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Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)

Die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) ist ein Verfahren, mit dem Untersuchungen und kleine Eingriffe in der Gebärmutter (Uterus) durchgeführt werden. Ein dünnes Instrument wird hierbei durch den Gebärmutterhals, der zuvor leicht geweitet wird, hindurchgeschoben. Eine Gebärmutterspiegelung ist ein relativ kleiner Eingriff, der vaginal vorgenommen wird.

Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)
© iStock.com/Pamela Moore

Ärzte schätzen die Gebärmutterspiegelung, weil sie wie die Endoskopie Diagnostik und Therapie in nur einem Eingriff möglich macht und zudem keine Schnitte notwendig sind. Durch das Untersuchungsinstrument kann ein anderes hindurchgeschoben werden. Dadurch ist zuerst eine Begutachtung der Gebärmutter möglich, anschließend kann direkt bei Bedarf eine Ausschabung (Abrasio) oder Gewebeentnahme stattfinden. Auch bestimmte Fehlbildungen der Gebärmutter können mit einer Gebärmutterspiegelung erfolgreich operiert werden. Sie kann auch nach wiederholten Fehlgeburten (habituellen Aborten) oder bei unerfülltem Kinderwunsch durchgeführt werden.

Gebärmutterspiegelung – diagnostische Möglichkeiten

Eine Gebärmutterspiegelung findet meist operativ unter Narkose statt. Nur sogenannte Mini-Hysteroskopien bedürfen keiner Narkose, dafür dienen sie lediglich zur Untersuchung. Unter sterilen OP-Bedingungen wird das Hysteroskop in die Vagina eingeführt und die Gebärmutter auf die folgende Untersuchung vorbereitet. So wird ein Gas oder eine Flüssigkeit in die Gebärmutter gepumpt, damit sie sich entfaltet. Anschließend können verschiedene Instrumente durch das Hysteroskop durchgeschoben werden. Hierbei kann der Operateur durch ein optisches Gerät in die Gebärmutter sehen oder eine Kamera im Hysteroskop kann den Innenraum der Gebärmutter auf einem Monitor wiedergeben.

Viele Möglichkeiten durch die Gebärmutterspiegelung

Kleine Myome oder Polypen können gleich entfernt werden. Auch eine Ausschabung ist durch das Hysteroskop hindurch möglich. Gewebeentnahmen können zur Krebsdiagnostik entnommen werden und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut kann begutachtet werden. Bei bestimmten Fehlbildungen der Gebärmutter, bei denen innerhalb der Gebärmutter gewebige Trennwände (Septen) die Gebärmutterhöhle in zwei Hälften teilen, können diese sogar durch Laserstrahlen entfernt werden.

Gebärmutterspiegelung nach wiederholten Fehlgeburten und bei Kinderwunsch

Ein bis zwei Prozent aller Frauen mit Kinderwunsch erleben wiederholte Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche. Ab zwei bis drei Fehlgeburten in Folge spricht man von habituellen Aborten. Im Rahmen einer Ursachenforschung bei Kinderwunsch kann auch hier eine Gebärmutterspiegelung angezeigt sein. Da die Gebärmutterschleimhaut unter jeder Ausschabung nach einer Fehlgeburt leidet, kann es sein, dass diese unregelmäßig oder nicht gut aufgebaut ist. Auch hier wird die Gebärmutter auf Fehlbildungen untersucht. Nach wiederholten Fehlgeburten sollte eine Diagnostik in einer Fachabteilung stattfinden. Die Experten dort kennen die betroffenen Frauen und wissen um deren psychische und körperliche Situation. Leider sind niedergelassene Gynäkolog*innen oft nicht speziell für dieses sensible Thema ausgebildet.

Verursacht die Gebärmutterspiegelung Schmerzen?

Eine Gebärmutterspiegelung wird in der Regel unter Narkose durchgeführt. Wenn nicht, ist die Hysteroskopie selbst etwas unangenehm, das Einführen des Hysteroskop kann auch unangenehm sein beziehungsweise leichte Schmerzen verursachen. Das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Nach dem Eingriff kann es zu Schmerzen und Ziehen im Unterleib kommen. Viele Frauen beschreiben die Intensität als "stärkere Menstruationskrämpfe". Bis zu einigen Tagen nach der Gebärmutterspiegelung sind Blutungen möglich.

Kosten einer Gebärmutterspiegelung

Ob die Kosten der Gebärmutterspiegelung von der Krankenkasse übernommen werden, hängt von der Indikation ab. Wird sie aus medizinisch erforderlichen Gründen durchgeführt, etwa bei Myomen oder Fehlgeburten, ist die Gebärmutterspiegelung normalerweise eine Kassenleistung. Kommt sie zum Beispiel im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung zum Einsatz, kann es sein, dass die Kasse die Kosten übernimmt - aber nicht zwingend. Sprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt über die Kosten.

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