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Empfindliche Baby- und Kinderhaut

Sonnenschutz für Kinder

Spielen, toben, entdecken – und das alles bei angenehm warmer Temperatur: Kinder halten sich im Frühjahr und Sommer besonders gern im Freien auf. Sonnenschutz ist für Baby und Kind deshalb besonders wichtig.

Baby mit Sonnenhut
© GettyImages/Maite Pons

Sie ist Lebensspender und gibt uns ein gutes Gefühl: Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr wieder unsere Nasen kitzeln, fühlen wir uns oft gleich viel motivierter und verbringen gern unsere Zeit draußen an der frischen Luft. Eher zurückhaltend denkt man dann an Sonnenschutz.

Doch bei allem Guten, das die Sonne für uns tut (ohne sie können wir kein Vitamin D produzieren) – ein Zuviel führt schnell zu Sonnenbrand, Sonnenstich und Hautschäden. Besonders die empfindliche Haut von Baby und Kind ist daher darauf angewiesen, dass wir sie vor der Sonne schützen.

Artikelinhalte:

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Bester Sonnenschutz für Baby und Kind: Schatten

Ganz klar – Schatten ist der beste Schutz. Baby- und Kinderhaut ist noch nicht in der Lage, UV-Schäden zu reparieren. Erst mit zunehmendem Alter entwickelt sich dieser körpereigene Schutz, aber auch dann gilt: Jeder Sonnenbrand, egal, ob im Kindes- oder Erwachsenenalter, erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken.

Besonders die noch äußerst zarte Haut von Babys ist auf einen sicheren Sonnenschutz angewiesen, denn bei jüngeren Kindern zeigt sich die Reaktion auf zu viel Sonne zeitverzögert. Ist die Haut erst gerötet, tritt kurze Zeit später oft schon ein heftiger Sonnenbrand auf.

Für Babys bis zu zwölf Monaten und besser noch bis zu 24 Monaten heißt es daher: Sie sollten sich ausschließlich bekleidet im Schatten aufhalten, im Sommer zwischen 11 und 15 Uhr am besten drinnen spielen. Bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung dringt auch im Schatten durch. Lasse dein Kind grundsätzlich sonnengerechte, lange Kleidung und Hütchen tragen.

Um zudem eine Überhitzung des Babys oder einen Sonnenstich zu vermeiden, ist ein zusätzlicher Sonnenschutz wie ein Schirm oder Verdeck ratsam. Da die Babyhaut sehr empfindlich ist, sollte auf Sonnenschutzcremes oder -öle verzichtet und stattdessen auf eine sonnengerechte Kleidung geachtet werden.

Im Urlaub: Sonnenschutz für Baby und Kind erhöhen

Je nachdem, wo der Urlaub stattfindet, kann auch die UV-Strahlung intensiver sein. Je näher am Äquator euer Urlaubsziel liegt, desto intensiver. Am Meer oder an Seen wird die Sonne durch das Wasser zusätzlich reflektiert. Auch ein herrlicher weißer Sandstrand reflektiert die Sonne immerhin noch zusätzlich zu 25 Prozent. Im Wasser ist ebenfalls ein zuverlässiger und vor allem wasserfester Sonnenschutz wichtig: Einen Meter unter der Wasseroberfläche beträgt die UV-Strahlung immerhin noch 40 Prozent.

Je höher ein Ort in den Bergen liegt und desto klarer die Luft ist, desto besser kann die UV-Strahlung durchkommen. Auch Schnee reflektiert zusätzlich bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlen.

Vor allem im Sommerurlaub könnt ihr es daher durchaus wie die Menschen in den südeuropäischen Ländern halten: Macht eine Siesta und meidet Sandstrand, Poolliege und Co. während der Mittagszeit. Dann hat die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und selbst der Sand am Strand ist brennend heiß.

UV-Index: Wie viel Sonnenschutz ist heute nötig?

Das Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht auf seiner Website zwischen April und September täglich den aktualisierten UV-Index sowie die Prognose für die kommenden beiden Tage für die verschiedenen deutschen Regionen. Der UV-Index gibt auf einer Skala zwischen 1 und 11+ Aufschluss über die tatsächliche Stärke der UV-Strahlung und die damit verbundene Sonnenbrandgefahr am Boden.

Je höher der UV-Index, desto größer ist sind Sonnenbrandrisiko bzw. gesundheitliche Gefährdung und desto wichtiger ist Sonnenschutz. In unseren Breitengraden ist das in der Regel schon ab einem UV-Index von 3 (etwa Mitte April) der Fall:

  • UV-Index 1 bis 2: geringe Gefährdung
  • UV-Index 3 bis 5: mittlere Gefährdung
  • UV-Index 6 bis 7: hohe Gefährdung
  • UV-Index 8 bis 10: sehr hohe Gefährdung
  • UV Index ab 11: extrem hohe Gefährdung

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)/Deutscher Wetterdienst

Sonnengerechte Kleidung ist praktischer Sonnenschutz für Baby und Kind

Um einen ausreichenden Sonnenschutz für Baby und Kind zu garantieren, ist die sonnengerechte Kleidung sehr wichtig.

  • Ein Hut, eine Kappe oder ein Tuch mit Schirm und Nachenschutz schützen den Kopf und insbesondere das empfindliche Gesicht, den Nacken und die Ohren.
  • Langärmlige Hemden oder T-Shirts sowie möglichst lange Hosen sind ideal, um möglichst viel vom Körper zu bedecken.
  • T-Shirts, Hemden und Hosen sollten aus einem Stoff sein, der UV-Schutz bietet. Der UV-Protektionsfaktor (UVP) sollte mehr als 30 betragen.
  • Im Wasser schützt ein T-Shirt mit einem hohen UVP die Schultern und den Rücken. Ein nasses Baumwoll-T-Shirt bietet hingegen keinen ausreichenden Schutz, da es strahlungsdurchlässig ist.
  • Schuhe, die den Fuß möglichst weitgehend bedecken, schützen den empfindlichen Fußrücken und die Ferse.
  • Sonnenbrille: Auch die Augen brauchen einen ausreichenden Schutz vor Sonnenlicht und UV-Strahlen, um Entzündungen der Horn- und Bindehaut zu vermeiden. Eine spezielle Sonnenbrille für Kinder sollte einen UV-Filter nach DIN E 836 und dem Standard UV 400 haben.

Sonnencreme für Baby und Kind

Sonnenschutz ist besonders für Babys und Kinder äußerst wichtig. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Sonnencreme kann dabei eine wichtige Funktion einnehmen, denn gerade Kinder sind gerne draußen im Freien, erst recht bei warmen Temperaturen.

Ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 ist für Kinder grundsätzlich empfehlenswert. Die Sonnencreme sollte darüber hinaus speziell für Kinder geeignet sein und keine bedenklichen Inhaltsstoffe wie Parfüm oder hormonell wirksame chemisch wirksame UV-Filter enthalten. Kinderärzt*innen empfehlen oft Sonnencreme mit mineralischen Filtern.

Im ersten Lebensjahr sollte auf Sonnenschutzmittel eigentlich ganz verzichtet werden. Auch danach ist ein sparsamer Umgang damit ratsam.

Hier mehr erfahren über Sonnencreme für Baby und Kind.

Sonnenbrandgefahr abhängig vom Hauttyp

Die Empfindlichkeit gegen über UV-Strahlung ist immer auch abhängig vom jeweiligen Hauttyp des Kindes. Auf Sonneneinstrahlung reagiert die Haut, indem sie ein schützendes Pigment herstellt, wodurch die Haut dunkler wird. Die Pigmentanzahl ist jedoch sehr unterschiedlich.

Je niedriger der Hauttyp, desto niedriger die Prigmentzahl und desto höher ist die Sonnenbrandgefahr. Während sich der sogenannte keltische Typ (Hauttyp 1) bereits nach zehn Minuten in der Sonne einen Sonnenbrand zuzieht, kann der "mediterrane Typ" (Hauttyp 4) bis zu 50 Minuten in der Sonne verbringen.

Erste Hilfe bei Sonnenbrand

Falls es doch einmal zu einem Sonnenbrand kommen sollte, helfen bei leichten bis mittleren Fällen kalte Umschläge, um die Haut zu kühlen. Zudem können juckreizstillende Gele aus der Apotheke oder eine After-Sun-Lotion die Haut beruhigen. Bei schweren Sonnenbränden ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Rein oberflächlich erholt sich die Haut in der Regel schnell von einem Sonnenbrand, tiefer gehende Schäden können jedoch nicht behoben werden.

Mehr über Sonnenbrand beim Baby.

Sonnenschutz ist wichtig: Gefährliche UV-B-Strahlung

Die UV-Strahlung der Sonne ist für den Menschen wichtig, sie fördert die Vitalität, die seelische Ausgeglichenheit und regt die Bildung von Vitamin D an, welches den Knochenbau und das Immunsystem stärkt. Auf die Haut kann sich UV-Strahlung jedoch sehr negativ auswirken und Hautkrebs verursachen.

UV-Strahlen werden abhängig von ihrer Wellenlänge in UV-A- und UV-B-Strahlen unterteilt. UV-A-Strahlen können unter anderem eine vorzeitige Alterung der Haut, Sonnenallergien und andere Überempfindlichkeitsreaktionen verursachen. Eine starke UV-B-Strahlung kann für Hautkrebs verantwortlich sein.

Durch die dünner werdende schützende Ozonhülle gelangen vermehrt UV-Strahlen, vor allem UV-B-Strahlen, auf die Erde. Damit wird Sonnenbestrahlung immer gefährlicher für die Haut. Wie schädigend die Sonne für die Haut ist, ist von einigen Faktoren - wie dem Breitengrad des Aufenthaltsorts, der Jahres- und Tageszeit und der Dauer der Sonnenbestrahlung - abhängig.

Jede Hautrötung und jeder Sonnenbrand können die Zellstruktur der empfindlichen Kinderhaut verändern und steigern das Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken. Da bereits ein kurzer Aufenthalt in der prallen Sonne gefährlich sein kann und 80 Prozent der UV-Bestrahlung im Kindes- und Jugendalter aufgenommen werden, ist es wichtig, immer für einen ausreichenden Sonnenschutz zu sorgen.

Hautpflege fürs Baby: Worauf beim Waschen, Pflegen, Cremen achten?

Sonnenschutz am Kinderwagen

Um Babys und Kinder vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, empfiehlt sich ein Sonnenschutz für den Kinderwagen. Die speziellen Sonnensegel oder Sonnenschirme werden meist zwischen Verdeck und Schieber gespannt oder lose am Verdeck befestigt. Achte darauf, dass noch genügend Luft zirkulieren kann, das ist besonders an heißen Tagen wichtig.

Sonnenschirme sind ebenfalls als Sonnenschutz für den Kinderwagen geeignet. Sie werden am Gestell befestigt und sind oft flexibel knickbar, lassen sich also je nach Sonnenstand ausrichten. Idealerweise haben Sonnensegel oder Sonnenschirm einen Lichtschutzfaktor. Viele verfügen über Lichtschutzfaktor 50+.

Sonnenschutz im Auto: So wird es Baby und Kind nicht zu warm

Um direkte Sonneneinstrahlung auch unterwegs zu vermeiden und die Insassen vor Hitze zu schützen, empfiehlt sich ein Sonnenschutz fürs Auto. Dieser ist besonders bei längeren Autofahren empfehlenswert. Sonnenblenden werden an der Innenseite der Autoscheibe befestigt. Neben den herkömmlichen Saugnäpfen sind auch moderne Befestigungstechniken im Angebot. Sie sind entweder selbsthaftend oder lassen sich flexibel in den Fensterrahmen ziehen.

Gehe mit gutem Beispiel voran

Kinder lernen vor allem durch Abschauen. Gehe daher mit gutem Beispiel voran, halte dich ebenfalls überwiegend im Schatten auf, creme dich mit Sonnenschutzmittel ein und trage lange Kleidung. Auch deine Haut profitiert von ausreichendem Sonnenschutz.

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