
jetzt habe ich geplaudert. ob ich dir wenigstens ein paar deiner fragen beantworten konnte?
lg. swchen

Re: hallo henning teil2

Hallo swchen, danke für deine Antwort(en). Du kannst dir vielleicht denken, dass meine Fragen nicht von ungefähr kommen. Denn solange die Familie intakt ist, gibt es wohl kaum einen Grund, sich als Vater in Frage zu stellen (oder gestellt zu sehen). Auch ich muss um jede Minute mit meinen Kindern kämpfen, die die Mutter mit zu einem anderen Mann genommen hat. Es trifft die Kinder und mich besonders hart, weil ich so bin, wie du es im 2. Teil beschrieben hast: engagiert, verantwortungsbewusst und immer für die Kinder da. So war es vor der Trennung und so darf es scheinbar nicht mehr sein. Das Jugendamt plappert alles nach, was die Mutter erzählt und das Gericht braucht ewig für Entscheidungen. Eigentlich steht hinter meinen Fragen, glaube ich, die Enttäuschung und Verzweiflung, dass ein Elternteil alleine sich das Recht nimmt (und auch bekommt) über die gemeinsamen Kinder zu entscheiden. Solange die Ehe gut war, durfte ich der Papa sein und die Kinder waren sich meiner sicher. Ich kämpfe darum, dass die Kinder bei mir leben und bin sicher, ihnen die Mutter dann nicht madig zu machen oder vorzuenthalten - obwohl ich verlassen wurde. Es ist doch meine Verantwortung als Elternteil! Ich darf fast nichts mehr für meine Kinder sein oder tun. (Nebenbei: ich zahle für alle 3 den Unterhalt - aber was ist das schon?)

hallo henning nochmal teil1

wenn ich nicht wüßte, daß du nicht mein mann bist, würde ich denken, er hätte deine postings geschrieben. und du hast ja so recht, wenn du schreibst, daß deine partner so viel kraft aufbringen muß. ja, genauso ging/geht es mir auch. es war/ist oft nicht einfach, und es kommt auch vor, daß ich einfach weglaufen möchte, weil mir alles zu viel zu werden scheint.
mein mann stand auch schon mehrfach vor der entscheidung, alles hinzuschmeißen, den kampf um die kinder (eigentlich den kampf um seine vaterrechte) aufzugeben. dann, wenn ihm die kids z.b. wegen lungenentzündung verweigert wurden und er beim besuch feststellen mußte, sie toben im november um 17.30 uhr im hof rum... wenn die kids z.b. sagten, sie wollen nicht zu ihm, weil er eh nur den ganzen tag mit mir im bett liegen würde und keine zeit hätte... dann, wenn sie im auto weinten und sagten, daß ihre mama nun ganz allein wäre, wenn sie beim vater sind, er hätte doch aber mich... (ich ordne so etwas in beeinflussung der kinder gegen den vater ein) - ja, da war mein mann fast so weit, alles aufzugeben, weil er keine kraft mehr hatte. er sagte: irgendwann müssen auch wir ein recht auf frieden und ruhe haben... meistens sind bei solchen kämpfen um die kinder andere dinge im vordergrund, nicht das wohl des kindes, eher frust, verletzung, rache. die kindesmutter wußte/weiß genau, wie sie den mann treffen kann. bei uns war es auch so, daß das jugendamt das nachplappert, was die mutter sagte, leider.
mein mann war auch die

hallo henning nochmal teil2

bezugsperson für die kids. und als die mutter die kids schnappte und mit ihnen 50km weit weg zog, wollte mein mann nicht noch mehr streit. er hat es leider (das wissen wir aber erst im nachhinein) versäumt, sofort beim gericht einen antrag auf einstweilige verfügung betreff übertragung des aufenthaltsbestimmungsrechtes stellen müssen. dann hätte er es zu 100% bekommen. aber er dachte, wenn er ruhig ist, würde die ex friedlich bleiben. nach mehr als einem jahr brachte es nix mehr. wie lange braucht das gericht bei dir für entscheidungen?
nein nein, mein mann "stört" bei der kindesmutter nicht, es gibt keinen neuen partner, noch nicht. ihre verweigerung und ihr selbst erteiltes recht auf entscheidung, was für die kids gut ist, ist nur rache und nicht verarbeitete verletzung, nicht mehr. schade nur, daß alles so auf dem rücken der kids ausgetragen wird. bei uns reden die kids ohne angst von der mama. aber bei der mutter ist das wort papa verboten, einen vater gibt es dort nicht, die kinder leben dort ein anderes leben (das ist die feststellung der richterin, die die armen kids sogar befragt hat...)
ich drücke dir von ganzem herzen die daumen.
lg. swchen

Re: Der Vater

Oje, da könnte man ja ganze Nächte drüber reden. Ich weiß nicht welche Funktion mein Mann für seine Kinder hat. Er ist eben einfach der Papi. Ich denke er ist ein sehr guter Vater. Er liebt unsere Kinder über alles, spricht das auch aus. Sie wissen, daß sie sich immer auf ihn verlassen können wenn er gebraucht wird. Notfalls würde er mit "einem Hubschrauber einfliegen". Ich glaube, daß meine Kinder das ganze tiefe Urvertrauen haben, Papa ist immer für mich da, er wird mich immer lieben und nie verlassen. Natürlich weiß ich (auch schon aus eigener Erfahrung), daß Beziehungen scheitern können. Aber weiß, daß mein Mann alles versuchen würde um im Herzen und im Leben seiner Kinder zu bleiben. Meine Schwiegereltern sind jetzt 42 Jahre verheiratet und immer für ihre Kinder (drei Söhne) da, vielleicht (hoffentlich) hat das meinen Mann mitgeprägt. Ich kann auch nicht verstehen wie Elternteile (leider meist Väter) bei einer Trennung einfach ihre Kinder aus ihrem Leben streichen. Da wird um Unterhalt gefeilscht usw.
Zu meinem eigenen Vater habe ich keinen besonders guten Kontakt. Ich habe keinen Streit mit meinen Eltern oder so, aber trotzdem ist die Verbindung zwischen meinem Vater und mir nicht so eng. Aber wenn ich jetzt ausführen würde, was ich denke, warum das so ist, also das würde den Rahmen hier doch sprengen.

Re: Der Vater

Hallo äpfelchen,
schön, zu lesen, dass deine Kinder ihren Vater so für sich haben können. Ich denke an die Zeit, als meine Kinder das auch noch durften.
Einen getrennt lebenden Vater daran zu messen, ob er den Unterhalt zahlt, finde ich zu einfach. Stell dir mal folgendes vor:
Als Mutter wüsstest du, dass im Falle einer Trennung deine Kinder sehr wahrscheinlich beim Vater blieben, denn er hat sie die meißte Zeit versorgt, während du für Geld gearbeitet hast. Du fühlst, dass du die Kinder verlieren würdest und kannst dann damit rechnen, dass der Vater, der sie alleine für sich hätte, bewusst oder unbewusst seine Ablehnung dir gegenüber an die Kinder heran tragen würde. Du weißt, wie abhängig Kinder sind und dass vor allem kleine Kinder ihr Mäntelchen quasi nach dem Wind hängen müssen. Wenn die Trennung dann vollzogen ist und die Kinder beim Vater leben (womit du nicht einverstanden bist), sagt dir ein Richter: "Frau Ä. sie lieben ihre Kinder doch - also haben Sie zu zahlen!" Du weißt es und dein Herz sagt dir, dass du viel mehr für die Kinder sein möchtest als ein Scheckbuch. Was dann?
Ich kann verstehen, dass viele Männer sich den damit verbundenen Schmerz und die immer neuen Demütigungen ersparen: sie vollziehen eine vollständige Trennung, denn sie wissen, dass sie als Papa-wie-bisher keine Chance mehr haben! Das sieht dann für die Mutter so aus, als "wolle" der Vater seine Kinder nicht mehr. Für viele ist es aber bestimmt weniger mangelndes Verantwortungsbewusstsein als

Re: Der Vater

bloße Überlebensstrategie. Hört sich zwar blöd an, aber wenn ich mir meine derzeitige Beziehung ansehe, wir mir klar, wie viel Kraft meine Partnerin aufbringen muss und wieviel Rücksicht sie nehmen muss, WEIL ich um die Beziehung zu meinen Kindern kämpfe. Täte ich es nicht, wäre es sicher leichter für sie und mich, ein neues Leben anzufangen. Eine Partnerin mit weniger Toleranz hätte ich schon längst wieder verloren ...
Es ist nicht mein Weg, meine Kinder zu verlassen. Ich bin immer für sie da (und zahle auch). Wenn die Mutter es aber nicht will, kann ich fast nichts tun. Im Gegenteil: mir kommt die Vater-Kind-Beziehung als Spielball ihrer Interessen und Stimmungen vor.
Das darf meiner Ansicht nach nicht sein. Ich fühle, dass ich für meine Kinder als Vater wichtig bin. Der Umfang dieser Beziehung darf aber nicht alleine von der Mutter bestimmt werden.
Die Beziehung zu meinen Eltern ist zwar auch unterschiedlich, aber es sind ja auch zwei verschiedene Menschen! Ich würde nicht den einen um der anderen willen aufgeben.
Gruß
Henning

Re: Der Vater

Guten Morgen Henning. Ich kann sicher nicht nachempfinden wie Du leidest, aber ich kann es verstehen. Leider ist es immer sehr schwer bei einer Trennung die Eltern- und die Partnerbeziehung zu trennen. Eifersucht, Wut, Verletzungen und, und, und. Mein ältestes Kind ist aus einer vorhergehenden Beziehung und ich denke heute noch mit einem dicken Kloß im Hals an das Leid, das er damals empfunden hat. Heute ist er 20 Jahre und es hat ihn sicherlich mitgeprägt. Zum Glück war und ist sein leiblicher Vater immer präsent in seinem Leben. Ich hoffe für mich, daß es mir immer gelingen würde durch mein Verhalten den Schmerz der Kinder "so klein wie möglich" zu halten. Wie gesagt, aus Liebe zu den Kindern. Aber genau weiß man es erst im Fall X, der hoffentlich nicht nochmal eintritt. LG

Re: Der Vater

Hallo Henning, ich denke ich kann deine Situation etwas nachvollziehen, wir sind auch eine sogenannte Patchworkfamilie mein Mann hat einen Sohn aus erster Ehe an dem er sehr sehr hängt, der auch jedes Wochenende zu uns kommt.Am anfang unserer Beziehung für mich auch nicht immer einfach und da muß ich dir recht geben du solltest es deiner neuen Partnerin hoch anrechnen. Wie gesagt er kommt jedes Wochenende und mein Mann hat auch das Sorgerecht (50/50 wenn man so sieht)das ist ihm auch wichtig. Ansonsten ist es bei uns zum Glück auch nicht so straff geregelt von wegen Ferien oder spontane Besuche.

Re: Der Vater (2)

Einen Vater daran zu messen das er Unterhalt zahlt na ich weiß nicht. Für mich selber ist es selbstverständlich das er zahlt und zahlen "muß" denn es oist ja schließlich sein Kind und dafür hat er zu sorgen.
Wenn ich darüber nachdenke wie wichtig die Vater Kind Bindung im Leben ist meine ich das es super wichtig ist, ich selber bin ein totales Papakind und ohne meinen Vater nein das kann und will ich mir nicht vorstellen. Bei unserer gemeinsamen Tochter ist es genauso der Papa geht über alles wenn der da ist bin ich überflüssig.Ja und für den "Großen" ist Papa denke ich auch wichtig weil er gerne zu uns kommt auch außer der Reihe.
Ich finde es richtig das einige Mütter ihren EX die Kinder vorenthalten oder sie gar schlecht machen.
Liebe Grüße und viel Glück und Kraft Sonja

Re: Der Vater (2)

Hallo, der lezte Satz sollte eigentlich so lauten das ich es NICHT gut finde das einige Frauen den Männern die Kinder vorenthalten. Gruß Sonja

Re: Der Vater

mein Vater ist auch heute noch mein Vater und etwas ganz besonderes. Genauso bin ich immer noch sein kleines Mädchen, daß er vor allem Bösen beschützen will. Die Ehe mit dem Vater meiner beiden Mädels ist gescheitert. Dennoch habe ich mit diesem Mann einige wunderschöne Jahre verbracht und zwei tolle Kinder mit ihm. Er hat regelmäßigen Kontakt zu den Mädels, sie dürfen ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und soviel Freizeit mit ihm verbringen wie sie oder er wollen. Kleinere Meinungsverschiedenheiten, z.B. daß er kaum Unterhalt zahlt, halten wir bewußt von den Kindern fern. Sie dürfen weiterhin ihren Vater lieben. Wir sind immer noch Eltern. Mein Sohn aus meiner jetzigen Beziehung hat in meinen Augen den perfekten Vater. Er ist immer für seinen Sohn da. So einen Vater kann sich jede Mutter nur wünschen für ihr Kind. Dennoch ist er für meine Mädels kein Vaterersatz. Zwar übernimmt er teilweile natürlich die Vaterrolle, aber er ist der "große Freund" der Mädels. So fällt den Mädchen leichter, ihn als "Mann im Haus" zu akzeptieren und auch gern zu haben und sie müssen sich nicht zwischen ihm und meinem Ex entscheiden. Das war nämlich anfangs ihre allergrößte Sorge.
LG - Martina

Re: Der Vater

Hallo Martina,
das hört sich gut und vernünftig an. Sowohl, wie du über den Vater deiner Mädchen als auch wie wie du über deinen jetzigen Partner schreibst. So würde ich es auch gerne halten, jedoch ist das Grundproblem bei meiner demnächst zu scheidenden Ehe, dass die Mutter vom Zeitpunkt der Trennung an alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um mich als Vater auszugrenzen. Ihr Verhalten ist sehr widersprüchlich und schädlich für meine Jungs.
Es muss, wie ich es schon in anderen postings gelesen habe mit Verletzung und Rache zu tun haben. Mein Kopf und Herz können aber nicht verstehen, wie ein Elternteil seinen Kindern für persönliche Genugtuung soetwas antun kann ...
Darum freue ich mich sehr, dass es auch Trennungseltern gibt, die einen "kühlen" Kopf bewahren und sich auf das konzentrieren, was wichtig ist.
Mich mit dem getrenntlebenden ehemaligen Partner immer noch als Eltern zusammenzusetzen und etwas Positives für die Kinder zu erreichen ist nämlich deutlich schwerer als mich in mein Schneckenhaus zurückzuziehen und von den Kindern zu verlangen, dies auch zu tun.
Zu den Kindern meiner neuen Partnerin, die beim Vater leben, weil die Eltern sie gefragt haben, wo sie wohnen wollen, habe ich auch ein freundschaftliches Verhältnis. Mich als "zusätzlicher" Vater aufzudrängen käme mir nicht in den Sinn - es wäre ein Verbrechen, wenn ich die Kinder auf so eine egoistische Weise verunsichern würde.
Es tut gut, deine Antwort und die vorherigen zu lesen.
Henning

Re: Der Vater

Tut mir leid, was Deine Frau mit Dir macht. Man sollte sich immer vor Augen halten, daß Kinder zwei Eltern haben. Mir als Mutter steht es nicht zu, über meine Kinder zu verfügen. Sie sind nicht mein Eigentum, sondern lediglich eine "Leihgabe". Der Vater hat die gleichen Rechte wie die Mutter. Ich weiß genau, daß meine Kinder mir keine Vorwürfe mache, weil ich ihnen den Vater vorenthalten hab. Sie lieben ihn genau, wie sie mich lieben. Allerdings kann ich besser kochen *ggg*. Meine Töchter haben übrigens durch die Scheidung keinerlei "Knacks" bekommen. Sie sind selbstbewußt wie eh und je, chaotisch, mitunter mistfaul aber trotzdem liebenswert. Ich bin froß, die Trennung zu einem Zeitpunkt vollzogen zu haben, in dem aus Liebe noch kein Hass geworden war. Ich habe zwar meinen Ehemann verloren aber einen Freund gewonnen. Wenn erst mal Hass im Spiel ist, ist es wirklich schwer objektiv und fair zu bleiben. Ich selbst ein absolut gutmütiges Seelchen und es braucht sehr viel, um mich aus der Ruhe zu bringen. Das ist aber auch sehr wichtig als berufstätige Mutter dreier Kinder.
LG - Martina

Re: Der Vater

Hallo Martina,
mit deiner "rechtzeitigen" Trennung hast du dann wohl das Richtige getan. Und dass du einen Freund gewonnen hast,bedeutet wohl, dass sich dein Exmann nicht verletzt zurück gezogen hat.
Das hätte ich wohl auch nicht. Doch ich sah für mich keinen Spielraum mehr. Denn wir hatten ein neues Haus gebaut, in das wir erst vor zwei Monaten richtig eingezogen waren. Meine Frau war schwer krank (MS) und saß praktisch fest im Rollstuhl.
Doch während es mit mir nicht mehr viel Interessantes zu teilen zu geben schien, schaffte sie es, einen anderen Mann (120 km entfernt) regelmäßig zu besuchen. Obwohl ihr meine Depression (von der ich mich mittlerweile erholt habe) tierisch auf den Keks ging, kümmerte sie sich rührend um diesen (noch viel schwerer) depressiven Mann. Kaufte Körbevoll für ihn ein, während ich hier zu Hause möglichst schnell das Haus innen fertig stellen sollte. Dann kam die Überraschung: sie wollte im Erdgeschoss eine eigene Wohnung und ich sollte oben mit den 3 Kindern wohnen ... Das ging nicht gut. Doch dann kam eine noch viel größere Überraschung: als sie dann mit den Kindern ausgezogen war, wurde sie schlagartig gesund! Sie läuft wie eine 1, hat ihren "Typ" verändert und kann wieder sehen, wo sie vorher schon fast blind war.
Eigentlich bin ich es wohl gewesen, der nichts gesehen hat. Nun habe ich als Mann ziemlich schlechte Karten. Wenn eine Frau einem "was will" hat man ganz schön zu kämpfen ...
Ich wünsche dir, dass du deine Kraft behältst,
Henning

Re: Der Vater

hallo henning,
ich selbst bin in einem sogenanten intaktem elternhaus (eltern lieben sich heute noch:-)),sehr behütet aufgewachsen.
ich selbst habe mich vor etwa4 jahren vom vater meiner kinder getrennt. (bin aus wien)als ich mich dann auf eine neue beziehung einliess, war dieser aus deutschland- 1000km entfernt.ein wunderbarer mann !!!*schwärmohneende*:-)
aber es war immer klar, für niemand auf der welt würde ich hier aus wien weggehen: meine kinder haben hier ihren vater (und natürlich auch ihr ganzes soziales umfeld).sie haben ein recht auf beziehung zu ihrem vater.gute beziehung setzt sich für mich aus 3 dingen zusammen : fürsorge/zärtlichkeit/zeit.das wäre bei so einer entfernung schwer bis gar nicht möglich gewesen.das ist die eine seite.die andere seite ist mien exmann/ihr vater: nie im leben hätte ich ihm den "verlust" seiner kinder zumuten wollen.er liebt sie genauso wie ich.dass wir uns getrennt haben ist eine und vor allem unsere sache- und darunter haben die kinder auch wenns ziemlich friedlich abging,trotzdem zu kiefeln.
also wie gesagt ich blieb in wien. mein süsser deutscher hat alles ür mich in deutschland augegeben (und das war ziemlich viel)und ist hierher zu uns gekommen.ür mich ist einach nichts mehr selbverständlich,......jedenfalls sind wir jetzt über 2 jahre verheiratet und im februar hpfentlich zu fünft (proil).
und mein mann ist für die kids wie ein großer bruder und eine enorme resource.
liebe grüße aus wien karin

Re: Der Vater

Hallo Karin -
toll, dass du das so hingekriegt hast. Du hast deinen Kindern sicher einen großen Gefallen getan, indem du ihre Beziehungen zu anderen Menschen für so wichtig gehalten hast.
Für meine Jungs ist das leider nicht so. Sie haben neben der engen Beziehung zu mir auch den sehr wichtigen Kontakt zu meinen Eltern verloren, die gleich nebenan wohnen. Auf Feundschaften nimmt die Mutter auch keine Rücksicht. Beispielsweise hat die Mutter des Freundes meines 2. Sohnes schon zweimal versucht, Yannic zum Kindergeburtstag einzuladen - sie schottet sich und die Kinder einfach ab. Noch rätselhafter ist es bei den Paten: Bis auf ihre eigene Schwester hat keiner der Paten noch Kontakt zu ihnen, wenn ich mich nicht darum kümmere. Das ist allerdings schwer, denn ich durfte die Kinder ja 6 Monate nicht sehen und habe auch derzeit immer noch nur ein "begleitetes Umgangsrecht". Es ist deshalb so verwunderlich, weil eben diese Paten auch von ihr ausgesucht worden sind: ein gemeinsamer Freund, ihre (alte) beste Freundin, eine gute Bekannte, die ehedem Tagesmutter der beiden älteren Jungs war ...
Du hast den Blick für das Wesentliche behalten und die Bedürfnisse der Kinder nicht deinen eigenen untergeordnet.
Meine Hochachtung
Henning
(und: viel Glück für die Geburt von "Nummer 5" ;-)

Re: Der Vater

Hallo!
Find ich ist eine sehr interessante Frage und gar nicht so leicht zu beantworten.
Ein Vater sollte, genauso wie eine Mutter, seine Kinder in einer unerschütterlichen Liebe zugetan sein. Keine äußeren Einflüsse und Vorkommnisse sollten diese Zuneigung beeinflussen können. Und nichts und niemand sollte sich zwischen Kinder und Väter stellen können. Funktion des Vaters das klingt so kalt aber das Wort Vater ist für mich ein grosses Wort das mit soviel verbunden ist. Wie schon oben erwähnt Liebe, Geborgenheit und eine starke Schulter an der man sich anlehnen kann und Hände die einen auffangen. Und auch eine starke Hand die einen führt.
Ein guter Vater ist m.M.n. derjenige der das oben genannte erfüllt oder sich wirklich bemüht das zu erfüllen. (der vater meines Kindes versucht es leider nicht)
Mein eigener Vater ist gestorben als ich noch ein Kind war also kann ich dazu nicht viel sagen.
Patchworkfamilie ist bei uns noch kein Thema aber wenn es mal so wäre dann würde ich denk ich mal, je nachdem wie lang die Beziehung gedauert hat und je nachdem wie sich die beiden (also Sohn+ Stiefpapa) das wünschen versuchen das Verhältnis aufrechtzuerhalten.
Es ist nicht wichtig ob der Vater der Erzeuger ist. Wichtig ist einzig und allein das ein Vater, sei es jetzt der Erzeuger oder der Stiefvater, sein Kind lieben lernt.
LG Michaela

Re: Der Vater(1)

Hallo Michaela,
du hast klar beschrieben, wie du einen Vater und seine Rolle siehst und ich stimme dir auch voll zu, was deine Erwartungen zu "unerschütterlicher Liebe" angeht. Genau hier liegt aber ein-wie ich finde-entscheidender Punkt:Kannst du dir als Mutter vorstellen, wie es ist, ein Kind lieben lernen zu dürfen, weil es der andere Elternteil zulässt? Als Mutter ist es doch "völlig natürlich" und niemand würde das wohl in Frage stellen, dass du von Anfang an eine Beziehung zu deinem Kind hast. Was aber, wenn dein Partner ein Kind mit in die Beziehung brächte? Wolltest du dann die Mutter sein? Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, denn dein und mein Ausgangspunkt sind sehr verschieden. Während der Vater deines Kindes sich nicht kümmert und keine Beziehung zu ihm hat, habe ich eine Beziehung zu meinen Kindern und die Mutter versucht systematisch, diese zu zerstören. Das verletzt die Kinder und mich. Wann ist der Punkt erreicht, an dem ich mich selbst schützen muss, um nicht unter zu gehen? Wenn ich als Vater nämlich in eine Situation gebracht werde, in der ich alles geben muss, um überhaupt für das Kind da sein zu können, dann brauche ich viel Kraft und bin gleichzeitig sehr verletzlich. Wenn die Beziehung zwischen zwei Menschen vom Wohlwollen anderer abhängig ist, dann ist das sehr bedenklich. Ein Vater soll stark und zuverlässig sein, Liebe und Geborgenheit geben-das kann er,aber nur, wenn er es wirklich darf und seine Beziehung zum Kind gleichwertig neben der der

Re: Der Vater(2)

Mutter zum Kind steht. Und ich möchte dir widersprechen: Es ist doch von Bedeutung, ob ein Vater auch der biologische Vater ist. Es fällt einem Menschen (egal ob Mann oder Frau) viel leichter, ein "eigenes" Kind anzunehmen-mit allen Stärken und Schwächen. Kennst du das Bild der bösen Stiefmutter im Märchen? Natürlich sind Märchen nicht real,aber sie spiegeln oft die Realität-vor allem Wünsche und Ängste.Warum Väter sich oft nicht kümmern und nicht nur die Frau sondern auch das Kind verlassen,hat mehrere Gründe.Manchmal sind wir in der Rolle,die durch das Geschlecht vorgegeben ist, gefangen.Aber oft handeln wir auch so, wie wir es tun, weil in jedem/r von uns eine Frau UND ein Mann stecken und wir intuitiv wissen, was wir zu erwarten haben. Trotzdem kann man natürlich auch Eltern eines "fremden" Kindes werden-jedoch niemals gegen den Willen des Kindes oder des ausgegrenzten biologischen Elternteils. Wenn Tobi beim Vater geblieben wäre,hättest du eine "neue" Mutter für ihn jemals akzeptiert? Ein schwieriges Thema-es berührt die elementarsten Gefühle.Darum werden Kämpfe um Kinder oft wohl auch mit Härte und Verachtung geführt,was den Kindern selbst schadet. Hoffentlich wird alles gut, Henning

Re: Der Vater(2)

Hallo Henning!
Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang auch die Frage stellen was eine gute Mutter ausmacht. Ist eine gute Mutter eine die ihrem Kind den geliebten Vater vorenthält oder gar im Beisein der Kinder schlecht von ihm redet? Die Lügen über ihn erzählt nur um die Kinder auf ihre Seite zu ziehen? (was ja gar nicht notwendig wäre denn im Normalfall sind gerade Kinder diejenigen die es noch können vorbehaltlos zu lieben) Wohl kaum, denn eine gute Mutter ist nur diejenige die selbstlos handelt. Selbst wenn so eine starke Diskrepanz zwischen Mutter und Vater besteht, dass man meint den anderen nie wieder sehen zu können MUSS man es den Kindern zu liebe zulassen dass sie sich sehen, dass eine Beziehung erhalten bleibt die für alle Beteiligten ausreichend erscheint. Und im Besten Fall natürlich über das "gerade genug um sich nicht zu vergessen" weit hinaus.
Sicher ist es einfacher sein eigenes Kind zu lieben und ich kann auch nicht sicher sein, dass ich ein Kind einer anderen lieben könnte, aber diese Vorstellung habe ich einfach. Ein Mann der in mein Leben tritt, tritt auch in das Leben meines Kindes und er kann nur einen Platz in meiner Familie finden wenn er Tobias lieben lernt (und er braucht dass auch weil sein Vater liebt in nicht ein kleines bisschen)
Eine neue Mutter für Tobias, tja ich verstehe was Du mir damit sagen willst und ich verstehe natürlich dass einen so eine Situation an den Rande des Erträglichen bringen kann. Schon allein der Gedanke dass mein

Re: Der Vater(2)

Kind nicht bei mir ist und bei anderen Menschen gross wird...
Solche Gedanken sind unerträglich und ich will mir gar nicht vorstellen was Du da durchmachst.
Ich finde es so schade es gibt genug Kinder auf der Welt die durch Schicksalsschläge ihren Vater verlieren. Warum muss man auch denen die einen hätten den Vater nehmen?
LG und ich hoffe für dich dass sich alles regelt.
Michaela

Re: Der Vater(2)

Also es stimmt schon. Nichts geht über mein eigenes Kind, ein anderes Kind kann ich auch lieben. Aber nicht auf die selbe Weise.
Aber trotzdem, die Verwandschaft kann man sich nicht aussuchen. Die besteht immer. Man kann nicht (auch nicht zu selbstschutz ect.) einfach darauf verzichten jemandes vater zu sein. ich erwarte von einem guten Vater das er sich IMMER um das Kind bemühen wird. Egal wie das Verhältnis zur Mutter ist, wie lange die Beziehung war oder wo es wohnt. Immerhin kann man dem Kind später wenigstens sagen das man sein Bestens getan hat.
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