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Empfehlungen der STIKO

Impfkalender für Kinder und Jugendliche

Neues Impfschema für Säuglinge: Diese Impfungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO).

Impfkalender für Kinder und Jugendliche
© iStock.com/FatCamera

Impfungen gehören zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen schwerer Infektionskrankheiten, die der Medizin zur Verfügung stehen. Es gibt in Deutschland zwar keine Impfpflicht, aber bei einer hohen Durchimpfungsrate in der Bevölkerung ist es möglich, Infektionskrankheiten zumindest regional auszurotten. Eine Ausnahme stellt die Masern-Impfung dar: Seit März 2020 müssen alle Kinder (und erwachsene Betreuende) in Ausbildungs- und Betreuungseinrichtungen gegen Masern geimpft sein.

Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO)

Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist am Robert-Koch-Institut angesiedelt und besteht aus Experten, die zweimal jährlich Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aussprechen. Die Kosten für Empfehlungen laut Impfkalender der STIKO werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Die meisten Kinderärztinnen und Kinderärzte halten sich an die Empfehlungen aus dem Impfkalender der STIKO. Nur unter besonderen Umständen – zum Beispiel bei Vorerkrankungen – ist es sinnvoll, von den Impfterminen abzuweichen. In diesem Fall ist es möglich, eine sogenannte Nachholimpfung durchzuführen. Erläuterungen zu den Abkürzungen könnten Sie unter der Tabelle lesen.

Neues Impfschema für Säuglinge

2020 hat sich das von der STIKO empfohlene Impfschema für Säuglinge geändert: Statt der 6-fach-Impfung (Kombinationsimpfung) im Schema 3+1 sollen Babys künftig nur noch drei Impfdosen erhalten und nach dem Schema 2+1 geimpft werden: Im Alter von zwei, vier und elf Monaten (reif geborene Säuglinge). Die bisherige Impfung im dritten Lebensmonat entfällt. Bislang wurde eine weitere Impfung im dritten Lebensmonat empfohlen. Diese entfällt nun. Abgeschlossen wird die Grundimmunisierung künftig wie bisher im elften Monat (ggf. später als Nachholimpfung).

Frühchen mit Geburtstag vor der vollendeten 37. SSW sollen laut Impfkalender weiterhin nach dem 3+1-Schema mit vier Dosen geimpft werden.

Abstände bei der 6-fach-Impfung einhalten

Bei der 6-fach-Impfung erhalten Säuglinge die Grundimmunisierung gegen Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Poliomyelitis (Polio) und Hepatitis B. Je nachdem, wann die erste injiziert wird, finden die weiteren Impfungen statt.

Die STIKO empfiehlt die erste Dosis ab dem Alter von acht Wochen. Die zweite Dosis erfolgt acht Wochen später. Für einen effektiven Langzeitschutz sollte zwischen der zweiten und dritten Impfung ein Abstand von mindestens sechs Monaten eingehalten werden.

 

Alter in Monaten

Lebensjahr

Impfung gegen

1,5

2

4

11

12-23

2-4

5-6

9-11

12-16

Wundstarrkrampfa

 

G1

G2

G3d

N

N

A1

A2

Diphtherie

 

G1

G2

G3d

N

N

A1

A2

Keuchhustena
(Pertussis)

 

G1

G2

G3d

N

N

A1

A2

Kehldeckelentzündunga
(Haemophilus
influenzae/Hib Typ b)

 

G1

G2

G3d

N

N

 

Kinderlähmunga
(Poliomyelitis)

 

G1

G2

G3d

N

N

A1

Hepatitis Ba

 

G1

G2

G3d

N

N

Pneumokokkena

 

G1

G2

G3d

N

 

Rotavirenb

G1

G1/2/3

 

 

Meningokokken C

 

G1

N

Masern

Mumps
Röteln
(MMR)

 

G1

G2

N

Windpocken
(Varizellen)

 

G1

G2

N

Humane Papillomviren
(HPV)

 

im Alter von 9-14 Jahren empfohlen (SM)


Erläuterungen zum Impfkalender für Kinder

a) Frühgeborene erhalten nach dem neuen Impfschema eine zusätzliche Impfdosis im dritten Lebensmonat, insgesamt vier Impfdosen.

b) Erste Impfung im Alter von sechs Wochen, je nach verwendetem Impfstoff insgesamt zwei bis drei Impfdosen im Abstand von je vier Woche.

c) Impfungen können auf mehrere Termine aufgeteilt werden. MMR und Windpocken können am selben Tag oder im Abstand von vier Wochen gegeben werden.

d) Mindestabstand zur vorherigen Impfung mindestens sechs Monate.

A Auffrischimpfung: Diese sollte nach Möglichkeit mit einem Abstand von mindestens fünf Jahren zur vorhergehenden Impfung erfolgen.

G Grundimmunisierung aller noch nicht geimpften Kinder bzw. Vervollständigung eines nicht ausreichenden Impfschutzes.

N Nachholimpfung

SM Standardimpfung mit zwei bis drei Impfdosen für alle Mädchen, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr.

Mögliche Impfreaktionen

Nach einer Impfung kann es an der Einstichstelle zu Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit kommen. Neben diesen sogenannten lokalen Impfreaktionen können leichtes Fieber, grippeähnliche Beschwerden sowie Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Diese Reaktionen sind normal und werden durch die Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff hervorgerufen. Die Impfreaktionen klingen in der Regel nach kurzer Zeit (innerhalb von 72 Stunden) von selbst ab.

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"Impfkrankheit"

Ein bis vier Wochen nach einer Impfung mit Lebendimpfstoff kann es zur sogenannten Impfkrankheit kommen. Bei Lebendimpfungen wird eine geringe Menge aktiver, aber in ihrer Wirkung stark abgeschwächter Viren der zu impfenden Infektionskrankheit injiziert. Kommt es nach einer solchen Impfung zur Impfkrankheit, ähneln die Symptome denen der geimpften Krankheit - in stark abgeschwächter Form.

Die Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln, auch MMR-Impfung genannt, ist eine Impfung mit Lebendimpfstoff. Daher kann es nach der MMR-Impfung zu erhöhter Temperatur sowie leichten "Impfmasern" oder Schwellungen wie bei Mumps kommen.

Lesen Sie hier mehr über die Masern-Impfung.

Allergische Reaktionen

Allergische Reaktionen sowie schwere Impfkomplikationen treten sehr selten auf. Sie stehen eher in Verbindung mit Bestandteilen des Impfstoffs, also Hilfsstoffen oder Verunreinigungen, die bei der Herstellung des Impfstoffes entstehen können. Bei der Impfung gegen Influenza (Grippe) sollte beachtet werden, dass der Impfstoff Hühnereiweiß enthält. Für Kinder wird die Grippeimpfung aber bislang nicht als Standardimpfung für Kinder empfohlen.

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