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WHO-Empfehlungen

Hat jemand zufällig einen Link, in dem WHO-Empfehlungen zum Stillen bzw. Langzeitstillen aufgeführt werden(also MINDESTENS 6 Monate voll stillen bei Allergiegefährdung etc.).
Möchte meine unwissende,unstillende Verwandtschaft gerne aufklären. ;-)
Bisherige Antworten

WHO-Empfehlungen

1) http://www.who.int/nutrition/topics/exclusive_breastfeeding/en/index.html
(siehe v.a. auch die List of publications am Seitenende)
2) http://www.bzga.de/botpresse_302.html
... nur eine Mini-Auswahl
Beste Grüße
Koboldmama

WHO-Empfehlungen

Hallo!

Die Empfehlung, mind. sechs Monate voll zu stillen, gilt für alle Kinder.

Ich weiß gar nicht, ob die WHO sich gesondert zur Vollstilldauer bei allergiegefährdeten Kindern geäußert hat. Am besten richtet man sich einfach nach seinem Kind. Manche essen einfach erst mit 8, 10 oder 12 Monaten etwas bzw. "ganze Portionen".

Über diese Seite hier findest du weiterführende Infos/Links:

who.int/nutrition/topics/infantfeeding/en/index.html (mit dem üblichen www davor)

Etwas auf deutsch, evtl. zum Ausdrucken und Weiterreichen hier:

afs-stillen.de/cms/cms/upload/Projekte/SBE/WHOFlugblatt6Monate.pdf (wieder www ergänzen)

Vielleicht auch noch interessant:

still-lexikon.de/91_beikost_who.html

;-)

LG, Sonne

WHO-Empfehlungen

Danke für eure Infos,aber leider hatte ich bisher bei diesen Links keine Information gefunden,dass Kinder MINDESTENS 6 Mon.VOLL gestillt werden sollten.
Würde meinen Sohn(allergiegefährdet)nämlich gerne 7 Mon.VOLL stillen, ihm dann langsam kleine Mengen Beikost anbieten und nach Bedarf weietr stillen,bis er sich selbst abstillt.

WHO-Empfehlungen

Hallo,
im 2. Satz des 1. Links, den KoboldMama empfiehlt, steht drin, dass mind. 6 Monate voll gestillt werden soll. Im 3. Satz steht dann, dass man mind. 2 Jahre weiter stillen soll.
(Die anderen Links habe ich mir noch nicht angesehen, aber primärer als von der WHO selbst gibt es wohl keine Quelle!)
Grüße von Einzigartig

WHO-Empfehlungen

Tut mir leid,dort steht leider "nur" 6 Monate voll stillen und nicht MINDESTENS(also "at least") 6 Monate VOLL stillen.
Ich möchte eine Information,welche unterstützt,dass ich meinen allergiegefährdeten Sohn mit gutem Gewissen 7 Mon.VOLL stillen kann

WHO-Empfehlungen

Hallo!
Schau mal hier http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=762
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung verweist zwar auf die fehlende Datenlage in Bezug auf die Dauer von Vollstillen und Allergieprävention, allerdings sagt sie auch: "Ausschließliches Stillen über 6 Monate behält als generelle Empfehlung Gültigkeit."
Ich hoffe, das hilft Dir weiter...
Fröhliches Stillen ;-)

WHO-Empfehlungen

*kopfkratz* Wenn dein Sohnemann anfängt zu essen, dann hat ER das Vollstillen beendet. DEIN Einfluss wird immer geringer, je älter er wird. Meiner hat mit 10 Monaten mit Essen angefangen und ich hätte ihn schon in den Keller sperren müssen, damit er nicht an Essen kommt... *fg*

LG Uta

WHO-Empfehlungen

Hmmm ... irgendwie hab ich den Eindruck, du zäumst das Pferd von hinten auf. Wenn dein Sohn kein offensichtliches Interesse an eurem Essen hat, musst du ihm auch noch nichts anbieten. Wie die anderen schon sagten, das merkt man, ob er so weit ist. Das Kind meiner Freundin ist jetzt 6 Monate alt, machte aber mit 4 Monaten schon total Terror am Tisch und angelte nach dem Essen. Meine beiden (vor allem der Kleine) hätten das erste Jahr auch problemlos ohne feste Nahrung überstanden (was mir wiederum zu langsam ging).

Ob es einen großen Unterschied macht, allergiegefährdete Kinder länger voll zu stillen, ist meines Wissens nicht eindeutig belegt. Aber selbst wenn: Meinst du wirklich, deine offenbar stillkritische Verwandtschaft würde ihre Meinung ändern, wenn du mit einem wissenschaftlichen Artikel wedelst? Du musst dich nicht rechtfertigen, denn du entscheidest (neben deinem Kind natürlich), was dein Kind wann zu sich nimmt, zumindest am Anfang. Und wenn du deine Vorgehensweise für richtig hältst, hat dir da gefälligst niemand reinzureden. Statt an deiner Argumentationskette solltest du lieber an deinem dicken Fell arbeiten. ;) Das Stillen ist nur eins von 3 Millionen Themen, wo andere gerne besser wissen, was gut für dein Kind ist. (Ich sag nur Töpfchen, Durchschlafen, Fernsehkonsum, ... es hört nicht auf, glaub mir.) Langfristig hast du mehr davon, wenn du unbeirrt lächelnd dein Ding durchziehst und dich nicht wegen jedem Pups rechtfertigst.

Und wenn du nicht auf Konfrontationskurs gehen magst, würde ich einfach behaupten, du hättest es versucht und er mag halt noch nicht. O:-)

Wenn du dir allerdings selbst unsicher bist und deine Bauchentscheidung wissenschaftlich absichern willst, würde ich dir raten: Entspann dich. :) Ob dein Kind nun mit 6 oder mit 7 Monaten die erste Kartoffel mümmelt, wird sein Lebensglück nicht wesentlich beeinflussen. :)

LG Yuri

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Ich noch mal kurz:

Es ist umstritten, ob es etwas bringt, sein Kind länger voll zu stillen. Der "frühe" Kontakt mit potenziellen Allergenen trainiert das Immunsystem (v.a. wenn er in der Stillzeit stattfindet) und kann so evtl. sogar Allergien vorbeugen.

Da die Datenlage nicht eindeutig ist, ist es tatsächlich am besten, sich mit Beikostbeginn und -umfang nach seinem Kind zu richten. Da kann man dann wenig falsch machen.

Viele Kinder essen erst später etwas und nur kleine Mengen - was dann sehr vernünftig ist. ;-)

Und so lange du nicht vor hast, das Stillen zu Gunsten der Beikost einzuschränken oder deinem Kind Beikost aufzudrängen, ist da auch viel Spielraum. Vorenthalten solltest du deinem Kind aber auch nichts; wenn es etwas wissen will, soll es das tun.

Mach dir mal nicht so viele Gedanken darüber. Allergien entstehen zumeist aus einem "gelangweilten" Immunsystem heraus (zu viel Hygiene, zu wenig Training). Die Ernährung selbst spielt nur eine von vielen Rollen. Und da ihr stillt, ist da schon fast alles ausgeschöpft.

LG, Sonne

Ps: Schau mal hier -> www.sueddeutsche.de/wissen/704/301701/text/9/

Kleine Korrektur:

Es sollte heißen "...; wenn es etwas essen will,...", nicht wissen. :-[

LG, Sonne

Kleine Korrektur:

ja ja... Erst wollen sie was essen und später wollen sie alles genau wissen. :-)

"Mama, was machst du da?"

"Ich kaschiere meine Pickelchen mit dem Abdeckstift."

"Wozu den das?"

"Damit man sie nicht mehr sieht."

"Aber man sieht sie doch trotzdem noch!"

%) *kreisch!!!* %)

*g* Super! LG,

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Es ist vergebens unwissende, nichtstillende Verwandtschaft aufklären zu wollen. Das ist die Quadratur des Kreises. ;-)

LG Uta

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Da kann ich mich nur anschließen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! LEIDER!!! :HEADSHOT:
LG Kati

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Meint ihr,ich kann meinen allergiegefährdeten Sohn(über meinen Mann ,der Heuschnupfen hat) ruhigen Gewissens 7 Monate VOLL stillen?Bis dato gedeiht er gut,und der Kinderarzt ist zufrieden mit Gewichtszunahme und Wachstum.

WHO-Empfehlungen

Guten Gewissens?
Kannst Du ihm guten Gewissens das Essen eintrichtern, wenn er nicht will? *sarkasmus-off*
Mein Grosser hat bis ca. 9 Monate nix anderes gewollt ausser Mimi. Dannach fing er ein bisschen an was zu essen - insignifikant um davon zu leben. Erst mit ca. 13/14 Monaten hat er mal Mengen gegessen, von denen man behaupten kann, dass sie ihn ein Stück weit bringen könnten. Erst mit -ich glaube das war mit 16/18 Monaten waren die Essensmengen wirklich in dem Rahmen wo man sagen kann, davon lebt er jetzt.
Es gibt auch die anderen Kinder, die tatsächlich früh schon viel essen. Nachbars Jung z.B. hat mit 7 Monaten schon einen Brei von 3 Karotten und 2 Kartoffeln verdrückt. Unglaublich.
Meist ist aber doch die Motivation der Mutter entscheidend - habe ich im privaten festgestellt. Wenn eine Mutter nicht mehr wirklich ein-zwei-drei Mahlzeiten stillen wollte und den Plan vom "Mahlzeiten ersetzen" (etwas ganz und gar unsinniges, wenn man nach Bedarf stillt) durchgezogen hat, dann hat das Kind (notgedrungen) auch Brei gegessen.
Vielleicht ziehst Du Deine Argumentation von der anderen Seite auf: Du respektierst von Anfang an die Kompetenz deines Kindes, selber zu wissen, was es zu Essen braucht, wann und wieviel. Klar kann man ihm nicht wirklich alles das geben, wonach er greift. (Nur weil er einen Stift vom Schreibtisch haben will heisst das ja nicht, dass er meine Steuererklärung ausfüllen will, oder? *grins*)
Aber grundsätzlich erziehst Du ihn mit so einer Herangehensweise (nach Dreikurs, z.B.) zur echten Selbstständigkeit. Er kann seinen Körper von Anfang an lernen echt zu spüren und festzustellen was er braucht. Das gleiche trifft später so nach und nach auch auf die Bereiche Schlafbedarf, Stuhlkontrolle, Kleidung, etc. zu.
Vielleicht hilft Dir auch das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzales weiter - zu beziehen über LLL.
Das Problem mit der WHO-Empfehlung ist: es heisst "Empfehlung". Und als solches wird jeder Skeptiker immer ein Hintertürchen haben, um dich schief anzumachen. Kinder haben heisst Verantwortung auf sich nehmen. Und wenn Du es als Deine Verantwortung definierst, nach deinem Wissensstand nach bestem Wissen und Gewissen, zum Zwecke der Gesundheit deines Sohnes (ihres Enkelkindes, ihres Neffen, ihres Patenkindes - zutreffendes bitte einsetzen) das Voll-Stillen "so lange" zu praktizieren, dann möchte ich gerne denjenigen sehen, der DANN noch an Dir herummäkelt.
Gruss
Fanny mit
FannyBoy (5j2m), FannyGirl (3j2m) und Krümel (29.ssw)

WHO-Empfehlungen

Ganz so hatte ich es mit "guten Gewissens" nicht gemeint! ;-)
Ich meinte nur,ob man seinem Kind denn ab dem vollendeten 6.Lebensmonat ein paar Löffelchen zumindest anbieten SOLLTE oder ob ich ihn gleich 7 Mon. VOLL stillen kann!?
Mir ist sehr wohl bewusst,dass stillen (insbesondere Vollstillen in den ersten 6 Mon.) und weit darüber hinaus nach Bedarf weiter die absolut beste Nahrung für unsere Kinder ist,welche uns Frauen die Natur mitgegeben hat.Schließlich sind unsere Kinder ja Menschenskinder und keine Kälber,die sobald wie möglich Kuhmilch brauchen :-D .

WHO-Empfehlungen

Hi Lamm!

Du kannst Dein Kind guten Gewissens so lange voll stillen, bis Du merkst, es will und braucht was anderes! Das ist von Kind zu Kind ganz verschieden, wann das ist.

Wenn Dein Kind regelmäßig am Tisch die Krise kriegt, weil es auch was will, wenn es über sehr viele Tage nach dem Stillen immer unzufrieden ist und andauernd an der Brust hängt (nicht, wie beim Wachstumsschub, wo es dann mal wieder vorbei ist ...), wenn es gemerkt hat, dass tolle Krümel vom Tisch fallen und es gierig alles aufschleckt, was so runter fällt, dann gib Deinem Kind Beikost. Ich weiß nicht, was es noch für Anzeichen gibt, aber Du merkst es einfach, wenn es so weit ist!

Weitere Indizien zum obigen dazu sind: Kind kann sitzen und zahnt. Was nicht heißt, dass alle sitzenden Kinder mit Zähnen Beikost wollen.

Bis in die 1920er Jahre haben die meisten Frauen das ganze erste Lj. voll gestillt. Wenn es Deinem Kind genügt, dann kannst Du das machen. Früher gabs das Problem Rachitis, aber dagegen gibt es ja Vitamin D Pillen, die würde ich bei dem Wetter momentan auch geben.

Grüße von Einzigartig

Re: "SOLLTE"

Ah, ein Kälberposting. *g*

Also Kälber beginnen schon wenige Tage nach der Geburt mit der Beikostaufnahme, damit sich ihre Mägen von Milchernährung auf Pflanzenernährung umstellen können. (Polygastrid)

Kuhmilch ist für Menschen nur deshalb da, weil sich Kühe leichter halten/melken lassen als z.B. Pferde oder Büffel.

Die Frage nach dem "soll ich Beikost anbieten oder nicht" ist echt irrelevant. Du könntest auch auch fragen, ob du deinem Kind ab 9 Monate oder erst ab 13 Monate das laufen beibringen sollst. ;-)

LG Uta

Hier noch bissel Lesematerial:

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Wie lange voll stillen?
Ich kann nicht sagen „jedes Kind kann xx Monate ausschließlich gestillt werden", denn eine solche allgemeingültige Angabe gibt es nicht. Die magische Grenze „sechs Monate" ist keineswegs absolut zu sehen, sondern bietet nur einen Anhaltspunkt. Wenn es um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind acht, neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und ihm die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt.
Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen:
· es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
· der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
· es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
· es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
· es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko.
Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können.
Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger.
Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen.
Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Buch ist entgegen den derzeit im Umlauf gebrachten Gerüchten NICHT vergriffen!
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
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Mein Kind will nicht essen
Vortrag von Dr. Carlos Gonzales auf der
LLL-Europa-Konferenz 2000 in Nottingham
zusammengefasst von Denise Both, IBCLC
Dr. Carlos Gonzales ist Kinderarzt in Barcelona. In den letzten
zwölf Jahren hat er Vorträge bei zahlreichen La Leche Liga-Konferenzen
gehalten. Er gründete ACPAM (eine katalanische Stillorganisation),
organisiert Stillkurse für medizinisches Fachpersonal in ganz Spanien,
übersetzte Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins
spanische und ist Mitglied des Medizinischen Beirates von
LLLInternational. Dr. Gonzales ist Vater von drei gestillten Kindern. 1999
hat Dr. Gonzales sein Buch "Mi nino no me come" (Mein Kind will nicht
essen) veröffentlicht und mit diesem Thema beschäftigte sich auch sein
Vortrag in Nottingham. "Mein Kind isst nicht(s)" - das ist einer der
Sätze, mit denen Kinderärzte fast täglich in ihrer Praxis konfrontiert
werden. Besorgte Mütter berichten entsetzt, wie wenig ihre Kinder essen
und schildern mit welchen Tricks sie versuchen, Nahrung in ihr Baby oder
Kleinkind hineinzuzwingen. Der Kampf ums Essen spielt sich täglich ab und
letztlich gibt es nur Verlierer.
Dr. Gonzales erklärte in seinem Vortrag, dass er nun nicht ein
Patentrezept liefern mag, mit dem erreicht wird, dass das Kind isst,
sondern er will erklären, warum das Kind nicht isst. Zunächst einmal gibt
es drei Gründe, warum ein Kind nicht isst: es gibt nichts zu essen, das
Kind hat keinen Hunger oder das Kind ist krank. Der erste Grund ist in
unserer Gesellschaft meist auszuschliessen. Ein gesundes Kind isst in der
Regel wenn es hungrig ist, allerdings nicht immer das, was die Mutter
möchte und schon gar nicht so viel wie es nach den Vorstellungen der
Mutter essen müsste. Verwunderlich ist dabei, dass die Kinder noch nicht
verhungert sind, obwohl sie laut Aussage der Mütter "nichts" essen.
Gestillte Babys lehnen oft feste Nahrung über einen langen Zeitraum ab,
nicht selten bis zum Alter von acht Monaten oder gar einem Jahr. Die
Mutter verzweifelt und das Kind leidet, weil ständig versucht wird, es zum
Essen zu überreden oder gar zu zwingen.
Wie kommt es nun dazu, dass (anscheinend) immer mehr Kinder die
Nahrungsaufnahme verweigern? Und ist es notwendig ein Kind zum Essen zu
zwingen? Dr. Gonzales vergleicht, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby
feste Nahrung erhalten beziehungsweise wie lange es ausschliesslich
gestillt werden sollte, im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben.
Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder sowie die Sorge der
Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen, anhand der diesbezüglich in
Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen
erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang
gefunden: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur
Säuglingspflege eine Zeit von zwölf Monaten mit ausschliesslicher
Muttermilchernährung empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein
Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht
essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen
die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und: um
so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen
will. Wird zu Beginn der dreissiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses
Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen
zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten)
verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden
von Jahr zu Jahr mehr.
Wie viel Nahrung braucht ein Kind? Der
Nahrungsbedarf eines Kindes hängt ab von seiner Körpergrösse, seiner
Aktivität und vom Wachstum des Kindes. Allerdings ist es nicht so, dass
das Kind wächst, wenn es isst, sondern umgekehrt, das Kind isst, wenn es
wächst. Der Nahrungsbedarf des Kindes lässt sich daher nicht pauschal
bestimmen. Am ehesten gelingt dies, wenn das Kind sich in einer
Wachstumsphase befindet, dann lässt sich eine Relation zwischen Gewicht
des Kindes und erforderlicher Nahrungsmenge herstellen.
Ein Kind im Alter zwischen einem und vier Jahren benötigt etwa 1000 bis
1100 kcal pro Tag (das entspricht etwa 102 kcal pro Tag und kg
Körpergewicht). Nun gibt Dr. Gonzales an, was ein "nicht essendes Kind"
täglich nebenbei zu sich nimmt: 1/2 l Milch (335 kcal), einen Becher
Joghurt mit Früchten (141 kcal), einen Schokoriegel (275 kcal) und 150 ml
Apfelsaft (85 kcal). Zusammen ergibt das bereits eine Kalorienaufnahme von
836 kcal. Wie soll das Kind dann noch zwei komplette weitere Mahlzeiten
essen können, wenn es seinen Kalorienbedarf bereits zu gut 80 Prozent
quasi "nebenbei" gedeckt hat? Wie lange kann ein Baby ausschliesslich mit
Muttermilch ernährt werden? Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet,
dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur
Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte
Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren.
Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht,
wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf
Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen
zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen
Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist,
das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie
viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen
beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif
geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet,
die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch
Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als
meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder
instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist.
Babys sind Skeptiker, wenn sie neue Lebensmittel essen sollen. Dieses
Misstrauen ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll,
etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was
auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm durch die
Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ein Baby
gekochte Karotten ablehnt, wenn die Mutter nie gekochte Karotten isst. Die
meisten Babys mögen kein Gemüse, aber sie essen gerne Bananen, Nudeln und
Süssigkeiten.
Ein Vergleich der Kaloriendichte ergibt, dass Babys Nahrungsmittel mit
einer grösseren Kaloriendichte bevorzugen und Muttermilch liefert mehr
Kalorien als Gemüse und die meisten Nahrungsmittel, aus denen Mahlzeiten
für Babys hergestellt werden. Um die gleiche Menge an Kalorien, wie sie in
100 ml Muttermilch enthalten sind, durch den Verzehr von Karotten
aufzunehmen, müsste das Kind fast 400 g gekochte Karotten essen! Daraus
lässt sich ein Zusammenhang zwischen Unterernährung und Nicht-Stillen
erklären: da der Magen des Babys klein ist, benötigt es hochkalorische
Kost. Gemüse kann nicht in so grossen Mengen gegessen werden, wie es
notwendig wäre, um das Kind mit genügend Kalorien zu versorgen. Laut Dr.
Gonzales weiss das Kind ganz genau, was und wann es essen muss.
Deshalb lautete sein Schlusssatz, den er den
Zuhörern mit nach Hause gab: Zwingen Sie ein Kind niemals zum Essen.
NIEMALS!
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Wann und wie mit Beikost beginnen?
In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet.
Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn
das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist.
Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind:
· es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
· der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem und herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
· es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
· es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert
sich dafür,
· es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so
wenigen später.
Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.
es ist wirklich nicht so einfach, wenn die Beikost ansteht, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar und von allen Seiten hagelt es Ratschläge.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr.
Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan.
So lange Sie weiterhin zusätzlich zur Beikost nach Bedarf stillen, genügt auch die Muttermilch, ansonsten können Sie Ihrem Kind Wasser aus dem Becher anbieten. Wasser ist das optimale Getränk für Babys und ältere Kinder wie für Erwachsene. Eine Flasche mit Sauger ist nicht notwendig, es ist möglich ein Baby von der Brust an den Becher (mit oder ohne Trinklernaufsatz) zu gewöhnen.
Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. Was die Fleischkonzentrate angeht, so lesen Sie doch einmal die Zutatenliste auf dem Gläschen, dann dürfte schon klar sein, dass diese Gläschen nicht nur absolut überteuert sind.
Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, die unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie ist. Vor allem auch das Kapitel über das kritische Etikettenlesen der Fertignahrung ist sehr interessant und Sie finden auch Rezepte zum Selberkochen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
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Zusammensetzung und Abwehrstoffe der Muttermilch
1) Zusammensetzung
Muttermilch (MM) besteht aus Tausenden von Stoffen. Für jeden Stoff ist die Konzentration fein abgestimmt. Jede Säugetiermilch hat eine andere Zusammensetzung. Wolfsmilch hätte Romulus und Remus umgebracht. Rohe Kuhmilch in größeren Mengen macht Kinder bis zu zwei Jahren krank. Der Mensch ist zwei Jahre lang ein „Säugling“!
MM ist leicht saurer (pH 6,8-7,1) als Blut (7,4). Die Brustdrüsen sind ein Filter, das Fett und kleine Moleküle (<200 Mgew.) besser aus dem Blut in die MM lässt.
Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe sind nicht konstant, sondern werden ständig angepasst, vom Kolostrum zur reifen Milch, von wässriger im Sommer zu energiereicher im Winter, nach der Entwicklungsphase des Kindes, von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit, zur Sättigung während einer Mahlzeit, bei Krankheit. Jedes Kind bekommt seine eigene, nur für es selbst bestimmte Milch.
(Die Mengenangaben in diesem Text können wegen der Schwankungen immer nur sehr ungefähr sein. Die Höhe der Werte ist in jeder Untersuchung anders. Als Vergleich wurde Kuhmilch herangezogen, weil es eine Menge verschiedener Flaschenmilchen gibt.)
Hauptbestandteile
(g/100g)

Eiweiß
(=Protein)

Kohlehydrate
(z.B. Zucker)

Fett
Muttermilch

1,2

7,0

4,0
Kuhmilch

3,3

4,6

3,6
Wenn Kuhmilch (KM) in Flaschennahrung umgewandelt wird, ist der Proteingehalt viel zu hoch. Deshalb wird verdünnt, aber nicht auf den MM-Wert, weil die Eiweißsorten auch falsch sind. Bei diesem Verdünnen wird der eigentlich richtige Fettwert zu niedrig; andere Sorten von Fett müssen zugefügt werden. Die Kohlehydrate reichen sowieso nicht und müssen aus anderen Quellen zugefügt werden.
Eiweiß
Eiweißzusammensetzung

MM (% des Eiweißes)

KM (%)
Kasein

40

82
Molkenprotein

60

18
Molkeneiweiß - Haupteiweiß der MM - ist leicht verdaulich, in 2-3 Stunden. Es macht den Stuhl weich bis flüssig. Kasein - Hauptbestandteil der KM - fällt wie ein Kloß im Magen aus. Der Stuhl wird hart. Allergien gegen das falsch Eiweiß der Kuhmilch sind siebenmal häufiger als andere Allergien. Deshalb sollte im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch gegeben werden (auch keine Flaschenmilch). Eine einzige Flasche reicht für die Auslösung einer Allergie. Auch „hypoallergene“ Nahrung kann Allergien auslösen.
Eiweiße (Proteine) bestehen aus einer Kette von Aminosäuren, die wie Perlen aneinandergereiht sind. Die meisten Aminosäuren (Perlensorten) kann der Mensch selbst herstellen, einige „essentielle“ nicht. Diese müssen gegessen werden. Die Werte in MM sind bei Spiller nachzulesen. In KM sind alle essentiellen Aminosäuren in so hoher Konzentration vorhanden, dass es auch nach dem Verdünnen noch immer zu große Mengen von jeder Sorte sind. Dagegen ist die Konzentration einer anderen Aminosäure, Taurin, zu niedrig. Taurin fördert das Gehirnwachstum.
Kohlenhydrate
Das Hauptkohlehydrat ist Laktose (Milchzucker), in MM (7g/100g) und in KM (4,7g/100g). Laktose wird der Flaschennahrung zugefügt. Milchzucker fördert die Aufnahme von Aminosäuren und Mineralien. Laktose ist ein Doppelzucker. Ein Teil des Doppelzuckers wird im oberen Teil des Darmes gespalten. Die dabei entstehende Galaktose sorgt für ein schnelles Gehirnwachstum. Der Rest der Laktose ernährt die nützlichen Bakterien im unteren Teil des Darmes. Der Darm bekommt durch diese Bakterien einen sauren pH-Wert von <5,5.
Fette
Wichtige Fette (mg/100g)

MM

KM
Linolsäure

22

25
Cholesterin

25

12
% insgesamt

4

3,6
Fettarten

mehr langkettige, ungesättigte

mehr kurzkettige
Nach der für die Proteinmenge notwendigen Verdünnung der KM ist das Defizit der wichtigen Fette in KM noch verstärkt. Durch Zugabe von Ölen wird es zum Teil ausgeglichen.
Der Cholesteringehalt ist besonders wichtig für die rapide Gehirnentwicklung in den ersten drei Monaten. Jede Gehirnzelle wird durch Zellen eingewickelt, die voller Cholesterin sind. Nur durch diese Isolierung können die Gehirnströme so hüpfen, wie es das Denken erfordert. Sind die richtigen Fette nicht vorhanden, werden falsche eingebaut.
In MM wird das Enzym zum Verdauen des Fettes, Lipase gleich mitgeliefert.
Die Fettartenaufnahme der Mutter spiegelt sich in der MM wider.
Vitamine
Das Sortenmuster der Vitamine ist sehr verschieden in MM und KM. MM enthält B1, B2, Nicotinamid, Pantothensäure, Folsäure, B6, B12, C, H, sowie A, D, E, K und mehr.
Von den wasserlöslichen Vitaminen sind B1, B2, Pantothensäure, B6, B12 und H in viel zu hoher Konzentration in KM, Nicotinamid und Vitamin C viel zu niedrig.
KM hat einen Mangel an Vitamin A, D und E für den Säugling, während K viel zu hoch in KM ist. Der Vitamin D - Bedarf wird auch durch Selbstsynthese des Säuglings gedeckt, wenn er etwas Sonnenlicht bekommt. Es wurde jetzt zusätzlich eine wasserlösliche Form in MM gefunden.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind in MM vorhanden: K, Cl, Ca, Na, P, Mg, Zn, Fe, Cu, F, J, Mn und Co, der Reihenfolge nach in absteigender Konzentration. Grade die höher konzentrierten sind in KM in viel zu hoher Konzentration, während bei den niedrigkonzentrierten ein Mangel in der KM vorhanden ist; deshalb werden Zink, Eisen und Kupfer der Flaschennahrung zugesetzt.
Entscheidend ist aber auch, wie ein Stoff gebunden ist. So wird Eisen aus MM zu 50-75% aufgenommen, aus KM nur zu 7-10%, aus Flaschennahrung nur zu 5-7%.
2) Abwehrstoffe
Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.
MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.
Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen
Makrophagen („große Fresser“) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.
Spezifische Abwehr durch ganze Zellen
Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.
Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.
Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.
5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.
Spezifische Abwehr durch Moleküle („humoral“)
Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.
Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.
Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.
SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.
Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.
Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.
Unspezifische Abwehr durch Moleküle
Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.
Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.
Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!
Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die „Bifidoflora“, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)
Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!
Aus diesem Text sollte eigentlich zu erkennen sein, dass es keine wirkliche Alternative zur Muttermilch gibt und geben wird. Nichts ist schöner als gesunde und intelligente Kinder, und das schafft die Natur gratis ganz von alleine.

Wow! Habe ich mir sofort gespeichert! Klasse!

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@Uta:
" Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße"
Schön und gut,aber andererseits heißt es ja auch immer, einige Plastikflaschen bzw -gefäße gäben Schadstoffe an die Milch weiter, welche im Kunststoff enthalten sind. Daher wird ja auch allgemein empfohlen, Glasflaschen zu verwenden. Einige wenige Kunststoffflaschen sind schadstofffrei(z.B. eine Flasche,welche zu meiner Muttermilchpumpe von "Medela" gehört).
Was denn nun?
P.S.:Vielen Dank für deine Mühe sowie den äußerst interessanten Lesestoff
;-)

Schadstofffreie Plastikflaschen kaufen ...

Hi,

ich erinnere mich dunkel, dass die Empfehlung auch war, die Plastikflaschen nicht so heiß zu spülen????? Um so einen Kram habe ich mich allerdings vor 6 Jahren für meinen Sohn gekümmert und erinnere mich nicht richtig dran ...

Ist nur blöd bei kleinen Babys, wenn man die Flaschen noch auskochen muss!

Aber wenn Du weißt, welche Flaschen schadstofffrei sind, dann ist es doch kein Problem! Wir haben noch so einen Schnabelbecher von Winni Puh, der ist laut einem Test, den ich damals gelesen habe, auch schadstofffrei. Ich glaube, es war Ökotest, wo das getestet wurde.

Danke für den Hinweis mit der Medela-Flasche, gilt das für eine bestimmte Pumpe oder ist das für alle gleich? Habe nämlich auch eine Medelapumpe.

Um Muttermilch ins Auge zu träufeln hat mein Kiarzt mir eine Pipette aus Glas empfohlen, darauf angesprochen, ob da nicht so viele Fresszellen am Rand kleben bleiben, meinte er, es wären so viele Zellen in der Muttermilch, dass das nichts ausmachen würde. Immerhin habe ich ja die Mumi ins Auge geträufelt, um die Entzündung zu behandeln. Ich hatte mir allerdings auch ein Fläschchen aus Plastik angeschafft wg. dem Klebenbleiben der Makrophagen.

Grüße von Einzigartig

Glas oder Plaste

Wenn die Mutter außer haus ist und das Baby einen Hungeranfall bekommt, dann ist es dem Papa mit Sicherheit Wurst, dass Plaste besser sei wegen die oder jenem, dann ist er froh, wenn er Mumi in der Glasflasche hat, weil die viel schneller warm werden. :-)

Es geht nicht darum, irgendeine Perfektion zu erreichen, sondern die Vor- und Nachteile verschiedener Methoden zu kennen.

Ich würde z.B. Mumi NIE in der Mikrowelle oder in kochendem Wasser erwärmen, weil es dann ist ja fast alles abgetötet.

Ärzte wissen mit Sicherheit, wie schädlich Rauchen ist und ich seh so viele rauchen...

LG Uta

Re: Mühe

Mühe hat mir das nicht bereitet. Ich hab die Texte in meiner Stillanfangszeit als sehr nützlich empfunden und stelle sie jedes Jahr mal hier rein. (mit der Copytaste;-) )

Genial finde ich auch die Seite von Ulrike Schmidleithner . Da gibts massig Fachinfos um Stillen und Schlafen.

LG Uta

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