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Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln

Es gibt verschiedene Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln. Einige Kombinationen von Lebensmitteln und Medikamenten führen dazu, dass die Arzneistoffe ihre Wirkung nicht voll entfalten. Andere können unerwünschte und teilweise gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen.

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Hinweis: Diese Liste enthält nur einen Teil aller möglichen Wechselwirkungen zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten und kann eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen!

Grundsätzlich sollten Medikamente mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Keinesfalls sollten Medikamente mit Milch, Grapefruitsaft, Kaffee oder Alkohol eingenommen werden, da diese zu verschiedenen Wechselwirkungen führen können. So kann beispielsweise die Wirkung eines Medikaments durch bestimmte Lebensmittel abgeschwächt oder verstärkt werden. 

Zitronensaft und Medikamente

Zitronensaft und andere citrathaltige Getränke wie Limonade oder Wein können in Kombination mit Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure (Antizida), die Aluminiumsalze enthalten, zu Verwirrung und Krampfanfällen führen. Grund dafür ist, dass Aluminium in Anwesenheit von Citrat (Salz der Zitronensäure) viel schneller in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Ein zeitlicher Abstand von zwei Stunden zwischen der Einnahme des Medikaments und dem Trinken von Zitronensaft oder anderen Getränken mit Citrat ist deshalb ratsam.

Milch und Milchprodukte

Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt oder Quark können die Wirkung bestimmter Antibiotika (Tetracykline und Chinolone) vermindern. Denn das enthaltene Kalzium bindet die Wirkstoffe und verhindert dadurch die Aufnahme über den Dünndarm in den Blutkreislauf. Daher sollte man etwa zwei bis drei Stunden vor und nach der Einnahme entsprechender Medikamente keine Milch und Milchprodukte zu sich nehmen. Dies gilt beispielsweise für die Arzneistoffe Doxycyclin und Minocyclin sowie Ciprofloxacin und Norfloxacin. Bei Penicillin und vielen andere Antibiotika dagegen gibt es – entgegen der weit verbreiteten Annahme – keine Wechselwirkungen mit Milch. Allerdings sollten auch diese Präparate nicht gleichzeitig mit Milch eingenommen werden, um Unverträglichkeitsreaktionen zu vermeiden.

Grapefruit/Grapefruitsaft und Medikamente

Grapefruits und Grapefruitsaft können eine ganze Reihe von Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten hervorrufen. Pharmakologen raten daher komplett von dem Genuss von Grapefruit oder Grapefruitsaft ab, wenn Medikamente eingenommen werden, da diese Kombination unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben kann.

Antihistaminika

Antihistaminka werden bei Allergien eingesetzt und können in Kombination mit Stoffen der Grapefruit Herzrhythmusstörungen auslösen. Wer Antihistaminika einnimmt, sollte deshalb Grapefruit am besten ganz vom Speiseplan nehmen.

Blutdrucksenkende Medikamente und Grapefruit

Grapefruits und Grapefruitsaft können den Abbau von Kalziumantagonisten zur Senkung von zu hohem Blutdruck verhindern und so deren Wirkung heftig verstärken. Mögliche Folgen sind ein starker Abfall des Blutdrucks und Schwindelgefühle, weshalb man während der Einnahme von solchen Blutdrucksenkern auf Grapefruit und Grapefruitsaft verzichten sollte.

Schmerzmittel

Einige Schmerzmittel können in Kombination mit Inhaltsstoffen der Grapefruit Herzrhythmusstörungen verursachen. Zwei Stunden vor und nach der Medikamenteneinnahme sollte man daher keine Grapefruit verzehren.

Schlafmittel

Die Wirkung einiger Schlafmittel kann durch bestimmte Inhaltsstoffe der Grapefruit um ein Vielfaches verstärkt werden, sodass (alkohol-) rauschähnliche Symptome möglich sind, die dann wohl kaum zu einer ruhigen Nacht führen. Daher sollte zwei Stunden vor und nach der Einnahme von Schlafmitteln Grapefruit und Grapefruitsaft unbedingt vermieden werden.

Statine

Statine sind Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels, von denen einige in Verbindung mit Substanzen aus der Grapefruit zu Muskelschwäche, -schmerzen, Müdigkeit und Fieber führen können. Bei einer Therapie mit Statinen wie Simvastatin dürfen deshalb keine Grapefruits oder Grapefruitsaft gegessen beziehungsweise getrunken werden.

Heben Antibiotika und Johanniskraut die Wirkung der Pille auf?

Die Einnahme von Johanniskrautpräparaten führt dazu, dass die Wirkung der Pille beeinträchtigt wird. Die Wirkung der Pille wird auch aufgehoben, wenn ein Antibiotikum eingenommen wird. Der Wirkstoff der Pille wird dann dann durch eine veränderte Stoffwechsellage nicht vollständig aufgenommen. Das bedeutet, damit es nicht zu einer unerwünschten Schwangerschaft kommt, muss in dem Pillenzyklus, in dem Antibiotika oder Johanniskraut eingenommen wurde, zusätzlich verhütet werden. In der Regel reicht eine zusätzliche Verhütung für sieben Tage nach der letzten Einnahme von Antibiotika oder Johanniskraut - besser ist die Rücksprache mit dem Arzt.

Kaffee und koffeinhaltige Getränke

Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola sollten in Kombination mit bestimmten Gruppen von Medikamenten vermieden werden. Sie können unter anderem zu Herzklopfen führen. Zusätzlich zu den hier aufgelisteten sollten besonders auch L-Thyroxin sowie alle anderen Medikamente nicht mit Kaffee eingenommen werden.

Eisenpräparate

Eisenpräparate können in ihrer Wirkung durch die Gerbstoffe im Kaffee abgeschwächt werden. Denn die Gerbstoffe, die auch in Tee oder Wein enthalten sein können, verbinden sich mit dem Eisen und verklumpen es, sodass es nicht in den Blutkreislauf gelangen kann. Kaffee, Tee, Wein und andere gerbstoffhaltige Getränke deshalb am besten nur mit einem zeitlichen Abstand von etwa zwei Stunden zur Einnahme von Eisenpräparaten trinken.

Gyrasehemmer

Gyrasehemmer sind Wirkstoffe, die bei Nieren- oder Blasenentzündungen eingesetzt werden. Da diese Stoffe im Körper durch den gleichen Mechanismus abgebaut werden wie Koffein, bleibt das Koffein länger im Blutkreislauf und kann dadurch Herzrasen oder Schlafstörungen verursachen. Daher sollte man während einer Behandlung mit Gyrasehemmern wie Ciprofloxacin, Enrofloxacin oder Nalidixinsäure prinzipiell auf Koffein verzichten.

Theophyllin

Theophyllin ist ein Wirkstoff, der häufig in Medikamenten Asthma bronchiale enthalten ist. Er hat eine ähnliche Wirkung wie Koffein und wird daher durch Kaffee oder Cola zusätzlich verstärkt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, während der Einnahme theophyllinhaltiger Medikamente kein Koffein zu sich zu nehmen.

Lakritz

Lakritz enthält zum Teil hohe Mengen an Glyzyrrhizinsäure, welche bei übermäßigem Verzehr den Natrium- und Kaliumhaushalt des Körpers entscheidend beeinflussen kann. Lakritz hat somit die selbe Wirkung wie Entwässerungsmittel. Dies ist besonders im Zusammenhang mit entwässernden Medikamenten (Diuretika) bedenklich, da mit dem Wasser auch zu viele Salze ausgeschieden werden. So kann Lakritz in Kombination mit Entwässerungspräparaten leicht zu einem Kaliummangel führen, der sich unter anderem durch Müdigkeit, Muskelschwäche oder einen erhöhten Blutdruck äußert.

Menschen, die ein Spenderorgan erhalten haben, sollten auch keinen Lakritz essen, da dieser die Medikamente zur Immunsuppression abschwächt. Außerdem erhöht Lakritz den Blutdruck, weshalb vom Genuss von echtem Lakritz für Menschen mit Bluthochdruck abgeraten wird. Vorsorgelich sollten auch Frauen, die die Pille einnehmen, keinen Lakritz konsumieren, da auch die Pille selbst schon den Blutdruck erhöhen kann. Auch Diabetikern, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Leberzirrhose und Schwangeren wird vom Verzehr von Lakritz abgeraten.

Ballaststoffreiche Lebensmittel und Schmerzmittel

Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen sind, wie zum Beispiel Müsli, Vollkornbrot oder Hülsenfrüchte, können die Aufnahme von Schmerzmitteln ins Blut verzögern. Um eine schnelle Wirkung zu erreichen, sollten etwa zwei bis drei Stunden vor und nach der Einnahme von Schmerzmitteln wie Paracetamol keine ballaststoffreichen Lebensmittel verzehrt werden.

Mineralstoffe, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente

Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium oder Eisen können die Wirkung einer Vielzahl von Medikamenten vermindern oder zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Ein Beispiel dafür ist die abschwächende Wirkung von Kalzium und Magnesium auf verschiedene Antibiotika. Wer regelmäßig Mineralstoffpräparate beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel einnimmt oder sehr mineralstoffreiches Mineralwasser trinkt, sollte daher mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten immer mit einem Arzt oder Apotheker abklären und im Beipackzettel nachlesen, ob die Kombination unbedenklich ist.

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