Corona für Kinder erklärt – Tipps für Eltern
Kinder sind durch die vielen Informationen rund um Corona oft sehr verunsichert. Dazu kommen Einschränkungen, die auch ihren Alltag betreffen. Corona für Kinder erklärt: So nehmen Sie Ihrem Kind die Ängste und klären es sachlich auf.
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Die Corona-Pandemie ist eine noch nie dagewesene Situation, die viele Menschen verunsichert und besorgt. Kinder haben ein besonders feines Gespür für Stimmungen. Genau wie ihre Eltern sind auch sie täglich zahlreichen Informationen und Bildern ausgesetzt, die sie beunruhigen – gleichzeitig können sie diese oft noch nicht richtig einordnen.
Dazu kommt, dass auch Kinder durch das Coronavirus und die Maßnahmen dagegen betroffen sind: Regelmäßig Händewaschen und Abstand zu anderen Menschen halten ist wichtig, Schulen und Kindergärten schließen immer wieder, in der Schule muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, Freizeitaktivitäten und der Besuch bei den Großeltern sind nur eingeschränkt möglich.
Corona für Kinder erklärt: Offen und ehrlich sein
Eltern sollten nicht versuchen, die Ereignisse rund um Corona herunterzuspielen. Kinder sind von den Einschränkungen und Veränderungen ebenso betroffen und spüren die veränderten "Schwingungen" instinktiv.
Sprechen Sie daher lieber ganz offen mit Ihrem Kind über Corona und seine Folgen. Dadurch helfen Sie ihm dabei, gut informiert zu sein und die überspringende Fantasie im Zaum zu halten.
In einer sicheren Umgebung fällt es Kindern leichter, über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Die Experten des Kinderhilfswerks UNICEF empfehlen deshalb, ein solches Gespräch idealerweise in einem ruhigen Umfeld bei einer schönen Beschäftigung, zum Beispiel beim Malen oder einer anderen spielerischen Aktivität, zu führen.
Das "Wie" hängt vom individuellen Kind ab
Wie Sie Ihrem Kind Corona erklären, hängt von Alter und Entwicklung ab. Eltern sollten einschätzen, wie viele weitere Informationen ein Kind sich darüber wünscht, sagt Diplom-Psychologe Bernd Kuhnert aus Köln: "Eltern sollten versuchen, ihr Kind abzuholen und einzuschätzen, wie weit es mitgehen möchte."
Am wichtigsten: Vorbild sein
Kinder spüren sofort, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Werden die Eltern panisch, überträgt sich das auch auf die Kinder – egal, welchen Alters. Kopflose Panik ist daher kontraproduktiv. Zeige eine Mutter beispielsweise Angst, übertrage sie dieses Verhalten auf das Kind, meint Angelika Stabenow von der sozialen Organisation Sicher-Stark-Team: "Wie die Kinder die Situation aufnehmen, hängt vor allem auch davon ab, wie die Eltern selbst damit umgehen. Eltern sind die Coaches und Vorbilder ihrer Kinder."
Ängste von Kindern zur Pandemie ernst nehmen
Während einer weltweiten Krise können große Ängste bei Kindern aufkommen. Entscheidend ist es nun, ihnen diese Ängste zu nehmen und zu erklären, was konkret passiert. Wichtig sei aber auch, die Ängste von Kindern ernstzunehmen und nicht herunterzuspielen, sagt Psychologe Kuhnert: "Kindern müssen ihre Ängste benennen können. Das gilt übrigens auch für Erwachsene: Auch Eltern dürfen zugeben, wenn sie sich Sorgen machen." Dabei gelte es aber, nicht unnötig in Panik zu verfallen.
Selbstwirksamkeit des Kindes stärken
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich selbst vor einer Infektion schützen kann, das nimmt ihm die Angst: Regelmäßig Händewaschen mit Seife und sich vor allem draußen nicht in das Gesicht zu fassen, sind wichtige Schutzmaßnahmen. Erklären Sie Ihrem Kind die richtige Husten- und Niesetikette (in die Ellenbeuge). Wenn Ihr Kind nach einer Schutzmaske für das Gesicht fragt, sagen Sie, dass diese für die meisten Menschen nicht notwendig sind.
Sollten Eltern Corona ihrem Kind von sich aus erklären?
Erfahrungsgemäß sprechen Kinder Themen, die sie beschäftigen, von sich aus an, so Kuhnert: "Beobachten Sie Ihr Kind deshalb und finden Sie heraus, was es schon über das Coronavirus weiß. Schauen Sie dann, was es noch wissen möchte. Antworten Sie ehrlich und altersgemäß, aber ohne 'Katastrophisierung'."
Kinder sprechen häufig zunächst mit ihren Freunden über aktuelle Themen. Dabei entstehen auch viele Gerüchte und Übertreibungen. Psychologe Kuhnert betont, dass solche Gerüchte früher oder später auch zu Hause zur Sprache kommen: "Kinder fragen dann ihre Eltern: 'Die hat das gesagt, der hat das erzählt'. Daher ist es wichtig, sich als Eltern selbst seriös zu informieren, möglichst sachlich zu antworten und Gerüchte zu entkräften."
Natürlich kann man in puncto Corona nicht immer auf dem neuesten Stand sein. Kuhnert empfiehlt Eltern, die eine Frage ihres Kindes gerade nicht beantworten können, ehrlich zu bleiben: "Sagen Sie dann, dass Sie es gerade selbst nicht wissen, sich aber informieren und Ihrem Kind dann antworten werden. Informieren Sie sich lieber bei seriösen Quellen wie dem Robert-Koch-Institut oder dem Bundesgesundheitsministerium."
Corona: Medienkompetenz für Kinder
Regelmäßig erscheinen Updates zu Corona in den Medien, oft werden auch selbst für Erwachsene irritierende Bilder gezeigt. Trotzdem solle Medienkonsum nicht verboten werden, meint Angelika Stabenow vom Sicher-Stark-Team, da Kinder dann heimlich oder bei Freunden schauten: "Das kann mehr Ängste schaffen."
So wirkt beispielsweise das, was Kinder in den Nachrichten sehen, auf sie sehr real. Sie sehen sich schnell selbst als Betroffene, könnten etwa große Angst davor bekommen, sich mit Corona zu infizieren. Erklären Sie Ihrem Kind dann, dass die Infektion bei Kindern selten ist und dann oft mild verläuft und die Maßnahmen zum Schutz von Alten oder kranken Menschen getroffen werden. "Man muss den Kindern erklären, dass das, was sie in den Nachrichten sehen, nur ein Teil des Ganzen ist und unter Umständen auch nicht immer der Wahrheit entspricht", so Pädagogin Stabenow.
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Corona für Kinder erklärt: Medientipps
Mittlerweile gibt es zahlreiche Videos, in denen das Coronavirus kindgerecht erklärt wird. Wir haben die besten für Sie gesammelt. Sie haben weitere Tipps für uns? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an redaktion@9monate.de.
Über das Coronavirus
In diesem speziell für Kinder von der Stadt Wien/Österreich konzipierten Video wird das Coronavirus, seine Wirkung und der Schutz davor in leicht verständlicher Sprache erklärt:
Auch in dieser kurzen Animation, die für die Provinz Bozen/Südtirol erstellt wurde, wird Kindern erklärt, warum sie in den Wochen der Coronakrise zu Hause bleiben müssen.
Eher für kleinere-/Kindergartenkinder ist das animierte Erklärvideo von "Kinderlieder mit Bobby".
Das Evangelische Klinikum Bethel hat ein kindgerechtes Video über erstellt, das auch darauf eingeht, warum man zu Hause bleiben soll und warum die Maßnahmen wie Abstand halten sinnvoll sind.
Über Viren und Bakterien
Das Video der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veranschaulicht kindgerecht, wo überall Viren und Bakterien lauern, wie sie sich verbreiten und wie man sich schützen kann.
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