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Verstopfung beim Baby (Säugling) und Kind

Verstopfung (Obstipation) ist bei Säuglingen und Kindern nicht immer leicht zu erkennen. Denn besonders bei gestillten Babys kann die Häufigkeit des Stuhlgangs stark variieren. Während einige Säuglinge die Windeln bis zu zehnmal am Tag "groß" befüllen, lassen sich andere damit regelmäßig mehrere Tage Zeit.

Verstopfung Baby (Säugling) und Kind
Verstopfung Baby (Säugling) und Kind betrifft häufiger Babys, die mit der Flasche ernährt werden
© iStock.com/FamVeld

Was sind die Ursachen für Verstopfung bei Baby und Kind?

Verstopfung bei Baby und Kind kann unterschiedliche Ursachen haben. Babys, die nicht gestillt werden, sondern Ersatznahrung bekommen, leiden häufiger unter Verstopfung, da die Flaschenmilch zum Teil nicht gut vertragen wird oder die Verdauung sich erst an die ungewohnte Kost gewöhnen muss. Lang anhaltende Verstopfungen bei Säuglingen entstehen außerdem zum Teil in Folge einer seltenen angeborenen Veränderung des Dickdarms (Morbus Hirschsprung). Dabei wird der betroffene Darmabschnitt durch eine Störung der Darmnerven krampfartig verengt.

Stuhlgang beim Baby in Bildern: Das sagt ein Blick in die Windel aus

Bei Kindern ist die Ursache für lang anhaltende Beschwerden häufig die so genannte Gewohnheitsverstopfung. Sie entsteht beispielsweise, wenn Kinder dauerhaft zu wenig Gemüse und Obst essen, nicht genug trinken, sich zu wenig bewegen oder den Stuhlgang aufgrund schmerzhafter Risse am After (Analfissur) einhalten. Daneben können auch psychische Faktoren eine Rolle spielen, sie sind aber nur selten die alleinige Ursache.

Wie äußert sich eine Verstopfung bei Baby und Kind?

Bei Säuglingen äußert sich eine Verstopfung durch ungewöhnlich langes Ausbleiben des Stuhlgangs sowie ausgiebiges Schreien und Anziehen der Beine aufgrund von Bauchschmerzen. Weitere mögliche Anzeichen sind Appetitlosigkeit, Einrisse der Analschleimhaut, Blut an der Außenseite des Stuhls und Schmerzen bei der Darmausscheidung. Einige Säuglinge lassen zwar regelmäßig mehrere Tage vergehen bis die Windel wieder gefüllt wird, allerdings kann man spätestens nach zehn bis 14 Tagen ohne Stuhlgang davon ausgehen, dass eine Verstopfung vorliegt.

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Ältere Kinder werden in der Regel zu erkennen geben, dass sie nicht "können" oder über Schmerzen klagen. In schweren, länger anhaltenden Fällen kann es außerdem zu "Stuhlschmieren" oder "paradoxem Durchfall" kommen. Dabei schiebt sich flüssiger, vergorener Stuhl aus tiefer gelegenen Darmbereichen an dem verhärteten Stuhl im Endbereich vorbei und gelangt so in die Unterhose oder die Windel.

Wie wird Verstopfung bei Baby und Kind diagnostiziert?

Besonders bei schweren und hartnäckigen Verstopfungen bei Baby und Kind kann eine Diagnose durch den Arzt sinnvoll sein, um die Ursachen abzuklären. Durch Abtasten des Bauchs und eine rektale Untersuchung lässt sich verhärteter Stuhl feststellen. Ist bei bestehender Verstopfung kein Stuhl im Endbereich des Darms vorhanden, kann dies ein Hinweis auf Morbus Hirschsprung sein, da hierbei die Verstopfung meist nicht im Mastdarm, sondern in tiefer liegenden Regionen des Dickdarms entsteht. Bei der Diagnose von Morbus Hirschsprung kann eine Druckmessung (Manometrie) an Anus und Mastdarm helfen. Zur Bestätigung wird eine Gewebeprobe (Biopsie) der Darmschleimhaut entnommen und untersucht.

Wie wird Verstopfung bei Baby und Kind behandelt?

Alle untenstehenden Maßnahmen sollten nur nach einer Untersuchung und mit Zustimmung des behandelnden Arztes erfolgen.

Bei voll gestillten Säuglingen, die einige Tage keinen Stuhlgang haben, aber ansonsten beschwerdefrei sind, ist in der Regel zunächst keine Behandlung notwendig. Oft handelt es sich um eine "Scheinverstopfung" und die Windel ist nach wenigen Tagen wieder wie gewohnt befüllt. Treten Beschwerden auf, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Sofern kein Darmverschluss und keine Milchzuckerunverträglichkeit vorliegen, kann ein Teelöffel Milchzucker (Laktose oder Laktulose) im Fläschchen dabei helfen, den Stuhl zu verflüssigen. In schweren Fällen kommen stuhlerweichende Medikamente zum Einsatz.

Für Kinder und Babys, die bereits feste Nahrung zu sich nehmen, haben sich neben stuhlerweichenden und abführenden Medikamenten folgende Maßnahmen bewährt:

Die Dosierung der Medikamente oder Hausmittel muss individuell ermittelt und angepasst werden. Hilfreich kann dabei auch ein "Klo-Tagebuch" sein, in dem die Toilettengänge oder Windelbefüllungen protokolliert werden. Generell ist es bei Verstopfung wichtig, die verordneten Therapiemaßnahmen konsequent und langfristig einzuhalten, um eine wiederkehrende Verstopfung zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für die Gewohnheitsverstopfung, bei der eine Behandlung mehre Monate oder Jahre dauern kann.

Eine Verstopfung, die durch Morbus Hirschsprung verursacht wird, ist sehr selten, kann aber in den meisten Fällen operativ behandelt werden.

Wie verläuft eine Verstopfung bei Baby und Kind?

Eine Verstopfung bei Säuglingen und Kindern verläuft, sofern sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird, in der Regel unproblematisch und klingt innerhalb weniger Tage wieder ab. Kommt es durch dauerhafte Fehlernährung oder eine ausbleibende Behandlung zu einer Gewohnheitsverstopfung, können unangenehme und ungesunde Folgeerscheinungen auftreten. Bei der Gewohnheitsverstopfung wird der Mastdarm durch den dauerhaft festsitzenden Stuhl "ausgeleiert" und geweitet, wodurch immer wieder Verstopfungen entstehen. So kann es unter anderem zu Stuhlschmieren, wiederholten Einrissen der Darmschleimhaut, blutigem Stuhl, einer Gewichtsabnahme sowie Wachstumsstörungen kommen. Möglich sind auch psychische Störungen infolge einer Verstopfung, welche die Symptome zusätzlich verstärken und eine Behandlung erschweren können.

Wie kann man einer Verstopfung bei Baby und Kind vorbeugen?

Bei Säuglingen entsteht eine Verstopfung meistens bei der Umstellung auf Ersatznahrung oder wenn diese nicht vertragen wird. Eine dauerhafte Verstopfung lässt sich daher oft vermeiden, indem eine andere Flaschenmilch gefüttert wird.

Für ältere Kinder gelten zur Vorbeugung von Verstopfung die gleichen Regeln wie für Erwachsene: Eine faser- und ballaststoffreiche Ernährung, genügend trinken und viel Bewegung.

Beikost: Ist Ihr Baby bereit für Brei?

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