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6 Punkte zum Kaiserschnitt

Ich möchte gerne mal was loswerden:
1. Depressionen nach der Geburt treffen Mamis mit "natürlicher Geburt" genauso wie Mamis mit Kaiserschnitt. Sollte sich eine Frau nicht als Frau fühlen, weil sie nicht "natürlich" Entbinden konnte, dann sollte sie sich fragen, wie sie sich bei der Empfängnis und in der Schwangerschaft gefühlt hat - war sie da eine Frau? Na also. Frau sein heißt nicht rauspressen. Da ich einen PDA Kaiserschnitt, eine natürliche Geburt und einen Vollnarkose Kaiserschnitt hinter mir habe kann ich sicher gut mitreden! In jedem Fall war ich ganz Frau und hab ganz viel geschafft!
2. nur wegen der schönen Figur braucht es keinen Kaiserschnitt! Deswegen ist der Körper danach nicht schöner und es tut nicht weniger weh, weil man ja Nachwehen und Schmerzen an der Narbe hat.
3. Außerdem wird man bei uns längere Zeit VOR der OP an den Wehentropf gehängt!!!! damit das Baby massiert und vorbereitet wird. Also 2-3 Stunden Wehen hat man auch mit KS und somit hat man auch seine Wehentätigkeit (Schuldigkeit?) erfüllt!
4. Die Mutter Kind bindung kann doch nicht davon abhängen, ob das Kleine durch ein Becken oder durch eine Hautschicht das Licht der Welt erblick hat - oder? Ist es für Euch anders, ob Ihr durch die Haustüre oder über die Veranda in ein Haus kommt? Ihr seit reingekommen und werdet empfangen. Genauso ist es mit der Geburt. Das Kind ist da. 9 Monate war es in Eurem Bauch und mind. 20 Jahre wird es in Eurem Haus und für immer in Eurem Leben sein. Was bedeuten da ein paar Geburtsminuten?
5. Elende Jammerei: Egal ob natürliche Geburt, ob Dammschnitt, ob Kaiserschnitt ob Nachwehen ob Komplikationen ob was weiß ich..... alles ist nicht sooooooooooooo angenehm und nix davon ist wohl einfacher oder schwerer. Ein Kind zur Welt zu bringen ist nunmal ARBEIT und nicht nur Spaß. Dafür hält man dann den süßesten Schatz der Welt in der Hand. Wie kann man da noch fragen, was toller oder weniger toll wäre. Einfach so aus Spaß macht keine Frau einen Wunschkaiserschnitt. Jede Frau darf wohl für sich entscheiden -oder? Soll aber auch nicht jammern! Überall gibt es Risiken und Nebwnwirkungen! Wählt sorgfältig, wenn Ihr die Wahl habt und seid dankbar, wenn man Euch und Eurem Kind das Leben rettet!
6. Vor vielen Jahren sind enorm viele Frauen und Kinder im Kindbett gestorben. Sie hatten keine Möglichkeit einen Kaiserschnitt machen zu lassen. Also - weder loben noch verfluchen - so wie es ist ist es. So wie es ist - wie es gewünscht wirde - sollte das Umfeld und vor allem JEDER SELBST respektieren, was da passiert ist. b
Liebe Grüße
Diana
Bisherige Antworten

Re: 6 Punkte zum Kaiserschnitt

Hallo
ich glaube das Problem liegt nicht in der Entbindungsform an sich, sondern in der in der Schwangerschaft bestehenden VORSTELLUNG ueber die persoenlich als IDEAL empfundene Entbindungsform. Wenn es dann unter der Geburt zu einer "Aenderung" des "Verfahrens" - also der Entbindungsform - kommt, durchkreuzt dies die Hoffnungen, die man sich selbst ausgemalt hat. Der Wechsel der Entbindungsform, naemlich Durchfuehrung eines Kaiserschnitts ggfs. sogar aus der Notfallindikation heraus kommt ja nur bei Frauen vor, die es spontan "probieren" wollen. Je intensiver der Wunsch auf eine "normale" Geburt - wie es ja oft bezeichnet wird - desto traumatischer m.E. nach wenn es dann zum Kaiserschnitt kommt.
Ich denke mir, dass Frauen, die von vorneherein - aus welchen Gruenden auch immer - einen klassischen WUNSCHkaiserschnitt planen, auch ein besseres PSYCHISCHES Outcome haben. Weil einfach keine Erwartungshaltung bezueglich der Spontangeburt da ist. Weil man von Vorneherein weiss, worauf man sich einlaesst. Dass es natuerlich trotzdem a) zu Komplikationen kommen kann ggfs. verbunden mit dem Bedauern dieses Verfahren gewaehlt zu haben und b) auch bei WKS-Frauen Depressionen auftreten koennen, braucht nicht erwaehnt zu werden.
Schuldigkeit erfuellen ? Zeigen, dass man Schmerzen "ertragen" kann ? Ist DAS eine Leistung ?
Ich bin - alleine schon beruflich bedingt - der Meinung, dass Schmerzen nicht ertragen werden muessen. Jeder Patient - auch jede Schwangere - hat ein ethisches und juristisches Recht auf eine ausreichende Schmerzstillung. Sofern erwuenscht. Wer das gerne moechte, kann auch so spontan entbinden - ohne jegliche Analgesie. Es sollte aber nicht als groessere LEISTUNG verstanden werden, im Vergleich zu der Frau, die sich fuer ein schmerzstillendes Verfahren entschieden hat.
Ja, es ist gut, dass es den Kaiserschnitt gibt. Viele Frauen und viele Kinder wuerde es nicht geben ohne ihn. Ein Kaiserschnitt im letzten Jahrhundert bedeutete den sicheren Tod fuer die Mutter.
...[..] das ist kein Plaedoyer fuer den Wunschkaiserschnitt. Ich habe spontan entbunden, bin sehr froh darueber, dass es geklappt hat. Ich bin aber in die Geburt "hineingegangen" mit der Option, dass es auch anders werden koennte. Nicht zuletzt deshalb, aber auch wg. der Schmerzstillung unter der Spontanentbindung habe ich mir - wie vorher eh schon angedacht - einen PDK legen lassen.
Ein WUNSCHkaiserschnitt kaeme fuer mich nie in Frage, es ist halt trotz der Sicherheit in der heutigen Medizin ein Baucheingriff und davor habe ich groessten Respekt.
Eine elektive Sectio wuerde ich persoenlich machen bei z.B. BEL.
Dann unter PDA /SPA.
Wie jemand freiwillig bzw. AUF WUNSCH bei einem elektiven Kaiserschnitt auf einer Vollnarkose besteht, ist mir aus anaesthesiologischer Sicht ein Raetsel. Da halte ich aber ein Mangel an Aufklaerung bzw. mangelnde Einsicht der betroffenen Schwangeren fuer das Problem.
Kurz: wie man sich auch entscheidet (solange man die Wahl hat): es sollte auf einer umfassenden Information und Aufklaerung erfolgen. Und je elektiver es ist, desto umfassender sollte das geschehen, so dass die Schwangere alles Fuer und Wider fuer sich abwaegen kann und aufgrund einer fundierten Kenntnis IHRE fuer sich beste Entscheidung treffen.
Letzteres betrifft natuerlich nur die WKS ...
LG, Karen (in der Hoffnung sich nicht zu sehr verzettelt zu haben ;)

Re: 6 Punkte zum Kaiserschnitt

Liebe Diana!
Ich bin froh, dass ich ab und zu mal jemanden treffe, der Verständnis über die Erfahrung eines Kaiserschnitts hat. Man hört häufig über Frauen, die frustriet sind, weil sie nicht natürlich gebähren dürften. Kaum hört man über den positiven Aspekten von Kaiserschnitt. Die Gegner von Kaiserschnitt sammeln meistens Erfahrungen von Frauen, die "gezwungen" waren, ihre Kinder auf die Welt durch Kaiserschnitt zu bringen, weil es gerade die Mehrheit der Frauen für eine natürliche Geburt sind. Nicht jede Frau, die ihr Kind durch Kaiserschnitt auf die Welt gebracht hat, ist frustriert, oder hat keine starke Bindung mit ihrem Kind, oder dürfte ihr Kind nicht stillen, hat zu viele Schmerzen, uzw. Ich komme aus einem Land, wo die meisten Frauen für Kaiserschnitt sind. Die meisten Ärtzen in Brasilien gehen davon aus, dass es jede werdende Mutter Kaiserschnitt haben will. Man kann natürlich sagen, es geht ums Geld. Das glaube ich auch. Aber der Wünsch der Frauen wird so oder so respektiert. Das ist schon die Halbemiete für eine erfolgreiche Geburt.
Ich habe meine Tochter durch Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Mein Mann dürfte dabei sein, obwohl er häufig auf Geschäftsreise ist, weil wir einen passenden Termin für ihn finden könnten.
Ich habe starke Schmerzen. Das Stillen hat erstmal nicht leicht geklappt. Aber ich habe es vor, nicht aufzugeben. Und ich brauchte es nicht. Niemals habe ich gedacht, dass es besser gewesen wäre, eine natürliche Geburt erleben zu haben. Soll ich noch ein Kind bekommen, ich denke nicht zwei Mal: Kaiserschnitt.
Liebe Grüsse
Lilian
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