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ständiges einschlafen beim Stillen

Hallo,

mein Sohn ist jetzt 18 Tage alt und von Beginn an hatten wir Probleme beim Stillen.

In der Klinik habe ich quasi "dauergestillt". 5 / 6 Stunden an meiner Brust waren normal. Ich denke, dass er oftmals nur genuckelt und nicht wirklich getrunken hat. Die Krankenschwestern waren da unterschiedlicher Meinung. Danach hat er dann aber auch gut und gerne 5 / 6 Stunden am Stück geschlafen.

Zu Hause lief es 2 Tage ganz gut. Dann waren wir wieder am Dauerstillen / Dauerschlafen. Ich sollte ihn dann alle 3 Stunden wecken zum Stillen. Schon der Weckprozess war bzw. ist absolut langwierig. 20 Minuten sind keine Seltenheit. Wir probieren alles von komplett ausziehen, bis kalte Hände / Waschlappen. Es ist eine einzige Qual. Da mein Sohn schon in der Klinik sein Gewicht von 4090g auf 3680g verloren hatte und auch danach leider nur wenig zunahm, haben wir ab dem 10 Tag jede 2. Mahlzeit zugefüttert. Entweder mit Muttermilch oder Pre HA Nahrung - je nachdem wieviel ich abpumpen konnte.

Da das Gewicht auch am 14. Lebenstag noch nicht erreicht war, habe ich jede Mahlzeit zugefüttert. Ich versuche mit viel Animation und immer wieder aufwecken zwischendrin jede Brust 15 Minuten zu stillen und dann bekommt er 50 ml zugefüttert.

Er schläft fast immer, wenn "Fütterung" ist, so dass wir bei jeder Mahlzeit auf gut 1 1/2 Stunden schwere Arbeit kommen (20 Minuten wecken, mindestens 20 Minuten pro Brust wegen des vielen Weckens, dann das Fläschchen geben, dann nochmal 10 bis 15 Minuten abpumpen).

Es bleibt uns beiden vielleicht 1 1/2 Stunden Zeit, denn dann geht das Spiel wegen der 3 Stunden Abstand wieder von vorne los ...

Heute Nacht habe ich uns beide schlafen lassen und er hat von 23 Uhr bis 6 Uhr durchgeschlafen und ist dann von alleine mit Hungeranzeichen wach geworden. Es war eine tolle Stillzeit, denn er hat das erste mal jede Brust ohne Pause / Einschlafen 15 Minuten getrunken.

Das Geburtsgewicht hat er gestern an Tag 17 erreicht. Die Hebamme will jetzt erst einmal bis morgen so weiter machen, weil wir ja in der 3. Woche sind und er weiter 150g (?) nach Norm zunehmen müsse.

Eigentlich vertraue ich der Hebamme, denn wir haben viel probiert und es hat - bis auf das Zufüttern - leider nichts geholfen.

Ich denke aber, dass dieses ständige Wecken aus dem Tiefschlaf auch nicht gerade förderlich ist. Ich habe darüber hinaus kaum Zeit für mein Kind, denn während des Stillens sind wir beide am Kämpfen, dass er isst und ín den 1 1/2 Stunden danach versuche ich zu essen, mich fertig zu machen, die Flaschen zu sterilisieren oder zu schlafen ...

Ich möchte gerne weg vom Zufüttern und hoffe, dass auch die "Verpenntheit" von meinem Sohn aufhört.

Haben Sie Tipps für mich? 

(Sorry, dass es so lang geworden ist)

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 22.11.2016, 12:41 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: ständiges einschlafen beim Stillen

 

Hallo handballreni,

Danke für die ausführliche Beschreibung!  ;-)

Grundsätzlich gilt die Empfehlung, auf Hungerzeichen zu achten und nach Bedarf zu stillen. Auch wenn die Abstände größer sind als "gewöhnlich". 

Wenn ein Kind nur wenig zunimmt (der normale Bereich liegt anfangs bei 110-220 g/Woche), dann muss man schauen, ob es mit dem Stillen nach Bedarf machbar ist oder das Kind zu mehr Stillen überredet werden sollte/muss. Es gibt immer mal gesunde Kinder, die ihr Geburtsgewicht erst nach 3-4 Wochen erreichen! Und er hat ja ab niedrigstem Gewicht mind. 160 g pro Woche zugenommen.

Die Frage ist: Würde dein Baby auch mit Stillen nach Bedarf genauso zunehmen oder vielleicht sogar besser, weil ihr beide mehr Zeit und Ruhe und weniger Stress habt? Oder gehört es tatsächlich zu denen, die keine gute Selbstregulierung haben? 

Mit guter Unterstützung (durch die Hebamme oder eine Laktationsberaterin) kann man versuchen, dass Zufüttern einzustellen und nach Bedarf zu stillen. Zwei, drei Tage ganz in Ruhe und mit viel Körperkontakt helfen oft, dass das Stillen sich wieder gut einpendelt. Zufüttern ist manchmal notwendig, kann aber auch das Zusammenspiel von Nachfrage und Angebot durcheinander bringen.

Also: Gern noch einmal bei einer Laktationsberaterin vor Ort Rat und Unterstützung suchen und schauen, ob und wie weit Zufüttern und Wecken wirklich notwendig sind!

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

 

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