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Ureaplasma (Ureaplasma urealyticum & Ureaplasma parvum)

Ureaplasmen sind Bakterien, die sich nach Übertragung durch Geschlechtsverkehr im unteren Genitaltrakt ansiedeln. Sie können Entzündungen auslösen und sich bei Frauen auch auf die Schwangerschaft auswirken.

Ureaplasma (Ureaplasma urealyticum & Ureaplasma parvum)
© iStock.com/Vasileios Economou

Ureaplasmen gehören zu den Mykoplasmen und sind die kleinsten, sich eigenständig vermehrenden Bakterien. Sie kommen im Uro-Genitaltrakt vor und können dort unter bestimmten Umständen verschiedene Krankheiten verursachen. Häufig machen sie aber auch gar keine Probleme und werden nicht einmal bemerkt. Es gibt zwei Arten von Ureaplasmen: Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma parvum. Zwar tritt Ureaplasma parvum wesentlich häufiger im Uro-Genitaltrakt auf, als Krankheitserreger gilt aber vor allem Ureaplasma urealyticum.

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Übertragung von Ureaplasmen

Die Übertragung von Ureaplasmen erfolgt in der Regel durch Sexualkontakte. Man geht von einer relativ hohen Verbreitung in der erwachsenen Bevölkerung aus. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung steigt mit zunehmender Zahl der Sexualpartner. Bei bis zu 40 Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer konnten Ureaplasmen (in niedriger Keimzahl) nachgewiesen werden. Weil die Bakterien oft gar keine Beschwerden verursachen, werden sie spät oder gar nicht entdeckt.

Symptome von Ureaplasmen

Die Ureaplasmen selbst verursachen gar keine Symptome. Das gilt besonders bei geringer Besiedelung mit diesen Bakterien. Wenn etwa die Schleimhaut der Vagina gestört oder das Immunsystem geschwächt ist, vermehren sich die Ureaplasmen und können Entzündungen verursachen beziehungsweise mitverursachen, die dann zu Beschwerden führen.

Bei Frauen können Ureaplasmen Entzündungen an Gebärmutter und Gebärmutterhals, Eierstöcken und der Scheide hervorrufen. Solche Entzündungen äußern sich in Jucken und Brennen im Bereich der Scheide sowie in gelbem bis grünem Ausfluss.

Frauen und Männer können an durch Ureaplasmen hervorgerufenen Harnröhrenentzündungen erkranken. Symptome sind ein häufiger und starker Harndrang, Probleme beim Wasserlassen, Ausfluss (weiß, gelb oder grün) sowie Brennen und Jucken der Harnröhre.

Ureaplasma und Schwangerschaft

Ureaplasmen stehen in Verdacht, sich negativ auf die Schwangerschaft auszuwirken. Demnach könnten die Bakterien für Fehl- oder Frühchen sowie vorzeitige Wehen zumindest mitverantwortlich sein. Sie scheinen außerdem im Zusammenhang mit einem niedrigen Geburtsgewicht bei Babys zu stehen. Auch ein vorzeitiger Blasensprung könnte durch Ureaplasmen ausgelöst werden.

Bei Frauen, die nach der Entbindung oder einer Fehlgeburt Fieber bekamen, wurden ebenfalls Ureaplasma urealytica gefunden.

Bereits im Mutterleib oder während der Geburt können sich Babys mit Ureaplasmen anstecken. Etwa 50 Prozent aller reif geborenen Babys und 80 Prozent aller Frühgeburten sind mit Ureaplasmen-Bakterien infiziert. Dass die Rate bei Frühgeborenen so hoch ist, könnte ein weiterer Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Ureaplasmen und Frühgeburten sein. Bei Babys, die mit Ureaplasmen in Kontakt kamen, lassen sich die Bakterien häufig auch in der Lunge nachweisen. Betroffene Babys sind anfälliger für die Entwicklung einer Lungenentzündung oder einer Gehirnhautentzündung (Meningitis). Auch hier sind Frühchen besonders gefährdet. Es scheint außerdem einen Zusammenhang zwischen Infektionen des Zentralen Nervensystems beim Neugeborenen und Ureaplasma-Bakterien sowie Hautinfektionen zu geben.

Um auf Nummer sicher zu gehen, wird nach Diagnose von Ureaplasma-Bakterien in der Schwangerschaft mit Antibiotikum behandelt. Gleichzeitig bedeutet das aber nicht, dass es bei einer Besiedelung des Uro-Genitaltrakts der Mutter automatisch zu Problemen in der Schwangerschaft kommt. Welche Faktoren letztlich dazu führen, dass Ureaplasmen eine Frühgeburt oder andere Komplikationen verursachen, wird laufend erforscht. Es scheint einen Zusammenhang zur Besiedelungs-Dichte zu geben.

Therapie bei Besiedelung mit Ureaplasma-Bakterien

Da Ureaplasma-Bakterien keine Zellwand haben, sind sie gegenüber vielen Antibiotika (etwa Penicillin) resistent. Mit bestimmten Antibiotika lassen sich die Bakterien aber gut behandeln. Die Therapie erfolgt mittels hochdosierter, über mehrere Wochen gegebener Antibiotika.

Bei einer Therapie in der Schwangerschaft kommen nicht die ansonsten für die Behandlung von Ureaplasma-Bakterien empfohlenen Tetrazykline zum Einsatz, sondern ein alternatives Antibiotikum. Häufig wird der Wirkstoff Makrolide verwendet.

Sowohl während als auch außerhalb einer Schwangerschaft ist es unbedingt erforderlich, dass sich beide Partner behandeln lassen, da sonst durch den sogenannten Ping-Pong-Effekt die Ureaplasmen wieder gegenseitig übertragen werden können.

Beiträge im Forum "Geburtstermin Juli/August 2018"
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