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Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Hallo!
Ich möchte mich kurz vorstellen: mein Name ist Iris und ich habe vor sechs Monaten eine kleine Tochter bekommen. Vor meiner Zeit als hauptamtliche Windel-Wechslerin und Karottenmus-von-der-Tapete-Kratzerin war ich Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift. Ich will insgesamt ein Jahr Auszeit nehmen, und im Sommer dann wieder einsteigen.
Solange verdiene ich mir als freie Autorin noch ein bisschen was dazu.
Und jetzt kommt mein Anliegen:
Für einen Text zum Thema "Baby & Job" suche ich noch Erfahrungsberichte. Positive und negative. Wie hat der Arbeitgeber auf die Schwangerschaft reagiert? Wurde jemand nach dem Wieder-Einstieg in den Job gemobbt? Oder gab es irgendwo ganz tolle Unterstützung von seiten der Chef-Etage. Wie seht Ihr das generell: Ist mit dem Baby die Karriere zu Ende? Alle Berichte bleiben übrigens anonym.
Ich würd mich freuen, von Euch zu hören. Meine email-Adresse ist: [email protected]
Vielen lieben Dank!!!!
Iris
Bisherige Antworten

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Wie definierst Du denn "junge Muttis"? Willst du was über Berufsanfängerinnen machen? Interessiert Dich nur die Frauenseite oder willst Du auch was über die beteiligten Männer schreiben? Wie konkret soll das werden?
LG Iris, die sich mit "junge Mutti" nicht gerade angesprochen fühlt, da weder jung noch hauptberuflich "Mutti"

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

hallo iris,
sorry, wenn das mißverständlich ausgedrückt war. mit "jungen muttis" meine ich mütter mit babys oder kleinen kindern, die gerade diesen schritt zurück in die berufswelt machen oder gemacht haben.
Hintergrund ist der: der Arbeitsplatz für Frauen im Mutterschutz ist rein rechtlich erstmal gesichert. Aber wie sieht das in der Praxis aus, wenn die Frau wieder in den Job zurückkehrt? Wird sie unterstützt von den Kollegen und dem Chef oder wird sie ausgebremst? Wo muss sie Abstriche machen? Ist die Karriere auf dem Abstellgleis? Oder erfährt sie sogar neuen Aufwind?
Was die Väter dazu zu sagen haben, wär sicher auch spannend, aber das wäre schon wieder eine andere geschichte.
Liebe Grüße,
Iris

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Nein, ich meinte auch nicht, was die Väter dazu zu sagen haben, dass ihre Frauen in den Beruf zurückkehren. Ich meinte: wie es Vätern mit Kindern geht. Wenn ich mir so die Berichterstattung über das Thema Kinder/Karriere ansehe, dann stört mich dabei oft der "Frau allein in Männerwelt"-Unterton. Und das klingt mir bei Dir halt auch ein wenig an, wenn Du von Muttis, dem Chef und den Kollegen sprichst. Die meisten Leute haben auch Kolleginnen, viele auch weibliche Vorgesetzte. Die meisten Kinder haben auch Väter, und ich finde es sehr problematisch, wenn einerseits beklagt wird, dass Väter so selten Elternzeit in Anspruch nehmen, andererseits aber Väter, die an der Erziehung der Kinder mitwirken, nicht ganz selbstverständlich mit erwähnt und berücksichtigt werden; entweder sie werden ausgeklammert, oder sie bekommen gesonderte Artikel. Das verstärkt natürlich das Bild vom nicht voll arbeitenden Vater als Exoten - und das ist ein Gebiet, auf dem Journalismus durchaus etwas bewirken könnte.
Da, wo ich arbeite, erlebe ich übrigens viele Varianten - und dabei hängt viel am Verhalten der Frauen. Natürlich ist man mit Kindern nicht mehr ganz so flexibel, und in Berufen, in denen es selbstverständlich ist, dass man sich auch am Wochenende und an Abenden seinem Arbeitsthema widmet (akademischer Bereich), stellt man fest, dass man nicht mehr so viel schafft wie früher. Aber wir haben Frauen, die, seit sie Kinder haben, einfach nicht mehr zuverlässig arbeiten und solche, bei denen kaum ein Unterschied zu merken ist. Persönlich bei mir ist es so, dass mein Mann und ich beide Teilzeit in Elternzeit arbeiten - also kein Karriereknick durch monate- oder gar jahrelanges Aussetzen (ohne die derzeitige Elternzeitregelung hätten wir keine Kinder bekommen, dazu arbeite ich zu gerne - ich habe auch während des letzten Mutterschutzes von zu Hause aus die wichtigeren Projekte mitbetreut - beim in einer Woche anfangenden nächsten Mutterschutz werde ich das genauso tun), aber für beide einer durch geringere Verfügbarkeit (bei Halbtagsarbeit fallen die interessanten Projekte halt weg - zur Zeit sind wir wieder auf 30h, da ist kaum ein Unterschied zur Vollzeit merkbar; außer halt für uns persönlich, da wir wesentlich besser organisieren müssen, gerade bei Betreuungsengpässen). Die Vorbehalte der Vorgesetzten waren bei meinem Mann erheblich größer (während bei mir alle froh waren, dass ich überhaupt weiterarbeite, war bei ihm das Entsetzen groß, dass er reduzieren möchte - wurde sofort als Desinteresse am Job eingestuft). Abstriche mache ich am ehesten im Bereich Fortbildung (Konferenzen und ähnliches, was längere Dienstreisen erfordern würde).
LG Iris

@ Iris

liebe iris,
erstmal danke für die lange antwort.
also, du darfst meinen text nicht an der formulierung meiner frage hier aufhängen, das ist so schnell hingetippt. beim text, wenn ich mehr zeit habe (und baby beim papa ist), werde ich das thema natürlich etwas sorgfältiger austarieren.
ich schreibe für eine frauenzeitschrift, da ist die sicht natürlich schon vorgegeben. aber du hast recht, den aspekt "väter" sollte ich nicht ganz ausklammern. (der mann meiner freundin setzt auch grad ein jahr aus und kümmert sich um die kinder, damit sie vollzeit arbeiten kann. seinen kollegen ist damals auch alles aus dem gesicht gefallen, als er das bekanntgab.)
aber aus deinen zeilen hab ich schon tolle infos gezogen. du hast natürlich recht, man darf das nicht verallgemeinern, jede frau arbeitet anders.
darf ich dich trotzdem noch was fragen? in welchem bereich arbeitest du genauer? du schreibst ja, dass der karriereknick ausbleibt, weil du gleich wieder zurück in den job gegangen bist. hast du trotzdem das gefühl, dass dein kind (oder bald kinder? hab ich das richtig gelesen? dann erstmal herzlichen glückwunsch!) deinen beruflichen aufstieg bremsen? hast du das gefühl auf der stelle zu treten, weil die "interessanten projekte" wegfallen? wirst du irgendwann wieder daran anschluss finden könnnen oder ist der zug abgefahren?
arbeitest du jetzt anders? besser organisiert vielleicht?
vielen dank nochmal für deine mühe!
liebe grüße,
iris

Re: @ Iris

Ich arbeite in einem Museum - also einerseits öffentlicher Dienst mit all der zugehörigen Behäbigkeit/Bürokratie/scheinbaren Sicherheit, andererseits ein Bereich, in dem sehr stark projektbezogen gearbeitet wird. Zwei Wochen vor Eröffnung einer Ausstellung fragt niemand mehr nach, ob jemand ein Kind zu betreuen hat, da muss einfach die Ausstellung fertig werden. Wenn das nur mit Nachtschichten geht, dann ist es eben so. Das sind so die wirklich spannenden, Ruhm und Ehre bringenden Projekte, bei denen ich zur Zeit nur am Rande mitmache. Andere Dinge sind konstanter - im Februar beginnen wir mit einem ein Jahr dauernden Drittmittelprojekt, bei dem ich während des Mutterschutzes von zu Hause aus mitmachen werde; müsste ich natürlich nicht, darf ich offiziell auch nicht (Mutterschutzgesetz, öffentlicher Dienst...), aber das Projekt fällt in meinen Bereich, interessiert mich sehr - klar mache ich das. Insofern trete ich nicht völlig auf der Stelle, komme aber auch nicht so richtig "weiter" - bin aber ziemlich zufrieden (auf den oberen Hierarchieebenen kommt man nämlich kaum noch zu inhaltlicher Arbeit, da ist viel zu viel Verwaltung/Organisation dabei - nicht unbedingt mein Ziel). Was auch fehlt (fällt nur mir auf, nicht meinem Arbeitsumfeld, ist aber auch ein Faktor) ist die viele Freizeit, die ich sonst in Fachlektüre und ähnliches investiert habe. Da kümmert mich allerdings weniger die Karriere als die Tatsache, dass sich die Bücher stapeln, die gerne lesen würde, die aber so anspruchsvoll sind, dass sie weder als Spielplatz- noch als Stilllektüre taugen; und abends bin ich zu müde (früher habe ich oft die halbe Nacht durchgearbeitet, das schaffe ich zur Zeit einfach nicht - jedenfalls nicht mit der notwendigen Konzentration).
D.h. das Kind (in ca. 6 Wochen die Kinder) bremsen, einfach weil ich Zeit mit ihnen verbringe, die ich sonst mit meinem Fachgebiet verbracht hätte. Die Prioritäten in meinem Leben haben sich verschoben und das hat natürlich Auswirkungen. Worauf ich sehr achte, ist, dass das Kinderthema im Job nicht zu präsent ist (ich liebe meine Arbeit und möchte auch in der Mittagspause nicht dauernd über Kinder reden, sondern über fachliche Dinge), dass ich auch in Notsituationen (Kind krank, Mann krank, Tagesmutter krank) nicht einfach wegfalle, sondern die wichtigeren Dinge so regele, dass nicht andere in ihrer Arbeit behindert werden - das wird von meinem beruflichen Umfeld mit großer Erleichterung wahrgenommen, weil es halt (öffentlicher Dienst...) nicht die Regel ist. Meinem Mann geht es übrigens ziemlich ähnlich. An abgefahrene Züge glaube ich erst, wenn ich sie abdampfen sehe ;-) Und nein, ich arbeite nicht anders. Ich habe während des Studiums viel gejobbt (und ein paar zeitintensive Hobbies gehabt, lang ist's her), meine Berufseinstiegsphase war gleichzeitig die Zeit, in der ich meine Dissertation fertig geschrieben habe, dann kamen noch diverse Prüfungen, direkt danach begann im Job eine Phase, wo wir wochenlang bis tief in die Nacht gearbeitet haben, währenddessen bin ich mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen - ich habe also immer mehrere wichtige Dinge gleichzeitig betrieben. Eher ist es so, dass die Fähigkeit, meine Arbeit gut zu organisieren, die ich vor Jahren aufgebaut habe, jetzt sehr nützlich ist. Geändert hat sich vielleicht, dass ich noch ein wenig geduldiger geworden bin (mit dem Erfolg, dass ich gerade die Organisation einer Abteilung regele, zu der ich gar nicht gehöre, weil da alle so zerstritten sind und irgendwer in den höheren Hierarchieebenen meinte, ich könne doch so schön strukturieren und würde mich nicht leicht in Konflikte verwickeln...) - aber vielleicht ist das auch nur die Altersweisheit ;-)
Noch kurz zur Kinderbetreuung, weil Zora24 das angesprochen hat: wir leben in einem Bundesland, in dem die Situation diesbezüglich traumhaft ist. Das erste Lebensjahr unseres "Großen" haben mein Mann und ich im Schichtbetrieb halbtags gearbeitet, dann haben wir auf 30h erhöht und seither ist Simon 6-7 Stunden täglich bei einer Tagesmutter. Mit Nr. 2 wollen wir es genauso machen - mein Mann möchte allerdings evtl. länger halbtags arbeiten (die einzige Möglichkeit, zu vermeiden, dass er wochenweise auswärts arbeiten muss - das ist der Punkt, in dem unser Arrangement ziemlich empfindlich ist, es funktioniert halt nur, solange wir beide am Ort sind).
LG Iris

Re: @ Iris

liebe iris,
dir auch nochmal vielen lieben dank für deinen ausführlichen bericht!
ich habe auf meine frage ein wahnsinniges feedback bekommen und jede menge geschichten eingesammelt. allerdings hab ich grad aus der redaktion erfahren, dass mein text zusammengedampft wurde. das ist echt so frustrierend. so, wie ich mir das vorgestellt habe, mit vielen, verschiedenen o-tönen, wird das jetzt nix mehr. platzmangel. dabei habe ich durch die ganzen berichte so viele verschiedene denkanstöße bekommen - auch durch deinen - ich könnte inzwischen ein buch drüber schreiben (-;
das zeigt, dass das thema (leider immer noch) für jede menge gesprächsstoff sorgt.
jedenfalls wünsche ich dir und deiner familie alles gute & vor allem einen entspannten schwangerschafts-endspurt!
iris

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Hi Iris,
"nur" über den Jobaspekt, oder darf ich mich auch über die Kinderbetreuung in D auslassen?
LG
Zora, seit November wieder im Job

für zora

... ja, bitte! das interessiert mich natürlich auch (auch persönlich, will ja im sommer auch wieder zurück in den job) ist es soo schlimm ?? danke! iris

Re: für zora

Hallo Iris,
na, dann will ich mal:
Ich arbeite als Kundenberaterin in einer Werbeagentur. In der Branche gibt es
weder Gesellschaften, noch Tarifverträge, noch wirklich geregelte
Arbeitszeiten. Da der Konkurrenzdruck zwischen den Agenturen sehr hoch
ist, erwarten die Kunde eine Menge, besonders, was Erreichbarkeit angeht.
Teilzeitjobs sind in der Branche so gut wie nicht vorhanden (besonders in der
Beratung, in der Grafik geht sowas schon eher). Das war der Stand der Dinge,
als ich mich 2003 in meinen Mutterschutz verabschiedet habe.
Obwohl ich es zwar immer betont habe, gern zurückkommen zu möchten
und auch rechtzeitig vor Schluss meiner Elternzeit eine entsprechende
Anfrage eingereicht hatte, habe ich nie so wirklich dran geglaubt. Wieder
Erwarten hat es geklappt: Ich arbeite nun ca. 60 Prozent (3 volle Tage), was
nicht nur besser ist für die Arbeitskoordination sondern mir auch an zwei
Tagen die Anfahrt von 50 km erspart. Meine Kolleginnen unterstützen mich
sehr, denn für meine zwei arbeitsfreien Tage muss ich meine Projekte immer
an jemanden übergeben. Bisher klappt das tadellos. Im Gegenteil, ich höre
immer wieder, dass sie es prima finden, dass ich wieder eingestiegen bin. Die
Teamleiterin (du siehst schon, wir sind fast ausschliesslich Frauen, die
meisten davon im gebärfähigen Alter, vielleicht rührt auch daher die
Solidarität, denn ich bin ja quasi auch die Vorreiterin für alle, die jetzt im
Mutterschutz sind) sagte auch, wenn ich auf irgendwelche Schwierigkeiten
stosse oder wieder mehr arbeiten möchte, solle ich einfach mit ihr sprechen.
Soweit bin ich echt begeistert, denn ich mache meinen Job sehr gerne (und
möchte mal ganz unbescheiden behaupten auch gut). Auf längere Sicht
möchte ich auch schon wieder mehr arbeiten, um auch die wirklich guten
Projekte zu bekommen.
Aber wie ich schon andeutete, ist die Betreuung eines Zweijährigen zumindest
in meinem Teil Deutschlandes nicht einfach (NRW). Man wird da doch sehr
allein gelassen. Mattis ist einen Tag bei meiner Schwiegermutter, zwei bei
einer Tagesmutter. Die sind schon nicht einfach zu finden und obwohl wir auf
dem Land leben und die Stundensätze der TaMu im Vergleich zur Großstadt
günstig sind (ca. 3 EUR/Stunde), kommt doch bei meinen langen Tagen (er ist
von 8 bis 17:30 da) einiges zusammen, dass wir natürlich komplett aus
eigener Tasche bezahlen. KiTaplätze sind weder hier noch in Köln zu
bekommen, wenn man das Kind nicht schon quasi bei Zeugung angemeldet
hat. Aber selbst wenn ich einen solchen Platz hätte, wird längsten bis 16 oder
16:30 Uhr betreut ... ich arbeite aber bis 17:30. Ich bräuchte also in jedem
Fall noch jemand, der dann überbrückt. Nach langem Gerenne habe ich
wenigsten für Sommer einen Kindergartenplatz fest (obwohl mein Sohn ja
erst Ende September 3 wird). Aber auch da muss er dann um 16 Uhr abgeholt
werden, ich bin also auf meine Schwiegermutter weiter angewiesen. Sowieso
auch, wenn die Tagesmutter oder deren Kind krank sein sollte. Meine
bisherige ist z. B. nach vier Wochen schwanger geworden *grmpf* und ich
musste kurzfristig einen Ersatz suchen. Alles also sehr suboptimal und nicht
zu vergessen ziemlich teuer. Aber - eben abgesehen davon dass ich gerne
arbeite und auch den Ausgleich brauche, nur Hausmama ist so garnichts für
mich - man muss auch an die Zukunft denken. Wenn ich zu lange aus dem
Job raus bin, hat das Auswirkungen auf mein gesamtes weiteres Arbeitsleben.
Ich möchte nicht 30 Jahre lang nur tippen und kopieren ... Im Osten
Deutschlands habe ich mir sagen lassen sieht es viel besser aus mit
Fremdbetreuung.
Ich hoffe, du kannst mit meinem Bericht etwas anfangen,
LG (und guten Rutsch)
Zora

Re: für zora

Verrätst du uns auch, für welche Zeitschrift du schreibst?
LG
Zora

Re: für zora

liebe zora,
vielen dank für deinen ausführlichen beitrag!
deine erfahrungen decken sich mit vielen geschichten, die ich aus meinem bekanntenkreis (hamburg) gehört habe. ich steh ja persönlich jetzt auch vor der frage: wohin mit dem kind (ist jetzt sechs mon), wenn ich im sommer wieder arbeiten gehe? meine freundin hat mir so gruselige geschichten erzählt von ihrer suche nach ner tagesmutter. bei einer, die sie über ein inserat kennengelernt hat, war sie zu besuch. und fragte, ob sie mal ins bad dürfe. daraufhin sagte die tagesmutter: "tut mir leid, da sind unsere kampfhunde eingeschlossen." uuaahh.
ach ja: der artikel ist für die petra. allerdings ist er grad zusammengedampft worden. so, wie ich mir das vorgestellt habe, mit vielen, verschiedenen o-tönen, wird das jetzt nix mehr. platzmangel. dabei hab ich sooo viele spannende geschichten gesammelt! das zeigt, dass das thema (leider immer noch) für jede menge gesprächsstoff sorgt.
danke! liebe grüße & alles gute!
iris

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Liebe Iris,
Finde es interessant zu lesen, wie es bei anderen ist, daher "ohne Diskussion" mein Bericht:
Reaktion auf dei Schwangerschaft war positiv und gleich mit viel Mut Machen verbunden - " egal wie, wäre schön, wenn Du wieder kommst" ! Zwischdurch gab es ein paar Kommunikationspannen (aber so ist das ja eigentlich immer), dass ich dachte - mh, war wohl nur ein Spruch, aber nein, trotz meinem beginnenden MuSchu bin ich noch befördert worden (und das in einem absoluten Männer-beherrschten-Bereich).
O.k. einer meiner Kollegen war sichtlich erleichtert, denn eine Konkurenz weniger ist halt auch schön, aber das ist ja nicht negativ, sonder wohl eher genetisch.
Nun denn, ich bin also 3 Wochen vor der Geburt meiner Tochter in MuSchu (denn das war der Zeitpunkt, an dem mein Chef mir verboten hat weiter ins Büro zu kommen) und war das erste Mal mit meiner 3 Wochen alten Tochter "zu Besuch". Weitere 14 Tage später hatte ich meinen Teilzeitvertrag - genau nach meinen Wünschen mit einer 3-Tage Woche und eine Tagesmutter für Hannah war auch schon gefunden !
Ich habe an die 8 Wochen MuSchu trotzdem 1,5 Monate Elternzeit gehängt und einen Monat meinen Resturlaub verbraucht und bin dann nach etwa 5 Monaten wieder im Büro aufgeschlagen.
Die ersten 14 Tage/4 Wochen waren so lala, da ich natürlich selber erst mal lernen musste, dass nicht alles so ist wie früher. Aber nach einer kurzen Eingewöhung und einem ernsten Gespräch (hatte nämlich zeitweise das Gefühl ich bekomme nun nur noch die Miniprojekte) läuft alles wieder prima und ich fühle mich wieder sehr wohl.
Alles funktioniert jedoch nur so reibungslos, weil
1) mein Mann unsere Tochter von der TaMu abholt und ich somit zwar später anfangen kann aber eben auch mal länger bleiben kann
2) meine Mama jederzeit bereit ist auch die Kinderbetreuung zu übernehmen
3) unsere TaMu einfach ein Traum ist und auch flexibel ist was die Abholzeit betrifft
4) ich meine Arbeitszeit auch mal hin und her schieben kann und nicht an festen Tagen ins Büro muss
5) mein Chef selbst 3 Kinder und viel Verständnis hat
6) meine Mitarbeiter und Mandanten meine Teilzeit akzeptieren
7) ich mich mit meinen Vorstellungen durchgesetzt habe (trotz der Bedenken vieler Freundinnen) und damit total happy bin, so dass man den Stress und das Chaos manchmal einfach entspannter sieht
8) wir eine tolle Putzfrau haben
9) Hannah den besten Papa und ich den besten Mann der Welt habe, denn der ist glücklich, wenn wir es sind und macht da echt mit
Eigentlich hatte ich mir zwar mal vorgestellt, dass mein Mann auch nur noch Teilzeit arbeitet und so die kleine etwas weniger bei der TaMu ist - aber das hat leider, wegen intolleratem AG meinem Mannes nicht geklappt.
Karriere: meine Karriere ist wohl "eingefrohren", allerdings an einem Punkt, an dem ich selbst nie noch weiter hoch wollte, denn das würde bedeuten 7 Tage/Woche und dafür habe ich lieber eine Familie - alle anderen Schritte habe ich vor der SS "erledigt" und deswegen hierüber keine Trauer sondern eigentlich eher die Zufriedenheit, dass ich den Druck weiter Karriere zu machen nicht (mehr) habe !!!
So, ich denke, das war ein hoffentlich positiver Fall - wenn Du noch Fragen hast, melde Dich doch und sonst noch eine Frage von mir: Wo können wir denn den Artikel lesen ?
LG

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Hallo Iris! Dann auch mal meine Geschichte: Bin Beamtin in einer kleinen Kommune (ca. 32.000 Einw.)mit einer entsprechend übersichtlichen Verwaltung. Als ich mit meinem ersten Sohn schwanger war, wurde das allgemein positiv bis gleichgültig aufgenommen. Ich habe mich 14 Tage vor dem eigendlichen Mutterschutzbeginn krank schreiben lassen, weil meine damalige Fachbereichsleiterin mich anscheinend in den letzten Wochen noch richtig "ausnutzen" wollte. An den Mutterschutz hängte ich meinen Resturlaub und dann noch einige Monate Elternzeit. Zwischendurch bekam ich einen Anruf des Personalchefs, ob ich denn meinen alten Posten behalten wolle. Dann müsse ich zum 1.09.04 wieder vollzeit einsteigen. Sonst wäre der Job weg und würde ausgeschrieben. Zum damaligen Zeitpunkt wäre mein Sohn 4,5 Monate alt gewesen. Ich hab dankend abgelehnt. Also wurde meine Stelle neu besetzt. Kurze Zeit später kam ein erneuter Anruf mit dem Angebot, meine heutige Stelle zum nächstmöglichen Zeitpunkt anzutreten. Da es sich um 26 Stunden in Teilzeit mit freier Zeiteinteilung handelt, habe ich nach einer erbeteten Bedenkzeit zugesagt. Ich habe den Job zum 02.01.2005 angetreten. Ich bin über die Entwicklung nicht unglücklich, denn meine Position heute ist besser, als vorher. Aber allgemein ist es in unserer Verwaltung schon so, dass Teilzeitbeschäftigte nicht die Führungspositionen bekleiden. Das sind meist Männer oder wenige vollzeitbeschäftigte Frauen ohne Kinder. Wenn im Juni diesen Jahres mein zweites Kind auf die Welt kommt, werde ich voraussichtlich bis zum Ende des Jahres zuhause bleiben, dann aber ab 01.01.2007 wieder mit 26 Std. wie gehabt einsteigen. Evtl. sogar vorher noch einige Stunden für sehr wichtige Termine. Das halte ich mir aber offen. Wichtig ist nur, dass ich auch 2007 noch diesen Job habe. LG Diana

Re: Suche Erfahrungsberichte von jungen Muttis!

Hallo Iris,
mensch, Redakteurin könnte mir auch gefallen ;-). Ich bin nämlich gerade auf Jobsuche, da mir mein AG schon vor der SS nicht mehr gefiel. Aber der Reihe nach:
Eigentlich wollte ich mir einen neuen Job suchen, statt dessen bin ich schwanger geworden. Nun gut, auch ein neuer Job. Mein Chef (der das eigentliche Problem ist) hat nicht viel gesagt, und mich danach bis zum Muschu regelrecht übergangen. Interessante Projekte gingen ab dann endgültig an mir vorbei und ich erfuhr häufig nur noch davon, wenn von mir irgendwelche Zuarbeiten gebraucht wurden. Eigentlich wollte ich trotzdem letztes Jahr wieder Teilzeit anfangen, was ich auch von Anfang an so angekündigt hatte. 16 Wochenstunden habe ich mit meinem Chef im Mai 04 besprochen. Tamu gesucht, dort Vertrag unterschrieben, dann dem AG - wie gesetzlich vorgeschrieben - 8 Wochen vorher schriftlich angekündigt. Es gab ein langes hin und her, was damit endete, dass es doch nicht klappte. An die 16 Stunden konnte sich niemand mehr erinnern, es müssten schon 20 sein (16 ist zu wenig, 20 ist viel - ne klar...). Und überhaupt nur Mo-Fr jeden Vormittag. Mit einer sehr schwammigen Begründung. Sie hätten auch sagen können, dass sie keine Lust auf TZ-Mütter im Büro haben. Das schlimmste war noch, dass mein Chef es nie für nötig hielt, mich mal anzurufen und selbst Briefe von mir hat er teilweise nicht einmal selbst beantwortet. Als ich ihn dann einmal anrief, sagte er mir u. a., dass ich mit einer Teilzeitstelle für qualifizierte Aufgaben ja sowieso nicht mehr in Frage käme. Ich wusste garnicht mehr, was ich darauf noch sagen sollte!! Seitdem suche ich mir jetzt einen neuen Job.
Den alten Job habe ich zwar noch sicher und ich hoffe auch, im Laufe des Jahres wieder einsteigen zu können, trotzdem halte ich Augen und Ohren nach was anderem auf.
Schade, bei mir nur schlechte Erfahrungen. Wünsche Dir mehr Gück!
Ciao, Elisabeth mit Laura (16 Monate)

Und nun zur Kinderbetreuung:

Es scheiterete vor allem daran, dass Kleinkinderbetreuung hier in München eine Katastrophe ist. Ich finde keine Tamu, die Kinder an 5 Tagen/Woche nimmt, dann aber nur bis mittags. Die meisten wollen ganztags und auch meist nur an bestimmten Wochentagen. Ein Krippenplatz wäre natürlich optimal, aber da kann man wohl eher im Lotto gewinnen... Ich stehe mittlerweile bei 10 (!) Krippen auf der Warteliste, zum Teil seit April 2004 (!), da war ich im 4. Monat schwanger. Bei manchen Krippen sieht es so aus: 48 Plätze, aber etwa 1000 (!) Kinder auf der Warteliste! Sicher, nicht alle haben echtes Interesse, außerdem melden sich alle bei mehreren Einrichtungen an, trotzdem ist es ziemlich aussichtslos, jemals einen Platz zu bekommen.
Leider bin ich auch seit einem Jahr alleinerziehend. UND könnte sofort wieder arbeiten, wenn ich einen Platz hätte. Trotzdem stehe ich in keiner Weise auf einer höheren Prioritätsstufe als alle anderen Frauen!! Alleinerziehende werden laut Stadtratsbeschluß nicht bevorzugt. Ich war so sauer, dass ich erstmal einen Beschwerdebrief an die Stadt geschrieben habe. Nicht, dass es was bringt, aber es beruhigt mich ein wenig.
Naja, es kann also nur besser werden.
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