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Sicher surfen: Aufwachsen mit dem Internet

Kinder sollten den Umgang mit dem Internet erlernen: Das Web bietet ihnen viele neue Möglichkeiten, birgt aber auch Gefahren. Wir geben Tipps, wie Kinder sicher im Internet unterwegs sind.

Sicher surfen: Aufwachsen mit dem Internet
© iStock.com/Geber86

Videos schauen, Spiele spielen, Neues entdecken - das Internet ist aus dem Alltag unserer Kinder nicht mehr wegzudenken, während ein Großteil der Eltern noch eine Kindheit ohne Internet erlebt hat. Viele Eltern sind daher verunsichert, wenn es darum geht, ihrem Kind das sichere Surfen beizubringen – haben sie es selbst doch erst als junge Erwachsene kennengelernt. Dabei ist digitale Medienerziehung gar nicht so schwer.

Eltern müssen keine "Internet-Cracks" sein, um ihren Kindern sicheres Surfen beizubringen. Entscheidend ist: Interessieren Sie sich für die Mediennutzung Ihres Kindes und begleiten Sie es auf seinem Weg in die Online-Welt.

Kinder bei ihrer Internetnutzung begleiten

Das Internet bietet für Kinder viele Möglichkeiten, die Welt zu entdecken. Zeigen Sie Ihrem Kind von Anfang an, wie es sich sicher in dieser Welt bewegt und nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Kind im Internet zu begleiten. Jüngere Kinder sollten ohnehin nicht ohne elterliche Unterstützung surfen. Zwar gibt es Jugendschutzprogramme, diese lassen sich aber leicht umgehen und bieten nie einen hundertprozentigen Schutz. Vielmehr empfiehlt es sich, Kindern zu erklären, warum sie sich lieber auf kindgerechten Webseiten aufhalten sollten.

Webseiten für Kinder

Mittlerweile gibt es zahlreiche Webseiten und Internetprogramme für Kinder, die sich für den Einstieg ins Internet eignen. Da Kinder über herkömmliche Suchmaschinen schnell zu Webseiten gelangen können, die nicht kindgerechte Inhalte bereithalten, ist es ratsam, sie mit Suchmaschinen speziell für Kinder vertraut zu machen:

www.fragFINN.de: Verfügt über eine sogenannte Whitelist von medienpädagogisch geprüften, kindgerechten Webseiten.

www.blinde-kuh.de: Eignet sich für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, durchsucht verschlagwortete Webseiten auf 3.500 Server.

www.helles-koepfchen.de: Listet Artikel von Kinder- und Jugendseiten auf, geeignet für Kinder ab acht Jahren.

Neben der Suchfunktion bieten Suchmaschinen für Kinder eine ganze Reihe weiterer kindgerechter Informationen – nicht nur über sicheres Surfen, sondern über viele weitere Themen oder aktuelle Nachrichten speziell für Kinder. Alle Webseiten, auf die verlinkt wird, sind altersgerecht. Empfehlenswert ist auch eine bereits voreingestellte Startseite im Internetbrowser. Eine individuelle, kindgerechte Startseite können Sie zum Beispiel bei www.meine-startseite.de erstellen.

"Ich bin für dich da"

Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass es sich bei Fragen jederzeit an sie wenden kann – und keine Strafe zu befürchten hat. Viele Kinder scheuen sich, bei Problemen im Internet ihre Eltern zu informieren, weil sie Angst vor Bestrafung haben (zum Beispiel Internetverbot). Kinder testen auch im Internet ihre Grenzen aus. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sie auch mal mit Inhalten konfrontiert werden oder Internetseiten nutzen, die nicht für sie geeignet sind. Umso wichtiger ist es aber gerade dann für Kinder, sich ihren Eltern anvertrauen zu können.

Wenn Sie mit Ihrem Kind regelmäßig über seine Internetnutzung sprechen und es dabei begleiten (je nach Alter), signalisieren Sie ihm damit, dass Sie sich auskennen und sich für seine Internetwelt interessieren. Ihr Kind wird sich Ihnen dann auch eher anvertrauen, wenn es Probleme im Web hat.

Internetregeln – und alle halten sich daran

Kinder orientieren sich an ihren Eltern, auch wenn man das manchmal gar nicht so offensichtlich sieht. Das gilt auch für die Mediennutzung. Seien Sie deshalb ein Vorbild für Ihre Kinder und bleiben Sie auch mal offline. Sind Kinder von klein auf daran gewöhnt, dass ihre Eltern sich immer wieder über das Smartphone beugen, werden sie es wahrscheinlich später nicht anders handhaben.

Stellen Sie gemeinsam mit ihrem Kind Internetregeln auf, zum Beispiel, wie lange und bis zu welcher Uhrzeit das Surfen erlaubt ist, welche Webseiten besucht werden, aber auch, dass keine persönlichen Daten preisgegeben werden dürfen. Installieren Sie im Flur eine "Gerätebox", in die alle Familienmitglieder am Abend ihre mobilen Medien (Smartphones, Tablets) legen. Smartphones haben im Kinderzimmer nachts ohnehin nichts zu suchen.

Kinder vor unerwünschter Kontaktaufnahme schützen

Kinder probieren sich gern aus – auch im Internet. Dabei ist ihnen oft nicht klar, welche Gefahren es auch im Internet gibt. Es ist deshalb ratsam, schon früh mit dem Kind darüber zu sprechen, dass im Internet nicht jeder auch der ist, als der er sich ausgibt. Selbst in Kinderchats oder auch über die Nachrichten-Funktion in Spiele-Apps ist es Erwachsenen möglich, Kontakt zu Kindern aufzunehmen. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind über seine Interneterlebnisse und zeigen Sie ihm frühzeitig kindgerechte Angebote. Einen moderierten Chat bietet zum Beispiel der Seitenstark-Chat (mehr Informationen hier) fünf Mal pro Woche an.

Privatsphäre des Kindes schützen

Älteren Kinder, die bereits in sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv sind, sollte klar sein, dass sie nur Freundesanfragen von persönlich bekannten Menschen annehmen dürfen. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Privatsphäre-Einstellungen durch und erklären Sie ihm dabei, warum es keine persönlichen Daten veröffentlichen soll. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, warum es keine persönlichen Fragen von Fremden (zum Beispiel nach dem vollen Namen oder der Schule) beantworten soll. Zeigen Sie auch Melde- und Blockiermöglichkeiten in den jeweiligen Anwendungen oder Netzwerken und bitten Sie Ihr Kind, sich an Sie zu wenden, wenn es Hilfe braucht – ohne Angst vor Bestrafung zu haben.

Themen, die Sie mit Ihrem Kind vor seiner Internetnutzung besprechen sollten:

  • keine persönlichen Daten verraten (wie Name, Adresse, Schule oder Geburtsdatum)
  • Passwörter nicht verraten, auch nicht den besten Freunden
  • nicht mit Fremden chatten oder schreiben
  • auf keinen Fall mit Internetbekanntschaften treffen
  • Privatsphäre-Einstellungen nutzen
  • Dateien erst nach Absprache mit den Eltern herunterladen

Was bringen Jugendschutzprogramme?

Jugendschutzprogramme werden auf dem Rechner oder mobilen Gerät installiert, um Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu schützen. Dabei arbeiten sie entweder mit einer

White List: nur als unbedenklich geltende und auf einer Liste (der "White List") aufgeführten Websites können aufgerufen werden, oder einer

Black List: generell als unzulässig (extremistische Inhalte oder extreme Gewaltdarstellungen) oder eingeschränkt zulässig (Pornografie, da erst ab 18 Jahre erlaubt) geltende Angebote stehen auf der Black List und können nicht abgerufen werden, sind also "gesperrt".

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl dieser sogenannten Filter-Software. Von der Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) anerkannte Jugendschutzprogramme sind zur Zeit:

  • JusProg-Jugendschutzprogramm
  • SURF-SITTER PC
  • Kinderschutz Software

Da Jugendschutzprogramme relativ leicht umgangen werden können, vor allem von technikaffinen Kindern und Jugendlichen, ist ihre Anwendung umstritten. Kritiker verweisen zudem auf den Nutzen frühzeitig erlernter Medienkompetenz, der einen größeren Schutz beim Surfen biete als Filter-Software. Zudem nutzten Kinder auch an anderen Orten das Internet (etwa bei Freunden) und die flächendeckende Verbreitung von Filter-Software könne nicht immer gewährleistet werden. Kinder, die sonst nur einen geschützten Surfraum kennen, kämen also trotzdem mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt.

Ein Jugendschutzprogramm ersetzt nicht die Aufklärung und Begleitung durch die Eltern, kann aber ergänzend zur Aufsicht bei jüngeren Kindern eingesetzt werden. Für sie empfiehlt sich ein Jugendschutzprogramm mit aktivierter White List.

Beiträge im Forum "Geburtstermin November/Dezember 2017"
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