Masken: So schützen sie vor Corona
In Deutschland ist seit April 2020 das Tragen einer Maske in bestimmten Bereichen Pflicht, um die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen. Partikelfiltermaske, OP-Schutzmaske oder aus Baumwolle? Diese Materialien schützen und so näht man Masken ganz einfach selbst.
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- © iStock.com/ti-ja
Vor allem in asiatischen Ländern ist das Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit üblich. In Deutschland tat man sich trotz Corona-Pandemie lange schwer damit. Das änderte sich im April 2020, seitdem ist das Tragen einer Maske oder anderweitigem Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit an vielen Orten verpflichtend und aus dem Straßenbild kaum noch wegzudenken.
In diesem Artikel lesen Sie:
- Maskenpflicht
- Masken: Welche Materialien?
- Masken selber machen
- Schützen Masken vor Coronovirus?
- Masken für Kinder?
- Maske richtig tragen
- Bärte und Schutzmasken
Maskenpflicht in der Öffentlichkeit
Einige Bundesländer sowie vereinzelte Kommunen hatten bereits früher im April eine sogenannte Maskenpflicht im Einzelhandel und/oder öffentlichen Nahverkehr beschlossen. Seit dem 27. April 2020 müssen Menschen in allen Bundesländern Mund und Nase bedecken, sobald sie mit Bus und Bahn fahren oder ein Geschäft betreten. An belebten Plätzen in der Innenstadt gilt zudem in vielen Städten eine Pflicht zum Tragen einer Maske.
Alle Regelungen gelten für Kinder ab sechs Jahren. In Sachsen-Anhalt gilt die Maskenpflicht sogar für Kinder ab zwei Jahren, es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei Nichtbeachten keine Bußgelder verhängt werden.
Maske muss Nase und Mund bedecken
Trotz der Verpflichtung zum Tragen einer Maske, sollten medizinische Masken und Partikelfiltermasken (FFP-Masken) den Mitarbeitern im Gesundheitswesen oder Angehörigen von Risikogruppen vorbehalten sein. In Arztpraxen, Krankenhäusern oder in der Pflege ist der Bedarf an medizinischen Einwegmasken ebenfalls weiterhin hoch. Eine gute Alternative für Privatpersonen ist der Behelfs-Mund-Nasenschutz: Selbst genähte oder gekaufte Stoffmasken, ein Schal oder Tuch sind ebenfalls gut geeignet. Entscheidend ist: Nase und Mund müssen vollständig bedeckt sein.
Welche Materialien eignen sich für Masken?
Grundsätzlich eignen sich als Materialien alle Stoffe. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Filtermöglichkeit. So schützt beispielsweise reine Baumwolle zu 70 Prozent, Leinen immerhin noch zu 62 Prozent. Je mehr Lagen eine Stoffmaske hat, desto stärker ist die Barriere. Beim Nähen sollte man jedoch auch die eigene Atmung im Hinterkopf behalten. Sie sollte durch die Stoffmaske nicht gestört werden. Dicke Stoffmasken können schnell unangenehm werden. Zwei Lagen Stoff sollten es aber mindestens sein, um einen Schutz für sich und andere herzustellen.
Masken selber machen: So gehts
Die Feuerwehr Essen hat auf ihrer Webseite eine Anleitung zum Selbernähen von rechteckigen Masken veröffentlicht. Natürlich sind auch andere Formen möglich. Hier wird aber ganz gut veranschaulicht, worauf es ankommt.
Zur Nähanleitung von Behelfs-Mund-Nasen-Schutz.
Annas Nähschule hat eine Nähanleitung für Masken für Erwachsene und Kinder veröffentlicht. Hier wird sogar erklärt, wie man die Maske so näht, dass ein Aktiv-Kohlefilter eingesetzt werden kann:
Eine weitere Variante zeigt Katja von Nähfrosch. Neben der rechteckigen zeigt sie auch die halbrunde Form. Außerdem sind die Schnittmuster für beide Masken auf Ihrer Webseite verlinkt:
Auch ohne Nähkenntnisse lässt sich eine Mund- und Nasenmaske ganz leicht selber machen. Wie das funktioniert, wird in diesem koreanischen Video erklärt (mit deutschen Untertitel):
Helfen Masken gegen die Übertragung von Corona?
Seit Mitte Januar 2021 gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske für alle Menschen ab sieben Jahren, wenn sie in Geschäften einkaufen oder im öffentlichen Nahverkehr fahren. Auch beim Betreten von Bibliotheken, Restaurants und auf vielen Wochenmärkten gilt seitdem eine Maskenpflicht. Wie sich herausstellte, schützen korrekt angelegte FFP2-Masken äußerst effektiv: Selbst in Innenräumen liegt die Ansteckungsgefahr laut einer Studie nach 20 Minuten bei nur 0,1 Prozent, ohne Maske hingegen bei fast 100 Prozent.
Dabei hörte man zu Beginn der Corona-Pandemie immer wieder, dass Atemschutzmasken für die Bevölkerung nicht nötig seien. Aus gutem Grund – schließlich waren diese immer wieder knapp. Die wenigen verfügbaren Exemplare, die den*die Träger*in selbst vor Corona schützen können (Masken mit Partikelfiltern, also FFP2- und FFP3-Masken) sollten dem Personal in Kliniken, Pflegeheimen und Praxen vorbehalten bleiben. Inzwischen wurde die Produktion von FFP-Masken der weltweiten Nachfrage angepasst.
Die "einfachen" Schutzmasken wie sie OP-Masken, aber auch selbstgemachte Masken aus Baumwolle oder anderen Materialien, darstellen, schützen vor Corona – aber nur, wenn jeder sie Alltagsmasken stellen für Speicheltröpfchen, die jeder Mensch beim Atmen, Sprechen oder Husten verbreitet, eine gute Barriere dar. Tragen wir selbst eine Maske, schützen wir also andere. Tröpfchen und Partikel werden in der Maske aufgefangen und fliegen gar nicht erst in die Umgebung.
Denn selbst, wenn wir uns gesund fühlen, können wir das Coronavirus übertragen, wenn wir (unwissentlich) infiziert sind. Masken schützen daher andere Menschen vor einer Ansteckung.
Selbst gemachte Maske ist besser als keine
Zu diesem Schluss kamen amerikanische Forscher schon im Jahr 2013: In einer Untersuchung testeten sie die Durchlässigkeit verschiedener Haushaltsmaterialien gegen 0,02 Mikrometer große Bakterien. Zur Einordnung: Das Coronavirus misst 0,1 Mikrometer, ist also fünf Mal größer als die getesteten Partikel.
Im Vergleich zur OP-Maske schnitt der Staubsaugerbeutel mit 86 Prozent Filtereffizienz am besten ab. Allerdings: Staubsaugerbeutelhersteller warnen eindringlich davor, diese als Filter für Masken zu verwenden. Staubsaugerbeutel können potentiell schädliche Stoffe enthalten, die beim Einatmen die Lunge sogar schädigen können. Deshalb: Normale Baumwolle, Geschirrtuch oder Schal filtern immer noch recht gut und schützen besser als kein Nasen-Mund-Schutz!
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- © Davies et al./9monate/Karin Wunder
Masken auch für Kinder?
In einer niederländischen Studie aus dem Jahr 2008 wurde die Schutzwirkung professioneller und selbst gemachter Schutzmasken bei Erwachsenen und Kindern verglichen. Insgesamt hatten Masken bei Kindern einen weniger schützendenden Effekt, was möglicherweise auf ihr höheres Aktivitätslevel zurückgeführt werden kann.
Trotzdem gilt die Pflicht, in Geschäften sowie Bus und Bahn Mund und Nase zu bedecken, seit Ende April auch für Kinder ab sechs Jahren. Für Babys und jüngere Kinder sind sie nicht so gut geeignet, können aufgrund der Erstickungsgefahr sogar gefährlich werden.
Masken kommen zudem nur für ältere Kinder infrage, da sie diese schon einigermaßen korrekt tragen können. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt ebenfalls das Tragen von Masken erst ab dem Grundschulalter: Selbst, wenn jüngere Kinder eine Maske akzeptieren, könne durch unsachgemäßes Hantieren, Berühren oder Spielen mit der Maske die Infektionsgefahr sogar noch vergrößert werden.
Darauf im Umgang mit selbst gemachten Masken achten
Auch beim Tragen von Masken gilt: Achten Sie immer auf die Hygieneempfehlungen zum Umgang mit Corona: Händewaschen, nicht ins Gesicht fassen und ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen sind auch mit Maske unerlässlich.
So verwenden Sie die Maske richtig:
- Reinigen Sie sich vor dem Aufziehen die Hände gründlich mit Seife, damit das Innere der Maske nicht kontaminiert wird.
- Ziehen Sie die Maske richtig über Mund, Nase und Wangen. Im Idealfall reicht die Maske bis über das Kinn.
- Prüfen Sie den richtigen Sitz der Maske, sodass an den Rändern möglichst wenig Luft hineingelangt, Sie aber trotzdem noch richtig atmen können.
- Wird die Maske feucht, beispielsweise, weil Sie husten oder niesen mussten, nehmen Sie sie sobald wie möglich ab.
- Denken Sie beim Abziehen der Maske daran, dass die Außenseite potentiell mit Erregern kontaminiert ist. Entsorgen Sie sie entweder in den Müll oder in einen gut verschließbaren Beutel, in dem sie bis zum Waschen aufbewahrt werden kann.
- Waschen Sie Ihre Hände danach gründlich mit Seife – mindestens 20 Sekunden lang.
- Waschen Sie gebrauchte Masken bei mindestens 60 Grad, besser noch bei 95 Grad, und ziehen Sie sie erst wieder nach vollständiger Trocknung auf.
Masken aus Stoff reinigen
Stoffmasken sollten nach jedem Tragen gewaschen beziehungsweise ausgekocht werden. Offizielle Empfehlungen zu Methoden und Temperaturen fehlen bislang. Die Virologen Alexander Kekulé und Christian Drosten empfehlen für Stoffmasken das Waschen bei mindestens 60 Grad Celsius. Verwendete Filter sollten nach jedem Tragen herausgenommen und entsorgt werden.
Warum Bärte das Tragen von Masken erschweren können
Das Nationale Institut für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (NIOSH) der USA wies bereits Ende Februar auf Twitter auf mögliche Probleme beim Tragen von Atemschutzmasken bei Bartträgern hin. Die Behaarung könne verhindern, dass die Maske eng genug auf der Gesichtshaut anliegt. Dazu wurde eine Grafik mit "sicherer" und "unsicherer" Gesichtsbehaarung gepostet.
@CDCgov does not currently recommend the general public use respirators for #COVID19. This 2017 graphic is meant for workers who wear them for airborne hazard protection, as facial hair can cause the tight seal to leak. Learn about COVID-19 and #PPE: https://t.co/A6dyYUJ5vb pic.twitter.com/rHwyQHxv67
— NIOSH (@NIOSH) February 28, 2020
Da selbst gemachte Masken Mund und Nase ohnehin nicht hundertprozentig vor Stoffen in der Luft schützen, sondern eher zum Schutz anderer getragen werden, scheint dieser Aspekt hier keine große Rolle zu spielen. Anders sieht das bei Partikelfilter-Atemschutzmasken aus. Hier kann ein Bart dazu führen, dass die Maske undicht wird.
In einem Interview mit dem französischen Radiosender RTL warnte der Chef der Französischen Vereinigung der Notärzte davor, dass Coronaviren im Bart mehrere Stunden lang hängenbleiben könnten. Es ist also sinnvoll, den Bart während der Corona-Epidemie regelmäßig zu reinigen – vor allem, wenn man sich draußen aufgehalten hat.
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