Nuckelflasche: Das müssen Sie über Babyflaschen wissen
Ob für abgepumpte Milch, Säuglingsersatznahrung, Wasser oder Tee: Alle Kinder trinken aus der Babyflasche, doch wenn dauerhaft genuckelt wird, schadet das den Zähnen. Was Sie bei Kauf und Umgang mit der Nuckelflasche beachten sollten.
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- © iStock.com/kupicoo
Das Angebot an Nuckelflaschen ist groß, sich für eine zu entscheiden, fällt den meisten frisch gebackenen Eltern schwer. Auch das Thema Sterilisation der Babyflasche beschäftigt viele. Dabei gilt: Grundlegende Hygienemaßnahmen sind unbedingt zu beachten – mit der Reinigung übertreiben müssen es Eltern allerdings nicht.
Artikelinhalte auf einen Blick:
- Welche Babyflasche ist die Beste?
- Die richtige Größe finden
- Tipps für den Kauf der Nuckelflasche
- Nuckelflaschen für besondere Situationen
- Babyflasche zubereiten – so geht’s
- Babys füttern mit der Nuckelflasche
- Nuckelflasche richtig pflegen und reinigen
- Wie lange die Nuckelflasche geben?
- Tipps zur Abgewöhnung
Welche Babyflasche ist die Beste?
Bei der Auswahl der Nuckelflasche ist vor allem eins angesagt: Ausprobieren! Denn es gibt sowohl Flaschen als auch Sauger in verschiedenen Materialien, die jeweils Vor- und Nachteile bieten und von jedem Baby unterschiedlich angenommen werden.
- Babyflaschen aus Glas: In Nuckelflaschen aus Glas bleibt der Inhalt länger warm. Ein weiterer Vorteil: Auch nach mehrfachem Spülen ist das Glas noch klar. Allerdings sind Babyflaschen aus Glas schwerer und können zerbrechen, wenn sie zum Beispiel bei der Zubereitung herunterfallen.
- Babyflaschen aus Plastik: Nuckelflaschen aus Plastik können nicht zerbrechen. Sie sind leicht und machen es dem Kind aufgrund ihres Gewichts einfacher, die Flasche später selbst zu halten. Ihr Nachteil: Nach einer Weile sehen sie nicht mehr sehr ansehnlich aus – dies ist jedoch nur ein rein optischer Makel. Kunststoff-Babyflaschen mit der umstrittenen Chemikalie Bisphenol A dürfen per Gesetz seit Juni 2011 in der Europäischen Union nicht mehr hergestellt und verkauft werden.
- Sauger aus Latex/Kautschuk: Diese Sauger haben einen leichten Eigengeruch und -geschmack, im Gegensatz zu Silikonsaugern sind sie flexibler, weicher und elastischer.
- Sauger aus Silikon: Solche Sauger sind fester und weniger elastisch. Sie können leicht zerbissen werden und müssen deshalb regelmäßig auf Risse untersucht werden.
Nuckelflasche: Die richtige Größe finden
Sowohl Nuckelflaschen als auch Sauger gibt es in verschiedenen Größen. Standardflaschen haben eine Öffnung von etwa drei bis vier Zentimetern, Weithalsflaschen benötigen durch ihre breitere Öffnung von etwa fünf Zentimetern auch breitere Saugaufsätze.
Die Sauger werden in drei Größen unterschieden:
- erste Größe für Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten
- zweite Größe für Kinder ab sechs Lebensmonaten
- dritte Größe für Kinder ab 18 Lebensmonaten
Kommt Ihr Baby mit einer Größe zurecht, ist es nicht zwingend nötig, diese mit fortschreitendem Alter anzupassen.
Damit Babys nicht zu hastig trinken und dabei Luft verschlucken, ist die Größe des Sauglochs wichtig. Als Faustregel gilt: Das Saugloch sollte nur so groß sein, dass ein Tropfen Milch pro Sekunde heraustropft, wenn Sie die Flasche auf den Kopf gedreht halten.
Sauger der Babyflasche
Sauger werden in unterschiedlichen Formen angeboten. Die meisten Hersteller möchten mit ihrem Produkt ein kiefergerechtes Saugen ermöglichen oder streben danach, den Sauger möglichst ähnlich zur Brustwarze zu gestalten. Allerdings wird sich der Saugprozess an der Flasche immer von dem an der Brust unterscheiden. Denn die Lippen des Babys müssen den Sauger viel enger umschließen als die Brustwarze. Beim Stillen ist der Mund weiter geöffnet und die Lippen ausgestülpt. Weithalsflaschen mit breitem Saugaufsatz dienen dazu, dass das Baby die Lippen ähnlich wie beim Stillen weiter öffnen muss.
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Tipps für den Nuckelflaschen-Kauf
Um Ihnen die Wahl der richtigen Babyflasche zu erleichtern, können Sie beim Kauf folgende Tipps beachten:
- Sauger aus weichem und flexiblem Material verwenden.
- Runde, symmetrische und nicht zu enge Saugerspitze wählen: Alle Seiten sollten gleich aussehen, es gibt kein oben oder unten.
- Kleines Saugloch: So wird schnelles Trinken und das Schlucken von zu viel Luft verhindert. Bei einem sogenannten Teesauger mit kleinstem Saugloch muss das Baby intensiver saugen. Die Mahlzeiten dauern dadurch etwas länger. Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn es mit einem Milchsauger zu hastig trinkt und sich verschluckt.
- Bei Bedarf Weithalsflasche mit einer Öffnung von etwa fünf Zentimetern wählen: Sie lässt sich einfacher befüllen, reinigen und das Baby muss den Mund wie beim Stillen etwas weiter öffnen.
- Flaschengröße mit einem Fassungsvermögen zwischen 120 und 250 Millilitern: Kleinere Flaschen eignen sich nur für Neugeborene – die Anschaffung lohnt sich aufgrund der kurzen Einsatzdauer eher weniger.
- Sechs bis acht Babyflaschen sind empfehlenswert, um nicht ständig spülen zu müssen. Wie viele Nuckelflaschen benötigt werden, richtet sich aber danach, wie oft das Baby daraus trinkt. Tipp: Eine Flasche mehr zu Hause haben als Mahlzeiten am Tag gefüttert werden.
- Keine Greifflaschen verwenden, wenn durch das frühe Halten der Flasche das Dauernuckeln begünstigt wird.
Nuckelflaschen für Neugeborene in besonderen Situationen
Bei frühgeborenen Babys, kranken Kindern oder Neugeborenen mit anatomischen Besonderheiten können die gängigen Babyflaschen ungeeignet sein. Für solche Bedürfnisse gibt es spezielle Nuckelflaschen – lassen Sie sich hierzu nach der Geburt im Krankenhaus, von der Hebamme oder dem Kinderarzt beraten.
- Antikolikflaschen: Diese Babyflaschen sorgen beim Trinken für einen Druckausgleich.
- Muttermilchsauger: Solche Nuckelflaschen sollen den Wechsel zwischen Brust und Flasche erleichtern.
- Special-Needs-Feeder: Sie haben einen speziellen Saugaufsatz für Babys, die beim Saugen kein Vakuum erzeugen können – zum Beispiel bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte.
Babyflasche zubereiten – so geht’s
Um eine Nuckelflasche mit Säuglingsersatznahrung zuzubereiten, sollten Sie genau den Anweisungen folgen, die auf der jeweiligen Packung angegeben sind. Grundsätzlich gilt dabei Folgendes:
- Babynahrung immer frisch und in einer sauberen Flasche zubereiten
- Auf persönliche Hygiene achten: Hände waschen und in der Nähe keine rohen Lebensmittel verarbeiten
- Wasser im Wasserkocher nur auf 40 Grad erwärmen oder abkochen und abkühlen lassen. Nur frisch aus der Leitung entnommenes kaltes Fließwasser verwenden. Wichtig: Mikrowellengeräte eignen sich nicht zum Erwärmen von Nuckelflaschen. Es besteht die Gefahr, dass sich sogenannte "Hotspots" in der Flüssigkeit bilden. Die übermäßig heißen Bereiche bergen das Risiko einer Verbrühung.
- Milchpulver wie auf der Packung angegeben abmessen und mit Wasser mischen. Die Nuckelflasche dazu nur schwenken und nicht schütteln, da sonst zu viele Luftblasen entstehen.
- Temperatur per Tropftest auf dem Handgelenk testen oder die Nuckelflasche an die Wange oder Innenseite des Unterarms halten. Die Trinktemperatur sollte der Körpertemperatur von 37 Grad entsprechen.
- Reste wegschütten und nicht wieder aufwärmen
- Babyflasche direkt nach dem Gebrauch mit heißem Wasser und Spülmittel waschen. Verwenden Sie zur Reinigung der Flasche eine Bürste, die ausschließlich diesem Zweck dient.
Babys füttern mit der Nuckelflasche
Wie beim Stillen ist auch das Füttern mit der Babyflasche mehr als reine Nahrungsaufnahme: Es vermittelt das Gefühl von Geborgenheit und soll ein positives Erlebnis sein, das Kind und Eltern verbindet. Damit die Gabe der Nuckelflasche funktioniert, beachten Sie folgende Tipps:
- Hautkontakt fördern: Je mehr Hautkontakt Ihr Baby beim Füttern mit der Nuckelflasche erfährt, desto besser.
- Bequeme Position finden: Setzen Sie sich hin und halten Sie Ihr Baby leicht sitzend im Arm, sodass sich der Kopf in Ihrer Ellenbeuge befindet.
- Suchreflex auslösen: Beim Stillen sucht das Baby eigenständig die Brustwarze. Um diesen Reflex auch bei der Gabe der Nuckelflasche auszulösen, streicheln Sie erst sanft mit dem Sauger über die Wange des Babys, dann schieben Sie den Sauger vorsichtig in den Mund.
- Babyflasche richtig halten: Halten Sie die Flasche schräg in der Hand. Achten Sie darauf, dass der Sauger immer mit Milch gefüllt ist, damit das Baby keine Luft schluckt.
- Bäuerchen machen: Legen Sie Ihr Baby nach der Mahlzeit auf ein Spucktuch über Ihre Schulter, damit es ein Bäuerchen machen kann. Wenn es während des Fütterns möglich ist, lassen Sie Ihr Baby zwischendurch ebenfalls ein Bäuerchen machen.
- Liebevoll begleiten: Auch wenn Ihr Baby die Flasche schon alleine halten kann: Lassen Sie es bei der Mahlzeit nicht allein, sondern gestalten Sie das Füttern weiterhin als gemeinsames Ritual.
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Nuckelflaschen richtig pflegen und reinigen
Milchreste in Babyflaschen sind ein guter Nährboden für Mikroorganismen. Damit sich keine Keime durch das Antrocknen von Nahrungsresten bilden, ist es wichtig, die Flasche nach dem Gebrauch ordentlich zu reinigen.
Das Netzwerk "Gesund ins Leben" – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung – empfiehlt: Direkt nach der Mahlzeit sollte die Nuckelflasche mit heißem Wasser und Spülmittel gründlich gespült, sorgfältig gereinigt und anschließend trocken aufbewahrt werden. Ein Auskochen oder Sterilisieren von Flaschen und Silikonsaugern bringt Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGLJ) zu Folge im häuslichen Bereich keinen weiteren Vorteil. Da aber die Oberfläche von Gummisaugern poröser ist als die von Silikonsaugern wird empfohlen, diese hin und wieder auszukochen oder häufiger auszutauschen.
Saubere Flaschen sollten mit der Öffnung nach unten auf ein sauberes, frisches Tuch gestellt und nach dem Trocknen bis zur Verwendung trocken aufbewahrt werden. Alternativ ist auch eine Reinigung in der Spülmaschine möglich: Babyflaschen sollen bei mindestens 65 Grad gründlich gesäubert und anschließend getrocknet werden. Plastikflaschen werden in der Spülmaschine allerdings schnell trübe.
Babyflaschen sterilisieren
Eltern, die zu Hause die Nuckelflaschen in den ersten Lebensmonaten sterilisieren möchten, haben verschiedene Möglichkeiten:
- Babyflaschen im Topf auskochen: Im Anschluss an die Reinigung mit Wasser und Spülmittel die Flaschen und Sauger in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen, sodass die Utensilien komplett mit Wasser bedeckt sind. Das Wasser zum Kochen bringen und für drei Minuten bei geschlossenem Deckel sprudelnd kochen lassen. Um Nuckelflaschen auf diese Weise auf dem Herd auszukochen, gibt es alternativ auch Spezialtöpfe.
- Babyflaschen sterilisieren mit einem Dampfsterilisator (Vaporisator): In diesen Geräten werden potenzielle Keime durch Hitze abgetötet. Meist passen drei bis sechs Nuckelflaschen hinein, einige Geräte verfügen über eine Abstellautomatik. Schnell und praktisch sind auch Mikrowellen-Dampfsterilisatoren.
Nuckelflasche: Wie lange geben?
Sobald das Kind mit etwa einem Jahr komplett an der Familienkost teilnimmt und keine Milchmahlzeiten mehr bekommt, wird es Zeit, auf die Nuckelflasche zu verzichten. Zusätzliche Getränke wie Wasser oder ungesüßten Tee trinken Kinder am besten aus einem Becher oder einer Tasse.
Babyflasche – ständiges Nuckeln schadet den Zähnen
Laut Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) ist das dauerhafte Nuckeln an der Babyflasche die Hauptursache für schwere Milchzahnkaries. Die Flasche sollte daher nicht zum Einschlafen oder Beruhigen, sondern ausschließlich zur Aufnahme von Nahrung oder Getränken dienen und im Anschluss wieder weggestellt werden. Überlassen Sie Ihrem Kind die Flasche nicht zur Selbstbedienung. Wenn die Nuckelflasche ein ständiger Begleiter ist, drohen gesundheitliche Folgen: Durch das dauerhafte Umspülen der Zähne werden diese angegriffen – selbst wenn sich in der Flasche nur Wasser befindet. Es entsteht der sogenannte Nuckelflaschenkaries, in der Fachsprache als Early-Childhood-Caries (ECC) oder Nursing-Bottle-Syndrom bezeichnet.
Es empfiehlt sich daher, dass eigenständige Trinken aus Becher oder Tasse so früh wie möglich zu fördern. Schon mit der Einführung des ersten Breis im Beikostplan kann das Kind üben. Zu diesem Zeitpunkt benötigt es neben seinen Milchmahlzeiten zwar noch keine zusätzliche Flüssigkeit, das Training mit der Tasse ist aber bereits sinnvoll. Sobald das Baby etwa ab dem achten Lebensmonat vom Becherrand trinken kann, sollte es dies tun.
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Tipps zur Abgewöhnung der Nuckelflasche
Ständiges Nuckeln an der Babyflasche kann sich wie beim Schnuller tatsächlich zu einer Art Sucht entwickeln. Denn für Kinder ist das Saugen ein angenehmes Gefühl, das sie beruhigt. Eine Entwöhnung ist in solchen Fällen dann mit viel Zeit und Geduld verbunden. Folgende Tipps können helfen:
- Identifizieren Sie die Situationen, in denen Ihr Kind die Nuckelflasche einfordert, und finden Sie heraus, was Ihr Nachwuchs wirklich möchte. Ist das Kind gerade zum Beispiel Stress ausgesetzt oder macht ihm eine ungewohnte Umgebung zu schaffen?
- Bieten Sie die Flasche immer weniger und kürzer an. Als beruhigenden Ersatz können Sie Ihrem Kind vielleicht ein Stofftier oder Schnuffeltuch schmackhaft machen.
- Wählen Sie einen guten, entspannten Zeitpunkt für die Entwöhnung und keine neue Situation wie den Start in der Kita.
- Bleiben Sie konsequent: Ist die Babyflasche einmal weg, bleibt sie auch weg.
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