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Anti s und anti k positiv

Hallo. 

Komme gerade vom Doc. Bei meiner Blutuntersuchung wurden anti k und anti s Antikörper gefunden. Hatte das bei meinen ersten beiden Schwangerschaften nicht. Wahrscheinlich habe ich die Antikörper gegen die zwei Bluttransfusionen gebildet die ich nach der 2. Geburt bekommen hab. Meine Frauenärztin konnte mir zu den Antikörpern nichts sagen. 

Was bedeutet denn das jetzt für mich und die Schwangerschaft? Das Baby? Kann das zu einer Behinderung oder Krankheit führen?

Ich bin 36 und 11+0

Bisherige Antworten
Experte-Winkler
Experte-Winkler | 22.07.2014, 20:02 Uhr
545 Beiträge seit 01.01.2013

Re: Anti s und anti k positiv

 

Hallo

Irreguläre Antikörper der schwangeren Frau kommen während der Schwangerschaft durch die Plazenta zum Baby. Glücklicherweise haben nicht alle irregulären Antikörper Folgen für das Baby; manche können aber das Blut des Babys allmählich abbauen, wodurch es nach der Geburt mehr Risiko hat, gelb zu werden. Es kann auch vorkommen, dass während der Schwangerschaft Blutarmut beim Baby entsteht.

Ob irreguläre Antikörper Folgen haben für das Baby, hängt von ihrer Wirksamkeit und der möglichen Blutgruppe des Babys ab. 

Von einigen Antikörpern ist bekannt, dass sie mehr als manch andere Antikörper die Neigung haben, das Blut des Babys abzubauen. Von den Antikörpern gegen K (Kell), c und E ist bekannt, dass sie manchmal den Blutabbau des Kindes bewirken. Antikörper gegen e, Fy, C, Jk, S und s haben eine schwache Wirkung und wenig Neigung, das Blut des Babys abzubauen. Andere Antikörper (mit Ausnahme von Rhesus(D)-Antikörper) haben normalerweise eine noch schwächere Wirkung und somit keine Folgen für die Schwangerschaft.

 

Wenn bei der schwangeren Frau irreguläre Antikörper gefunden wurden, wird eigentlich immer das Blut des Partners untersucht, um die Blutgruppe zu bestimmen. Der Gynäkologe wird die Ergebnisse mit der Frau und dem Partner besprechen. Anhand der Blutergebnisse wird beurteilt, welche Blutgruppe das Baby möglicherweise haben kann. 

Der Gynäkologe wird erklären, ob die Antikörper Folgen für das Baby haben können. Wenn ein Risiko besteht, dass die Antikörper das Blut des Babys abbauen können, wird eine zusätzliche Untersuchung stattfinden. 

Es wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, und zwar ein ADCC-Test (antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity). Diese Untersuchung kann vorhersagen, wie groß das Risiko ist, dass das Blut des Babys abgebaut wird. Leider ist die Untersuchung nicht immer gleichmäßig zuverlässig. Darum folgt meistens zusätzlich eine Ultraschall-Untersuchung, um zu sehen, ob beim Baby schon Anzeichen auf Blutarmut bestehen. Sollten diese Untersuchungen keine Abweichungen anzeigen, darf die Frau normal am ausgerechneten Termin entbinden. 

Liegen Hinweise vor, dass das Blut des Babys abgebaut wird, kann der Gynäkologe empfehlen, die Entbindung vor dem ausgerechneten Termin einzuleiten. In Einzelfällen besteht ein sehr ernsthafter Blutabbau (und Blutarmut) und erfolgt eine Bluttransfusion beim Baby in der Gebärmutter. Das Risiko ist dann aber sehr groß, dass das Baby sofort nach der Geburt auf die Frühgeborenen-Intensivpflegestation muss. Hier steht das Baby unter Beobachtung und wird eventuell mit Blaulicht bestrahlt. Manchmal ist es notwendig, dem Baby erneut Blut zu geben (Wechseltransfusion).

 

Re: Anti s und anti k positiv

Danke für die ausführliche und verständliche Erklärung. 

Anti s und anti k positiv - nachfrage

Kurze Nachfrage: wenn ich die Antikörper in meinen anderen Schwangerschaften nicht gebildet habe heißt das nicht dass unsere Kinder dieses K und S nicht im Blut hatten?

Wäre es somit also relativ unwahrscheinlich dass mein Mann und ich zusammen Blut mit diesen Dingern bilden?

Experte-Winkler
Experte-Winkler | 23.07.2014, 06:42 Uhr
545 Beiträge seit 01.01.2013

Re: Anti s und anti k positiv - nachfrage

Guten Morgen

die Vermutung liegt nahe, ja...

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