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Zäher und dunkler Stuhl

Kindspech (Mekonium): Babys erster Stuhlgang

Kindspech (Mekonium) ist der erste Stuhlgang des Kindes nach der Geburt. Er wird noch innerhalb des Mutterleibs vom Ungeborenen gebildet. Wird das Kindspech bereits in der Fruchtblase in das Fruchtwasser abgesetzt, kann es zu Komplikationen kommen.

Kindspech (Mekonium): Babys erster Stuhlgang
© iStock.com/Handemandaci

Im Darm des Babys sammeln sich bereits während der Schwangerschaft Hautzellen, eingedickte Verdauungssekrete und Lanugohaare, die hauptsächlich durch Verschlucken von Fruchtwasser dorthin gelangen.
In den meisten Fällen scheidet das Baby dieses Kindspech als ersten Stuhlgang nach der Geburt aus. Dieses medizinisch auch Mekonium genannte Sekret ist zähflüssig und klebrig und von schwarz-grüner Farbe. Bei zwölf Prozent aller Geburten (bei Terminüberschreitung bei 20 Prozent) entleert das Baby seinen Darm noch in der Fruchtblase.

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Woraus besteht Kindspech?

Der Fachbegriff für Kindspech, Mekonium, stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Mohnsaft". Kindspech hat für gewöhnlich eine schwarz-grünliche Farbe und besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser. Weitere Bestandteile sind Darmsekrete, Epithelzellen, Lanugohaare und Blut. Außerdem finden sich im Kindspech Enzyme der Bauchspeicheldrüse, freie Fettsäuren, Gallenfarbstoffe, Proteine und mehr. Der Darminhalt eines Neugeborenen ist in der Regel keimfrei.

Der Name Kindspech rührt wahrscheinlich von seiner Konsistenz her, da dieser Stuhl wie Pech klebt und nur schwer von der Haut des Babys abzuwaschen ist. Dafür ist es nahezu geruchlos.

Stuhlgang beim Baby in Bildern: Das sagt ein Blick in die Windel aus

Wann und wie lange wird Kindspech ausgeschieden?

Kindspech wird normalerweise einige bis 24 Stunden nach der Geburt vom Säugling ausgeschieden. Allerdings kann dies auch vor der Geburt noch innerhalb der Fruchtblase geschehen. Entleert sich der Darm des Ungeborenen noch innerhalb der unversehrten Fruchtblase, färbt sich das Fruchtwasser grünlich, weil sich das Kindspech im Fruchtwasser auflöst.

Der Stuhl des Kindes wird sich innerhalb der ersten vier Tage nach der Geburt verändern, wenn die Verdauung des Neugeborenen mit der ersten Nahrung in Gang kommt. Unterstützt wird dieser Prozess beim Stillen durch die Vormilch mit ihrer leicht abführenden Wirkung. Farbe und Konsistenz des Stuhls ändern sich allmählich und aus Kindspech wird schließlich normaler Stuhlgang.

Kindspech im Fruchtwasser: Ist das gefährlich?

Bei 12 bis 20 Prozent aller Geburten wird das Fruchtwasser durch Kindspech verunreinigt. Ursache hierfür ist ein Adrenalinausstoß, der zum Beispiel durch einen kurzen, vorübergehenden Sauerstoffmangel ausgelöst wird und beim Baby zu Angst oder Unbehagen führt. In der Folge kommt es zu einer erhöhten Darmaktivität und Darmentleerung noch in der Fruchtblase. Das Fruchtwasser färbt sich grünlich-schwarz.

Falls das Baby dieses mit Kindspech versetzte Fruchtwasser während oder kurz nach der Geburt einatmet, kann es in der Folge zu Komplikationen kommen: Beim Mekoniumaspirationssyndrom wird die Lunge durch das eingeatmete Kindspech geschädigt. In über 50 Prozent aller Fälle, in denen Neugeborene Mekoniumbestandteile verschluckt haben, lassen sich diese aber folgenlos entfernen. Das Mekoniumaspirationssyndrom tritt insgesamt selten auf.

Lesen Sie hier mehr über grünes Fruchtwasser.

Wie kann man grünes Fruchtwasser erkennen?

Normalerweise lässt sich Kindspech im Fruchtwasser erst nach dem Blasensprung erkennen. Eine andere Ursache grünen Fruchtwassers ist Oligohydramnium, eine stark verminderte Fruchtwassermenge. Sie tritt nur sehr selten auf und lässt sich oft schon im Ultraschallbild erkennen. Das Fruchtwasser ist dann eher grün-breiig und nicht flüssig-grün-schwarz wie beim durch Kindspech verunreinigten Fruchtwasser.

Beiträge im Forum "Geburtstermin November/Dezember 2017"
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