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Babypflege

Feuchttücher fürs Baby: praktisch, aber auch gut?

Hebammen empfehlen einfach einen Waschlappen und lauwarmes Wasser, um den Babypopo zu reinigen. Dennoch verwenden mehr als 90 Prozent der Eltern Feuchttücher. Schließlich sind die vor allem für unterwegs unschlagbar praktisch. Aber sind sie auch gut fürs Baby?

Feuchttücher
© Gettyimages/AdamRadosavljevic

Artikelinhalte auf einen Blick:

Windeldermatitis: Tipps und Hausmittel gegen einen wunden Po

Sind Feuchttücher schädlich?

Ein Grund, warum Hebammen von Feuchttüchern abraten, sind die darin enthaltenen Konservierungsstoffe. Diese sind nötig, damit sich in den Tüchern keine Bakterien und Schimmelpilze vermehren. Es gilt: je weniger Inhaltsstoffe, desto besser. Je mehr Wasser Feuchttücher jedoch enthalten, desto eher können sich Bakterien und Schimmelpilze darin vermehren. Das kann dann eine Windeldermatitis oder Windelsoor zur Folge haben.

Vor einigen Jahren fanden Tester*innen des Verbrauchermagazins Ökotest in einigen Feuchttüchern den antiseptischen und konservierenden Stoff Polyhexamethylenbiguanid (PHMB), der als krebserregend eingestuft wird.

Die gute Nachricht: In einem erneuten Test 2021 konnten die Expert*innen diesen nicht mehr nachweisen und auch kaum noch andere problematische Stoffe. Die Mehrzahl der getesteten Tücher wurde mit "sehr gut" bewertet. Ökotest bemängelt nun vor allem, dass Feuchttücher ein Müllproblem darstellen und somit nicht gut für die Umwelt sind. Ganz wichtig: Feuchttücher gehören nicht in die Toilette, da sie diese verstopfen können.

Welche Feuchttücher eignen sich fürs Baby?

Die Haut von Säuglingen ist anders aufgebaut als die von Erwachsenen. Die Hornschicht, die verhindert, dass Fremdstoffe über die Haut in den Körper gelangen, ist viel dünner. Dadurch ist die Haut reizempfindlicher.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät deshalb, zu parfümfreien Tüchern für sensible Haut zu greifen, um mögliche Hautreizungen des Babys zu vermeiden. Diese können zum Beispiel zu einem wunden Po führen. Auch Alkohol und Farbstoffe haben in Feuchttüchern nichts zu suchen.

Allerdings empfiehlt die BZgA, nicht regelmäßig zu den Einwegtüchern zu greifen, sondern sie zum Beispiel nur für unterwegs zu nutzen. Für die Reinigung zu Hause rät die BZgA zu einem Waschlappen, der ausschließlich für den Pobereich verwendet, täglich gewechselt und regelmäßig ausgekocht wird.

Checkliste: Das brauchen Sie wirklich zur Babypflege

Feuchttücher fürs Gesicht?

Aus dem gleichen Grund – um Hautirritationen zu vermeiden – sollten Feuchttücher auch nicht regelmäßig für das Gesicht verwendet werden. Beachten Sie die oben genannten Punkte, können Sie die Tücher jedoch unterwegs auch mal dafür benutzen, um klebrige Finger oder Gesichter zu reinigen.

Feuchttücher selber machen

Viele Eltern gehen aus Nachhaltigkeits- oder Kostengründen dazu über, sich selbst Feuchttücher für unterwegs herzustellen. Dafür benötigt man eine verschließbare Box, ein geeignetes Öl (etwa Mandelöl) ohne Duft- und problematische Zusatzstoffe und Einmalwaschlappen. Auch wiederverwendbare Baumwollwaschlappen können verwendet werden, sofern sie anschließend ausgekocht werden.

Dann geben Sie etwas von dem Öl in abgekochtes Wasser, tränken die Tücher damit, falten diese und geben sie in die Box.

Der Vorteil selbstgemachter Feuchttücher liegt auf der Hand: Sie wissen genau, was drin ist – und was nicht. Wiederverwendbare Tücher ersparen der Umwelt zudem viel Müll. Der Nachteil: Auch darin können sich Bakterien und Pilze vermehren. Auf keinen Fall sollten die Tücher aus diesem Grund über längere Zeit in der Box aufbewahrt werden.

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