Hallo Ronja,

wenn die erste Geburt nicht traumatisch war und du gern natürlich entbinden würdest - warum nicht? Vielleicht kann man ja das Becken noch genauer vermessen, denn ich frage mich, woher die Ärzte bzw. die Hebamme ihr Wissen über dein Becken haben.

Vielleicht ist man erst einmal tatsächlich etwas ausgeleiert, aber während des Wochenflusses darf man ja so oder so keinen Sex haben und viele haben nach dem KS länger Schmerzen und Probleme. Dafür zieht sich, soweit ich weiß, die Gebärmutter nach einer natürlichen Geburt besser wieder zusammen - vielleicht gilt das ja auch für den Ausgang.

Wie wäre es denn mit dem Mittelweg Geburtshaus, wenn es das in eurer Nähe gibt?

Hi,

erstmal habe meinen kaiserschnitt sehr ähnlich wie du erlebt. Habe 4 jahre vorher meinen sohn spontan entbunden gehabt und dachte ich wäre routiniert aber nach 6 tagen einleiten und nichts geschah außer das ich in der geburtswanne kollabierte kam dann der notkaiserschnitt und er war im vergleich zur natürlichen Geburt ein horror.

ich konnte nicht wie damals bei meinem sohn mein kind vom bauch auf der brust haben konnte nicht den allerschönsten moment ihrer ersten atemzüge erleben und die absolut tollen glückshormone in dem ausmaß genießen wie bei ihm, statt desen lag ich noch ewig auf dem tisch und an mor wurde gezogen gedrückt genäht und ich hab ewig gebraucht um auf die beine zu kommen. Bei meinem sohn bin ich fast sekbst ins zimmer zurück spaziert. Und mit der rückbildungsgymnastik war Bei mir alles fiter und fester als davor.

aber nichts desto trotz ist es eben nun auch bei mir ein wirres gefühl. Ich wünsche mir auf alle fälle natürlich zu entbinden habe mir sogar hierfür eine koriphäe unter den hebammen regional gesucht und gefunden hab übermorgen meinen ersten termin bei ihr (sie macht hausgeburten geburtshaus und geburtsbegleitung im kh samt akupunktur und und und) aber die lieben ärzte sind sich da meist alle einig einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt und generell halten sie glaub ich wenig von natürlichen geburten zumindest habe ich bisslang keinen getroffen der anders war. Er erzählt einem all die risiken die im schlimmsten fall geschichten wie gebärmutter riss während der entbindung usw und man ist in panik und denkt ok bevor ich sterben muss geh ich lieber eine unschöne geburt ein. Genau deswegen hab ich die hebamme mit ins bot geholt, damit sie mich selbstbewusst genug macht mich zu trauen es zu versuchen. der plan (bis jetzt vor meinem gespräch mit der hebi) ist das wir mit der hebamme in der klinik bei einsetzen von wehen eine spontane geburt versuchen, sollten wir alle das gefühl haben etwas passt nicht kann ich ja immernoch jederzeit mich für plan b den kaiserschnitt entscheiden. Und bestimmend genug bin ich um mich alle stunde gut durchchecken zu lassen und ggf immer wieder die narbe schallen zu lassen während des ganzen.

was dein becken angeht bin ich auch (etwas laienhaft da null ahnung von der thematik) der meinung das ich mir nicht wirklich vorstellen kann das eine frau nicht auch ein becken zum gebären hat und es sogar während der geburt auch arbeitet und flexibel ist. 

Hol dir einfach von überall meinungen wo du nur kannst und schau vlt mal mit deinem mann ein paar natürliche geburten bei youtube an und zum vergleich einen kaiserschnitt vlt erkennt er wie krass so eine geburt versaut wird mit ner medizinischen op die evt umgehbar ist.

der Kaiserschnitt sollte doch wirklich nur eine notfall lösung sein.

glaub mir dieses gefühl des natürlichen entbindens ist gigantisch und nie wieder wirst du es vergessen. Mir tut es heute noch nach 6 jahren glückgefühle bescherren wenn ich an sie denke.

llg danijela

Hallo,

kann mich dem auch nur anschließen. Ich habe meine Tochter vor 5 Jahren auch natürlich entbunden, ohne Schmerzmittel, im Geburtsbecken im Wasser. Es war eine Traumgeburt. Nach 6 Stunden war sie da. Ich hätte dieses Erlebnis durch nichts missen wollen. Ein Notkaiserschnitt wäre für mich ein "Weltuntergang" gewesen. Und ich war froh, dass es natürlich geklappt hat. Bin auch alleine ins Zimmer zurückgelaufen und hatte 2 Stunden lang meine Kleine im Arm, bevor wir weiter transportiert wurden.

Genau das Gleiche wünsche ich mir für das zweite Kind und würde niemals niemals einen Kaiserschnit wünschen. Es ist natürlich was anderes, wenn es aus medizinischen Gründen notwendig ist. Aber wenn da die Hebamme hinter dir steht und du auch offen dafür bist, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Und vielleicht noch ein paar andere Meinungen einholen.

Das mit dem Ausgeleiertsein stimmt auch überhaupt, kann ich mich auch nur anschließen 

LG afrodita

Liebe Mädels!

Vielen lieben Dank für eure ausführlichen Mails. Da habt ihr mir echt geholfen. Ich hab mich jetzt nach einigem hin und her dafür entschieden es auch jeden Fall nochmal zu versuchen (mit der natürlichen Geburt). Hoffentlich geht mein Wunsch in Erfüllung und ich brauche keinen Kaiserschnitt.

Und euch wünsche ich allen natürlich das Gleiche.

GlG

Ronja

Hey, mich würde mal interessieren, was dein Mann zu dieser Entscheidung sagt? Ich hoffe, er unterstützt dich trotzdem?

Bei uns war das nämlich auch ein Riesenthema und ich hab mich ziemlich allein gelassen gefühlt. Das ging soweit, dass ich mich schon allein im Kreissaal gesehen habe. 

Wie dem auch sei, ich wünsche dir eine schöne spontane Geburt mit hoffentlich der lieben Unterstützung deiner besseren Hälfte.

Also einer Hausgeburt hätte er nicht zugestimmt. Er hat halt auch noch die schlechten Erinnerungen vom letzten Mal. Deshalb ist er weiterhin nicht begeistert, dass ich es erst normal versuchen will. Er hat gemeint, er tut sich das dann nicht stundenlang an. Aber das ist vielleicht ganz gut so. Er ist das letzte Mal auch so unsicher und gehemmt gewesen und da er dieses Mal bei unserer Tochter bleiben muss, hab ich ihm jetzt angeboten, dass ich erst mal alleine oder mit einer meiner Schwestern im Krankenhaus bleibe und er erst gerufen wird, wenn die Geburt oder halt dann leider der Kaiserschnitt kurz bevor steht. Das ist für uns beide so okay. Dann weiß ich wenigstens meine Kleine auch gut versorgt.

Wie war das bei dir?

LG

Super, das klingt nach einer Lösung, mit der ihr beiden gut leben könnt. 

Also ich war hin- und hergerissen - über Wochen. Den einen Tag war ich sicher, spontan zu entbinden. Hab auch einen tollen Zuspruch von meinen Freundinnen und meiner Hebamme bekommen und am nächsten Tag war ich mir wieder nicht sicher. Aber ich hätte auch gerne den Zuspruch meines Mannes gehabt - das war mir wichtig.  Wobei ich am Schluss auch soweit war, wie ihr jetzt. Also meine Schwester mitnehmen.

Irgendwann hat es dann richtig geknallt mit viel Drama und als er gesehen hat, wie fertig ich deswegen war, hat er mit mal doch sanftere Töne angeschlagen und das er mich natürlich unterstützt, aber einfach seine Ängste und Bedenken bzgl meiner Gebärmutteranomalie und die möglichen Folgen nicht abstellen kann.

Nach langem Hin und Her hab ich mich dann doch für einen geplanten KS entschieden. Und was soll ich sagen? Kaum hab ich diese finale Entscheidung getroffen mit gleichzeitigem Termin im Krankenhaus,  ging es mir bedeutend besser.

Ach Mensch! Das hört sich alles ganz nach mir an. Mir geht´s heute auch schon wieder so, dass ich mir nicht mehr sicher bin. Meine kleine Schwester studiert jetzt schon mehrere Semester Medizin und meine Mutter ist Krankenschwester. Beide raten mir total von einer natürlichen Geburt ab, obwohl sie generell absolut gegen Kaiserschnitt eingestellt sind. Meine Mutter hat 5 Kinder normal entbunden und ist echt nicht zimperlich. Aber sie machen sich total Sorgen, weil sie eben der Annahme sind, dass mein Becken wirklich zu eng ist.

Das macht mir alles voll Angst und ich will das Kind auch nicht in Gefahr bringen. Das kann die nächsten Monate ja noch heiter werden...

Wie ging´s dir denn nach dem Kaiserschnitt?

Konntest du dich hinterher um deine beiden Kinder gut kümmern?

LG

Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich glaub, ich war am Ende auch so durcheinander, weil ich zuviele Leute nach ihrer Meinung gefragt habe. Keine Ahnung, aber in diesem Moment hab ich wohl irgendwie gehofft, jemand würde mir die Entscheidung abnehmen - was natürlich Quatsch war. Ausnahmslos alle Mädels, die Kaiserschnitt UND spontane Entbindung erfahren durften, tendierten zur spontanen Entbindung. Und meinen ersten Kaiserschnitt fand ich jetzt auch nicht so besonders lustig. Der war damals allerdings nötig, weil meine Tochter in der BEL lag und ich halt eine Gebärmutteranomalie habe. Sowohl mein damaliger FA und auch der Oberarzt in der Klinik meinten damals, dass in der Regel ein Kaiserschnitt gemacht würde, wenn diese Fehlbildung bekannt ist.

Jetzt beim zweiten lag der Kurze aber richtig rum und meine FÄ, Hebamme und auch der Arzt, mit dem wir das Geburtsvorbereitungsgespräch in der Klinik hatten, meinten, die Entscheidung liege ganz bei uns und es wäre möglich, spontan zu entbinden. Ich hätte ein minimal höheres Risiko als andere Frauen, dass ich am Ende doch auf dem OP Tisch liege. Daraufhin hab ich das Internet rauf und runter durchsucht, nach ähnlichen Fällen....ich hab mich krampfhaft daran geklammert, einen einzigen positiven spontanen Geburtsbericht mit dieser Anomalie zu finden. Einmal bin ich auch auf eine Frau gestoßen, der es offenbar genauso ging wie mir. Sie wollte das zweite unbedingt spontan entbinden, aber am Ende war es dann doch ein KS.

Wie gesagt, ich habe mich über Wochen mit diesem Thema auseinandergesetzt und war fix und fertig. Hatte sogar gehofft, der Kleine würde mir die Entscheidung abnehmen und sich vorm geplanten KS Termin auf den Weg machen.

Rückblickend bin ich aber zufrieden mit der Entscheidung, einen KS gemacht zu haben. Da ich nicht weiß, wie sich eine normale Geburt anfühlt, vermisse ich auch nichts. Ich war bei meiner Großen auch so unzufrieden mit dem Krankenhaus und dem Personal, dass das natürlich noch negativ in Erinnerung geblieben ist. Bei Matheo waren wir in einem anderen Krankenhaus und alles in allem bin ich sehr zufrieden gewesen. Die waren ausnahmslos alle superlieb und auch als ich fertig gemacht wurde für die OP, haben die Leute mit ihrer lustigen Art einfach die Spannung und Aufregung ein klein wenig gemildert. Und das Größte war, dass ich meinen kleinen Schatz sofort auf die Brust gelegt bekommen habe. Das hatte ich vorher nicht gewusst, umso größer war dann die Überraschung.

Den KS selbst hab ich, meiner Meinung nach, besser weggesteckt als den ersten. Ich glaub, ich war schneller mobil.

Mensch, nu hab ich doch wieder soviel geschrieben.

Nochmal zu dir....wenn ich das richtig verstehe, haben die Ärzte damals bei der ersten Geburt gemeint, dein Becken wäre zu eng oder? Was sagt denn dein FA dazu? Oder wie wäre es generell mal mit einer zweiten/dritten Meinung? Deine Hebamme wird dir wohl auch keinen Mist erzählen....gut, Hausgeburt.....hem, würde ich vllt auch nicht unbedingt machen, wenn du dir sowieso so unsicher bist. Aber wenn ihr ne vernünftige Klinik in der Nähe habt?!?

Der Arzt meinte bei uns, dass notfalls ja auch ruckizucki der OP hergerichtet sei....gut, mich hat das, ehrlich gesagt, jetzt nicht beruhigt...., aber vllt ja dich?

Wobei mir noch einfällt, dass es vllt auch nochmal einen Unterschied macht, ob du dich, wochenlang oder vllt sogar monatelang auf einen geplanten KS einstellen kannst, als wenn du im Kreissaal liegst und es dann heißt, nichts geht mehr, wir holen das Kind jetzt....also ich mein auch, im Hinblick, wie es einem nach einem KS geht. Wenn du vor vollendete Tatsachen gestellt wirst, wie es ja bei dir beim ersten Mal der Fall war, bist du möglicherweise nicht so schnell wieder fit? Oh Gott, ich höre jetzt besser auf, sonst verunsichere ich dich noch wieder....das will ich nicht....

Ein letztes aber noch...Wer weiß, am Ende guckst du zurück und denkst, wie sinnlos diese Gedanken waren, weil es doch ganz anders gekommen ist, wie gedacht. Etwas Zeit hast du ja noch, aber ich bin gespannt, wie und wann dein kleiner Bauchbewohner zur Welt kommt. Meine Daumen sind gedrückt.