Babykurse: Spaß für Eltern und Kind
Babykurse liegen bei Neu-Eltern oft hoch im Kurs. Doch was bringen sie eigentlich wirklich und worauf sollte man bei der Auswahl achten?
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Sie sind die perfekte Abwechslung – nicht nur für das Baby, sondern auch für die Eltern: Babykurse sind mittlerweile eine feste Institution im Leben vieler frisch gebackener Eltern und ihrer Kinder. Doch bei den Kursen geht es um viel mehr als um Frühförderung. Gerade Frauen, die zum ersten Mal Mutter geworden sind, genießen den Austausch mit anderen Müttern oft sehr.
So wie Alexandra, 35, die mit ihrem Sohn Noah häufig in Babykursen unterwegs war: "Ich habe so ziemlich alles mitgenommen, von PEKiP über Krabbelkurs bis hin zum Babyschwimmen." Mit ihrem zweiten Kind nimmt sie nun deutlich weniger an Kursen teil: "Ich brauche jetzt die Unterhaltungen mit anderen Müttern nicht mehr so. Zum Babyschwimmen gehe ich mit Emilia aber gern. Sie mag Wasser einfach und ich möchte ihr später auch so früh wie möglich das Schwimmen beibringen."
Welche Babykurse gibt es?
Die Zahl der Babykurse wächst rasant. Neben den "Klassikern" wie der Krabbelgruppe gibt es mittlerweile auch so exotisch klingende Kurse wie Baby-Shiatsu oder Baby-Yoga. Oft gesuchte Kurse für Baby sind:
Nicht direkt ein Babykurs, aber ein tolles Fitnessprogramm für Mama und Kind ist das Kangatraining, bei dem das Baby in einer Trage vor der Brust der Mutter entspannt schlafen kann, während diese trainiert. Auch in manche Rückbildungskurse dürfen die Mamas ihre Babys mitnehmen und diese auch in das Training einbeziehen – zum Beispiel als lebende "Hantel" für das Muskeltraining.
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Ab wann dürfen Babys Kurse besuchen?
Das ist ganz unterschiedlich. An manchen Kursen dürfen Babys schon recht früh teilnehmen, zum Beispiel am PEKiP, womit bereits zwischen der 4. und 6. Lebenswoche begonnen werden kann. Etwas später sollten Eltern mit ihrem Baby zum Babyschwimmen gehen. Babys, die am Babyschwimmen teilnehmen, leiden nämlich häufiger unter Magen-Darm-Infektionen. Experten führen diesen Effekt auf das Verschlucken des Schwimmbadwassers zurück. Kinderärzte empfehlen deshalb vor einer Teilnahme am Babyschwimmen erst die Grundimmunisierung gegen Rotaviren durchzuführen. Diese ist in der Regel je nach verwendetem Impfstoff in der 16. oder in der 22. Lebenswoche abgeschlossen. Da Babys nach einer Rota-Impfung noch bis zu zwei Wochen lang Rotaviren mit dem Stuhl ausscheiden, sollte frühestens nach diesem Zeitraum mit dem Schwimmen begonnen werden.
Eltern von Babys bis zu zwei Jahren, die ein hohes Allergierisiko haben (zum Beispiel aufgrund häufig vorkommender Allergien in der Familie), empfiehlt das Umweltbundesamt, vorsichtshalber vor dem Babyschwimmen mit dem Kinderarzt zu sprechen. Möglicherweise können Reaktionsprodukte des in Schwimmbädern verwendeten Chlors das Asthmarisiko erhöhen.
Bei der Babymassage gibt es oft kein Mindestalter, schließlich freuen sich Neugeborene genau wie ältere Babys über sanfte Streicheleinheiten. Grundsätzlich gilt: Sprechen Sie am besten vorher mit dem Veranstalter, denn in manchen Babykursen achten die Gruppenleiter auf ein homogenes Alter, für andere Kurse wiederum ist schon eine gewisse motorische Entwicklung Voraussetzung für die Teilnahme. Kurse wie Mutter-Kind-Turnen zum Beispiel sind eher für ältere Babys geeignet, am Baby-Yoga wiederum können Mütter oft auch schon wenige Wochen nach der Geburt teilnehmen.
Was bringen Babykurse eigentlich den Babys?
In Babykursen kommen Babys schon früh mit anderen Kindern in Kontakt. Schon wenige Wochen alte Babys haben das Bedürfnis nach vielfältiger sozialer Interaktion und genießen den Umgang und Kontakt mit anderen Babys durchaus. Jedoch: Nicht alle Babys fühlen sich in größeren Gruppen wohl. Wenn Sie also das Gefühl haben, dass sich Ihr Baby jedes Mal gestresst fühlt, macht es keinen Sinn, den Kurs trotzdem zu besuchen. Denn zumindest Ihr Kind profitiert dann nicht davon.
Nicht nur die Förderung sozialer, sondern auch die von motorischen Kompetenzen steht bei den meisten Kursen im Mittelpunkt. Mit den Stichworten Frühförderung oder Entwicklungsförderung werben viele Babykurse. Bestimmte Konzepte sollen Babys dazu anregen, schneller oder sicherer die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen.
Gerade im ersten Lebensjahr machen Babys ohnehin viele wichtige Entwicklungsschritte. Babykurse sollen sie dabei unterstützen und in ihrer Entwicklung fördern. Für viele steht jedoch der Spaß im Mittelpunkt. So wie bei Nadine, die mit ihrer Tochter Elisabeth regelmäßig zum PEKiP geht. "Sie liebt es einfach, nackig durch die Gegend zu robben. Bei uns in der Wohnung geht das gar nicht, die ist viel zu klein und permanent sind irgendwo Hindernisse."
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Babykurs: Ja oder nein?
Babykurse sind Geschmackssache. Während die einen begeisterte Kursgänger sind, haben andere Eltern wenig Lust auf eine zufällig zusammengewürfelte Gruppe. Alexandra war zum Beispiel auch mal genervt vom Vergleichen des Entwicklungsstandes der Kinder: "Es ist oft einfach Glückssache, ob die Chemie zwischen den Mamas stimmt. Es sind ja meistens die Mütter, die kommen, und dann wird geguckt: Was kann dein Kind schon und meins nicht? Wer nimmt den Schnuller, wer stillt nicht und so weiter. Es ist auch einmal vorgekommen, dass ich zu einem Kurs deswegen nicht mehr hingegangen bin." Das sei aber abhängig von den teilnehmenden Eltern und nicht vom Kurs, betont Alexandra.
Ob und welchen Effekt die verschiedenen Babykurse haben, ist jedenfalls oft noch gar nicht wissenschaftlich untersucht worden. Ob Sie mit Ihrem Kind zu so einem Kurs gehen oder nicht, hat also keinen Einfluss auf seine Entwicklung. Der Spaß für Baby und Eltern sollte daher an erster Stelle stehen. So sieht es auch Mama Nadine: "Ich mache Babykurse grundsätzlich nur, wenn meine Kleine Freude daran hat. Und wenn nicht – dann eben nicht".
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