Babytrage: Was gibt es zu beachten?
Mit einer Trage lassen sich Babys auf dem Rücken oder vor dem Bauch tragen. Im Gegensatz zu einem Tragetuch, bei dem die Bindeweise erlernt werden muss, bedarf es keiner großen Übung, eine Babytrage zu benutzen. Sie ist mit Schnallen oder Bändern einfach anzulegen und kann je nach Körpergröße des Erwachsenen und Alter des Babys verstellt werden.
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- © iStock.com/halfpoint
Für viele Babys ist die Körpernähe sehr angenehm, andere wiederum fühlen sich in der Trage unwohl und fordern Bewegungsfreiheit. Wird das Baby schon sehr früh mit einer Tragehilfe getragen, gewöhnt es sich meist besser daran. Häufig ist es situationsabhängig, ob dem Baby das Sitzen im Tragesack oder Tragebeutel gefällt – daher ist es ratsam, dass die Eltern beim Tragen auf die individuellen Bedürfnisse ihres Kindes eingehen. Zum Ausprobieren empfiehlt es sich, zunächst eine Babytrage von Bekannten auszuleihen.
Um das Wohlbefinden der Eltern beim Tragen zu steigern, verfügen einige Tragebeutel - die so genannten Komforttragen - über einen gepolsterten Hüftgurt. Das Gewicht des Babys wird durch diesen optimal auf die Hüfte der Eltern abgeleitet. Zudem können Komforttragen auf die Körpergröße des Kindes angepasst werden: Für Säuglinge kann ein Sitzverkleinerer genutzt werden, für größere Babys eine Rückenverlängerung.
Was müssen Eltern beim Tragen beachten?
Die Qualität der im Handel erhältlichen Babytragen ist unterschiedlich. Nicht alle sind auf die natürliche Körperhaltung des Kindes abgestimmt. Daher ist es wichtig, auf bestimmte Kriterien beim Kauf von Tragehilfen zu achten:
- Rücken und Kopf des Babys sind ausreichend gestützt, sodass das Baby beim Schlafen nicht zusammensackt.
- Die Beine des Babys sind gespreizt und um mindestens 90 Grad angewinkelt (die so genannte Spreiz-Anhock-Haltung). Diese Haltung fördert die Entwicklung des Hüftgelenks, insbesondere bei Kindern mit Hüftdysplasie.
- Die Haltung der tragenden Mutter oder des tragenden Vaters ist entspannt, es entsteht kein Hohlkreuz beim Tragen des Tragesacks oder Tragebeutels.
- Das Baby ist zum Erwachsenen gewandt.
Eine Trage, in welcher man das Baby vor dem Bauch trägt und es nach vorn schaut, ist nicht zu empfehlen. Denn dann liegt das ganze Körpergewicht beim Jungen auf den Hoden, bei Mädchen auf dem Schambein. Zudem entwickeln die Babys ein Hohlkreuz und können somit langfristige Haltungsschäden bekommen, da ihre Wirbelsäulenkrümmung sich erst noch ausbildet. Da die Beine bei dieser Tragetechnik gerade nach unten hängen, kann die Hüftentwicklung beeinträchtigt werden.
Vorteile der Tragehilfen
Ob Tragesystem, Tuch oder Kinderwagen: Eltern und Babys haben unterschiedliche Vorlieben. Der Kinderwagen ist aus dem Alltag vieler Eltern nicht wegzudenken und besonders für Babys, die viel Bewegungsfreiheit fordern, ideal. Mit dem Kinderwagen sind jedoch beispielsweise enge Treppenhäuser und Treppenstufen ein Hindernis – eine Tragehilfe ist dann praktischer. Deshalb gehört für viele Paare auch ein Tragesystem oder -rucksack bereits zur Erstausstattung.
Die Trage ermöglicht den Eltern, ihr Baby ohne viel Aufwand stets bei sich zu haben. Das Baby spürt in der Tragehilfe die Nähe zu den Eltern und wird dadurch ruhiger. Denn Menschenbabys sind von Geburt an nicht nur Säuglinge, sondern auch Traglinge. Zudem schult die Bewegung der Eltern den Gleichgewichtssinn und das Körpergefühl des Babys. Eine Babytrage, die oben genannte Kriterien erfüllt, ist außerdem förderlich für eine optimale Hüftentwicklung.
Eine Alternative zur Babytrage ist das Tragetuch. Dieses bietet dieselben Vorteile, ist häufig aber flexibler und kostengünstiger. Unterschiedliche Bindeweisen des Tragetuchs ermöglichen, das Baby in verschiedenen Positionen zu tragen – das Binden erfordert jedoch etwas Übung und Geduld.
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